Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. November 2016, Teil 1
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Während einer Vorlesung erfährt die Linguistikprofessorin Dr. Louise Banks (Amy Adams), dass in verschiedenen Regionen der Erde zwölf riesige Raumschiffe, ohne die Erdoberfläche zu berühren, Stellung bezogen haben, in den USA z.B. in Montana. Kurze Zeit später wird sie zu Hause von Colonel Weber (Forest Withaker) aufgesucht, für den sie bereits früher als Übersetzerin gearbeitet hat.
Er bittet sie bei der Kommunikation mit den Aliens zu helfen. Sie sagt aber erst zu, als ihr gestattet wird, an die Landestelle zu gehen und direkt mit den Außerirdischen in Kontakt zu treten.
Vor Ort lernt sie den theoretischen Physiker Ian Donnely (Jeremy Renner) kennen. Zusammen mit einem vierköpfigen Sicherheitsteam begeben sie sich in das Innere des Schiffes und begegnen dort durch eine Glasscheibe getrennt, den zwei Aliens, die wie siebenfüßige Kraken aussehen und die Donnely zur Unterscheidung Abbott und Costello nennt.
Zusammen mit ihren Teams machen sich die beiden Wissenschaftler daran, die komplexe Sprache und Bilderschrift der Fremden zu entschlüsseln, andauernd unter Druck durch die immer nervöser werdenden Regierungen, die mit Waffen gegen die Eindringlinge vorgehen wollen.
Für Louise geht es dabei nicht nur darum, herauszubekommen, was die Fremden eigentlich auf der Erde wollen, sondern sie muss sich auch mit den dauernd aufflammenden Visionen fertig werden, die ihr aber immer wieder bei ihren Arbeiten weiterhelfen.
Regisseur von "Arrival" ist der Franko-Kanadier Denis Villeneuve, der mit Prisoners (2013) und Sicario (2015) zwei Blockbuster gedreht hat, die aber nicht nur durch Action sondern auch durch den Tiefgang der Geschichten bekannt geworden sind.
"Arrival" ist ein intelligenter und spektakulärer Science-Fiction Film ohne übertriebene Action aber mit vielen Emotionen, tollen Ideen und einer außergewöhnlichen Bildsprache. Vor allem aber macht der Film deutlich, wie wichtig Kommunikation für ein Zusammenleben ist. Gleichzeitig spielt er aber auch gekonnt damit, ob die Zeit linear ist oder nicht.
Der Film zeigt dabei in ruhigen Bildern, welche Wege Louise Banks und Ian Donnely bei der Entschlüsselung der Sprache der Außerirdischen gehen müssen. Im Mittelteil des Films könnte dies zu ein paar Längen führen, Villeneuve umgeht das, indem er immer wieder Fernsehausschnitte zur weltpolitischen Lage einfügt und Bilder zu Louises Hintergrundgeschichte und Visionen zeigt. Gerade dieser Teil ist zum Verstehen des Filmes sehr bedeutend und wirft auch wichtige Fragen über das Menschsein auf.
Hauptdarstellerin des Filmes ist Amy Adams, die mit ihrer Rolle als Linguistin den Film souverän trägt. Michael Stuhlbarg als CIA-Mitarbeiter und Gegenspieler, Jeremy Renner und Forest Whitaker unterstützen sie hervorragend. Leider werden die Russen und Chinesen mal wieder als Bösewichte aufgebaut, während die amerikanische Regierung doch etwas länger abwartet, bevor auch sie meint die seltsamen Außerirdischen angreifen zu müssen.
Insgesamt ist "Arrival" ein zwar ruhiger aber dennoch spannender Film. Er regt zum Nachdenken darüber an, wie man selbst wohl reagieren würde, wenn man schon wüsste, wie die Zukunft aussieht. Daneben zeigt er auf, wie wichtig Sprache und Kommunikation gerade in unserer vernetzten Welt sind. All das macht den Film absolut sehenswert.
Foto: Amy Adams und Jeremy Renner © Universal Pictures Germany
Info:
Arrival (USA 2016)
Originaltitel: Arrival
Genre: Drama, Science Fiction
Filmlänge: 107 Minuten
Regie: Denis Villeneuve
Drehbuch: Ted Chiang, Eric Heisserer
Darsteller: Amy Adams, Jeremy Renner, Forest Whitaker, Michael Stuhlbarg u.a.
Verleih: Universal Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 24.11.2016