Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 11. Februar 2016, Teil 3

 

Romana Reich

 

Berin(Weltexpresso) – Typisch! Entweder ist man zu alt oder zu jung. Wir auf jeden Fall sind eindeutig zu alt und zu jung in einem, um uns an DIE WILDEN KERLE zu erinnen, die vor Jahren begannen und nun den wohl fünften oder sechsten Auftritt haben. Eben, die Legende lebt, da muß es doch einen zeitlichen Abstand gegeben haben.

 

Es ist also die neue Gereration dran, die neuen jungen Wilden, die man vorstellen muß, weil sie ihren Vorbildern ähneln – und wieder nicht. Leo (Michael Sommer) ist die Wiederauflage von Leon (Jimi Blue Ochsenknecht) und es ist schon nett, was der Ältere dem Jüngeren erwidert, als der sagt: „Mir fehlt ein 'n', um zu sein wie du“ . Er sagt nämlich: „Guck mal, Leon heißt nur wie ein Löwe, aber Leo ist der Löwe, deshalb bist du noch stärker als ich.“ Der kleine Bruder Elias (Aaron Dissiov) erinnert an Wilson Gonzalez' Marlon – und das nicht nur in unserer Phantasie.i De beiden Ochsenknechtbrüder treten als ehemalige wilde Kerle auf und überhaupt müßte man die anderen Fußballer jetzt alles benennen, was nicht geht, weil endlich die Geschichte erzählt werden muß.

 

Leo mit seinem kleinen fitten Bruder Elias, Oskar (Ron Antony Renzenbrink) , Joshua (Vico Mücke), Finn (Bennet Meyer), Matze (Mikke Rasch) und Müller (Stella Pepper) sind Kerle, ach was, Müller ist natürlich ein Mädchen, eine Kerlin, aber alle sieben lieben das Fußballspielen und sind technisch ganz schön unterwegs,ihnen fehlt nur der richtige Platz, damit sie durch Üben so spielen können, wie ihr Vorbild die Wilden Kerle es vermochten. Und als der Ball zu weit rollt, ist es soweit, sie entdecken den alten Sport- und Spielplatz. So hätte es in einer Fußballgeschichte gestanden. In einer Seeräuberpistole aber geht die Geschichte so: Da kommt ein Junge mit Augenklappe daher und übergibt der kleinen Fußballmannschaft eine seltsame Landkarte, wo sie Bekanntes und Unbekanntes wahrnehmen.

 

Die Karte zeigt das Land der Wilden Kerle, in dem sie aber schon drinstehen und die alten wilden Kerle, also die, die von den Ochsenknechtbrüdern u.a. dargestellt werden, hatten mit dem Dicken Michi ausgemacht, daß das ganze Areal in zehn Jahren, wenn keine Nachwuchsmannschaft an die Erfolge der Wilden Kerle anknüpfen kann, daß das ganze Land dann an den Dicken Michi geht. Und plattgemacht wird. Nichts mehr für Kinder. Nichts leicher als das!, sagen sich die Sieben und fangen an, den Ball aufzunehmen und zurückzuspielen. Sie sind die neuen wilden Kerle, die nun um das Gebiet kämpfen werden, Kämpfen durch Fußballspielen und Besiegen.

 

Doch wer sind die Gegner? Auf jeden Fall tragen sie einen furchterregenden Namen: Die galaktischen Sieger und sie werden trainiert von eben diesem Dicken Michi. Gut so, daß ein gut Teil des Films aufs Fußballspielen draufgeht, denn da lernen wir die Typen und ihre jeweiligen Termperamente gut kennen. Und es gibt witzige Aufnahmen. Die nachgerade schönste erst gegen Schluß, aber die kleine Fußballlady namens Müller – warum wohl? - hat wirklich ein Solo verdient, wie sie in der Luft flachliegt und traumtänzerisch den Ball plaziert.

 

Die sollte nämlich als Mädchen nicht dabei sein, aber jedermann und jedefrau kann sich ja schnell in einen Müller verwandeln und so wird mit ihrer Hilfe das verwilderter Gebiet für die Jugend zur Verfügung stehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute – oder im nächsten, dem sechsten bis achten Wilde Kerle Film.