Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. Juli 2016, Teil 3

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Ruby Adams (Keenan Kampa) hat es geschafft. Die hochbegabte Tänzerin hat ein Stipendium für das Manhattan Conservatory of the Arts, einer der angesehensten Schulen für Tänzer und Musiker, erhalten.


Ihre neue Mitbewohnerin ist Jazzy (Sonoya Mizuno), Tanzstipendiatin im zweiten Jahr und etwas weniger zielstrebig als Ruby. Nach einer durchfeierten Nacht wartet auf beide das erste klassische Tanztraining bei dem warmherzigen Ballettlehrer Kramrovsky (Paul Freeman). In der nächsten Klasse von Oksana (Jane Seymour) hat Ruby allerdings Probleme, denn Modern Dance ist nicht so ihre Sache. Oksana treibt ihre neue Schülerin gleich zu Beginn mit scharfer Kritik an.

Der Engländer Johnnie Blackwell (Nicholas Galitzine) schlägt sich in New York in U-Bahn-Stationen als Straßenmusiker durch. Er wohnt während dessen Auslandsaufenthalt im Apartment eines Freundes und versucht durch sein Geigenspiel, bei dem er klassische Elemente und moderne Rhythmen kombiniert, sowohl die Miete als auch genug Geld für eine Green Card zu verdienen. Im Stockwerk unter Johnnie wohnen Hayward (Marcus Emanuel Mitchell) und seine Streetdance Crew, die sich sofort mit Johnnie anfreunden und ihm spontan ihre Steps und Moves zeigen.

Als Ruby eines Tages in der U-Bahn Station stehen bleibt und Johnnies Musik zuhört, kommt es zu einem spontanen Dance-Battle von zwei Streetdance Crews, bei der Johnnies Geige und sein Geld gestohlen werden.

Von Kyle (Richard Southgate), einem hochtalentierter Violinisten, der an Ruby Interesse hat, erfährt sie, dass das Konservatorium Geigen verleiht. Dort erzählt man ihr von dem Wettbewerb einer Stiftung, der Tanz und Violinenspiel verbinden soll. Dem Gewinner winkt neben einem Preisgeld von 25.000 Dollar auch ein Stipendium am Konservatorium.

Ruby schlägt Johnnie vor, gemeinsam an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Er will sich aber nicht von ihr helfen lassen. Nach einigem Hin und Her entschließen sich Ruby, Johnnie und die Streetdance Crew dann doch gemeinsam eine Performance zu entwickeln, in der klassisches Ballett und die Coolness des Streetdance verwoben werden. Doch die Konkurrenz ist stark und außerdem schlägt die New Yorker Polizei zu....


Regisseur von "StreetDance: New York" ist Michael Damian. Der Film steht sicher in der Reihe der Tradition anderer Tanzfilme wie StreetDance 3D (2010) oder StreetDance 2 (2012). Er ist auch in New York angesiedelt und vermischt klassisches Ballett mit modernen Hip-Hop Tänzen.

Der Film wurde zum größten Teil im Konservatorium in Bukarest gedreht, da die Filmemacher mit dem Ensemble des Romanian National Opera in Bukarest zusammen arbeiten wollten. Die konnten aber nur neben ihrer Arbeit an der Bukarester Oper im Film mitspielen.

Als Hauptdarstellerin wurde die professionelle Ballett-Tänzerin Keenan Kampa gewonnen, die als bisher einzige Amerikanerin im Ensemble des renommierten Mariinski-Balletts aus St. Petersburg tanzt. Die Rolle von Johnnie Blackwell wurde von dem englischen Schauspieler und Musiker Nicholas Galitzine übernommen, der dafür monatelang Violine üben musste. Beide Darsteller haben ihre Sache sehr gut gemacht, da es in solchen Tanzfilmen vor allem auf die künstlerischen und weniger auf die schauspielerischen Fähigkeiten ankommt. Trotzdem stimmte die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern.

Der Film läuft - wie bei solchen Tanzfilmen üblich - wie erwartet ab, er enthält aber einige neue Komponenten; z.B. geht es beim Wettbewerb nicht nur um das Geld, sondern es wird auch das Problem von illegalen Migranten angesprochen. Natürlich gibt es auch die üblichen Modern Dance Battles, aber ein Geigen Wettkampf zwischen Kyle und Johnnie bei einer Soiree ist doch etwas Neues. Auch die Tanzeinlagen sind choreographisch gelungen. Neben einer spontanen Steptanz Nummer auf dem Tisch einer Bar, ist vor allem die Wettbewerbs Performance toll anzusehen und natürlich auch anzuhören.

Obwohl "StreetDance: New York" vom Inhalt her doch etwas vorhersehbar ist, ist es insgesamt ein gelungener Film, den man sich sehr gut ansehen kann. Das gilt nicht nur für Freunde von Tanzfilmen.

Foto: Der große Auftritt von Ruby (Keenan Kampa) und Johnnie (Nicholas Galitzine) © SquareOne/ Universum

Info:
StreetDance: New York (USA, Rumänien 20165)
Originaltitel: High Strung
Genre: Tanzfilm, Musik, Lovestory
Filmlänge: ca. 97 min.
Regie: Michael Damian
Drehbuch: Janeen Damian, Michael Damian
Darsteller: Keenan Kampa, Nicholas Galitzine, Sonoya Mizuno, Jane Seymour u.a.
Verleih: SquareOne Entertainment/ Universum Film
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 14.07.2016