Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. August 2012, Teil 2

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Na ja, da haben wir nicht den größten Hit ausgesucht. Das geben wir zu. Aber es ist schon eine kulturhistorische Tat, wie der spanische Regisseur Carlos Saura nicht aufgibt und seine Flamenco-Chronik fortsetzt.

 

FLAMENCO, FLAMENCO

 

Welch Aufruhr sein erster Spielfilm zum Flamenco produzierte, kann man Heutigen kaum mehr verständlich machen. Aber tatsächlich muß man zu Carlos Saura mehr sagen und an seine Anfänge im faschistischen Spanien erinnern, wo er genauso wie Freund Bunuel filmischen Widerstand leistete. Er ließ nicht locker in der Beschreibung des Alltags, der gemein und gegen den Menschen gerichtet war. Das Gegenteil thematisierte er nach Francos Tod mit den Tanzfilmen, die er auch deshalb fachkundig machen konnte, weil er mit Tanzfotografien seinen Lebensunterhalt bestritten hatte.

BODAS DE SANGRE – Bluthochzeit - kam 1981 heraus und machte den Deutschen vor der psychischen und physischen Gewalt einer richtigen temperamentvollen spanischen Tänzerin fast Angst. CARMEN war dann 12983 der beliebteste Film und bei EL AMOR BRUJO – Liebeszauber- von 1986 hatten schon viele deutsche Frauen selbst längst Flamenco-Tanzkurse belegt. Saura machte mit einer weiteren Tanztrilogie weiter, in der er zusätzlich FLAMENCO, TANGO und FADOS als moderne Musikvarianten beschrieb.

 

 

Sein neuer Film widmet sich erneut ausführlich dem Flamenco und führt ihn zu seinen Wurzeln zurück, die in Andalusien liegen, was er auf dem Gelände der Weltausstellung in Sevilla vorführt. Für uns ist der Film wesentlich, weil wieder der Gitarrist Paco de Lucia dabei ist, den sich anhören sollte, wer ihn noch nicht kennt. Die anderen tun dies sowieso.

 

 

PARANORMAN

 

Norman ist hellsichtig und in diesem Trickfilm, der eine Fortsetzung von CORALINE ist, muß dieser viele Schrecken überstehen. Es geht um die Erlebnisse mit Toten und Untoten, die aber absolut familientauglich sind und deshalb Eltern mit Kindern sowohl erschreckt, wie auch erfreut. Wir fanden den Film erfrischend makaber.

 

OMA & BELLA

 

Was uns Alexa Karonlinski von ihrer kochenden Großmutter zu erzählen weiß.

 

NACHTLÄRM

 

Wiederholungstäter ist Regisseur Christoph Schaub, der hier erneut ein Drehbuch von Martin Suter verfilmt. Es geht um Livia und Marco. Eigentlich aber um ihr schreiendes Baby, das mitsamt dem Golf an einer Raststätte geklaut wird, was zur Verfolgungsjagd wird.

 

KATY PERRY: PART OF ME

 

Hier geht es um Singen und das Verfolgen des Stars.

 

DIE KIRCHE BLEIBT IM DORF

 

Der Hintergrund stimmt. Die Schwaben können die im gemeinsamen Baden-Württemberg vereinigten Badenser nicht leiden. Die wiederum nehmen diese Bezeichnung als Beleidigung auf – gerade nachzuschauen und nachzulesen in der Karlsruher Ausstellung über „ 900 Jahre Baden“. Ob der Film, d.h. Regisseurin Ulrike Grote davon wußte? Hier auf jeden Fall geht es um die Schwaben, die in ihrer Mundart sich über das feindliche Nachbardorf auslassen. Groß besetzt mit Natalie Wörner und Karoline Eichhorn.