Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 31. Mai 2012, Teil 2

Romana Reich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) –  Warum nur haben Christoph Mayr und sein Team keinen deutschen Titel gewählt, der ausdrückt, um was dieser Film geht, der nicht in eine Filmrezension münden sollte, sondern auf die Politikseiten gehört und in alle Internetnetze, die sich gegen die Dominanz des Geldes und einiger Firmen auflehnen.

 

BULB FICTION

Wir mochten nicht glauben, was uns der österreichische Filmemacher mit diesem Film als politisches Beispiel der Verarschung eines ganzen Kontinentes zeigt. Überzeugend zeigt. Daß die angesprochenen Europakommissionen und EU-Entscheider sowie die nutznießenden Firmen keinen Einspruch eingelegt haben, ist ein weiterer Beweis für einen Sachverhalt, den niemand verstehen kann, außer denen, die daran verdienen.

 

In aller Kürze: Die Glühlampen wurden ja nicht ihrer kurzen Haltbarkeit wegen gegen sogenannte Energiesparlampen ausgewechselt und dann sogar verboten, sondern weil sich mit dem Europaverbot ein Gerücht verband, daß diese ökologisch gefährlich, aber die neue Sparlampe im selben ausmaß sinnvoller sei. Welch ein Irrtum. Der Film weißt nach, wie gefährlich der Quecksilbergehalt des neuen kalten Lichtes ist. Denn instinktiv wollten die Verbraucher ja diese neuen Lampen eigentlich des unschönen Scheins wegen nicht.

 

Es zeigt sich nun, daß das Unbehagen aus ganz anderen Gründen richtig war. Im Film sind schon Beispiele dafür aufgezeigt, was dem Zerbrechen einer solchen quecksilberhaltigen Birne  folgt. Einem kleinen Jungen wachsen keine Haare mehr. Wie ist es also der Lampenindustrie – hier an der Spitze der Sparlampenbewegung IKEA – gelungen, sich europaweit so durchzusetzen. Hier in liegt der erste Skandal.

 

Dieser Film ist auch filmisch spannend gemacht. Die Botschaft allerdings ist für uns Demokraten verheerend. In Brüssel ist ohne parlamentarische Abstimmung die Verordnung Nr. 244/2009 erlassen worden, die bestimmt, daß die Produktion der bisherigen Lampen einzustellen und ihr Verkauf mit Stichtag verboten ist. Begründung: die neuen Sparlampen könnten dien europäischen CO2-Ausstoß um 0,4 Prozent mindern. Daß allerdings die neuen Quecksilberbirnen hochgiftig sind, hat angebliche Umweltschützer nicht gehindert, diesen Siegeszug der Industrie zu stützen, ja eigentlich erst möglich zu machen.

 

Deshalb ist der zweite und uns noch mehr tangierende Skandal, daß Greenpeace und andere Umweltorganisationen diesen Räuberzug der Lichtindustrie nicht nur unterstützt, sondern vorangebracht und mental durchgesetzt haben. Im Film wird deutlich, wie berauscht sich deren Obere und Sprecher fühlten, daß sie nun einmal etwas mitzubestimmen hätten. Auch mal einen Erfolg haben dürfen. Allerdings genau auf der falschen Seite. Was tun?, fragt man sich nach dem Film. Aber da ist der Film zu Ende und da beginnt das Leben.

 

PARABETON – PIER LUIGI NERVI  UND RÖMISCHER BETON

Nicht nur für Baumeister interessant. Die wenigstens wissen, daß der Beton kurz vor Christi von den Römern erfunden wurde und daß man die Stufen seiner Entwicklung so genau verfolgen kann, daß man nach deren Verwendung Bauwerke datieren kann. Nicht nur für Kunstliebhaber interessant.

 

SAFE – TODSICHER

 

Todsicher, ist ein alter Kalauer, ist nur der Tod. Hier geht’s um die zehnjährige Mei, die ein mathematisches Supergedächtnis hat und deshalb von bösen Menschenentführt wird, die sich das nützen möchten. Doch da ist Luke, der Martial-Arts-Fighter, Jason Statham, und alles wird gut.

 

WIE ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE

 

Schwierig. Schwierig. eine deutsche Bergsteigerin wird durchs Bergesteigen in Tibet zur Menschenrechtskämpferin. In ihren eigenen Augen. Sie rettet tibetanische Kinder und schafft sie über die Grenze. Regisseurin Maria Blumencron macht nach drei Dokumentationen über Tibet diesen Spielfilm doch etwas naiv, weil das Gute und das Böse nicht so einfach zu benennen sind, wie sie es tut.