Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. Juni 2012, Teil 3

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es gibt weltweite Phänomene, Dinge, die auf einen Schlag überall modern sind, was man heute global nennt und dieses ist buchstäblich in aller Munde sozusagen, denn Sushi gehört dazu. Noch gestern hätten auch gebildete Leute, die Japan nicht besucht hatten, nicht gewußt, was das sei, dieses Sushi. Und bilden wir uns nichts ein, es ist eine Mode innerhalb begüterter Schichten.

 

SUSHI – THE GLOBAL CATCH

Heute gibt es also überall auf der Welt Sushi-Bars und nach wie vor gibt es in einer übertriebenen Wohlstandswelt mit zuviel Übergewichtigen die Sehnsucht nach Einfachheit, gepaart mit Luxus – und vor allem soll es kalorienarm sein! Sushi ist dafür zum Symbol geworden und eigentlich ist dies längst ein Mythos. Erst einmal ist Sushi aber nur ein Gericht aus gekochtem Reis, der mit rohem Fisch verzehrt wird.

Der Dokumentarfilm, den Mark S. Hall in Kooperation von USA, Japan, Polen, Singapur, Australien drehte, ist nun kein Film, der die Vielfalt der heutigen Sushi-Zubereitung preist oder das globale Phänomen soziologisch oder psychologisch untersucht, sondern einer, der über die verheerenden Folgen des massiven Sushiverzehrs informiert. Verheerend für die Weltmeere, am verheerendsten für Thunfische, die zum Hauptbestandteil des Sushis wurde, obwohl dies nicht sein müßte, aber eben Mode wurde.

Nun hat es in den letzten Jahren immer wieder Filme über die Ausbeutung und das Leerfischen der Meere gegeben, deren Funktion nicht nur in der Aufklärung bestand, sondern auch mit dem politischen Impetus verbunden war, politisch aufzurütteln und den Zustand zu ändern und dazu Handlungsanweisungen weitergab. Dieser Film bezieht seine Stärke aus der Selbstverständlichkeit, mit der der Regisseur aufgrund der Fakten annehmen kann, daß jeder, der zuschaut und von den Verhältnissen weiß, die Ausrottung des Thunfischs verhindern will. Der Begriff Nachhaltigkeit wird nicht nur in den Mund genommen, sonst ernst gemeint.

Es kommen auch die zu Wort, die als Fischer oder Händler auf den Thunfisch angewiesen sind und diejenigen, die nach langen Jahren zu Sushi-Meistern werden, denn das Zeremonielle ist japanische Art. Bei einem Zug durch die Welt werden Sushi-Restaurants und ihre Angebote vorgestellt. Man erfährt auch, daß es längst die lokalen Varianten gibt, die Sushi mit Rindfleisch anbieten oder vegetarisch. Dennoch hat beim enormen Verzehr von Sushi mit Thunfisch die Diskussion längst dazugeführt, daß Thunfisch außerhalb der Meere gezüchtet wird. Denn, ob Sushi-Freund und Thunfischverzehrer oder ein Anti-Sushi-Mensch – ja, auch die gibt es und zwar nicht wenige! – allen ist unbehaglich zu Mute. Dieses Unbehagen wird filmisch wiedergegeben: Denn der Thunfisch wird aussterben, wenn nichts passiert. Er würde im ökologischen System der Weltmeere empfindliche fehlen.

 

STREETDANCE 2

Ash, der Straßentänzer, will groß herauskommen. In 3D sieht das auch so aus, wenn er seine Gruppe aus zusammengewürfelten Talenten zum Tanzen bringt. Und Liebe auch. Diesmal in Paris.

WOLFSBRÜDER

Das geht unter die Haut, wenn der Spanier Gerado Olivares das Leben des Kindes verfilmt, wie er in den 50er Jahren mit Wölfen aufwuchs. Der Film ist eine Mischung aus naturdokumentarischen Aufnahmen und Spielfilmsequenzen. Der junge Hauptdarsteller trägt den Film.