Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 2. März, Teil 5

Kirsten Liese

Berlin  (Weltexpresso) - Filme, in denen viel theoretisiert und geredet wird, geraten mitunter reiflich dröge. Aber der großartige August Diehl macht aus dem jungen Karl Marx um 1844 eine so fesselnde Figur, dass man ihm gerne noch viel länger zuhören würde.

Seine Kritik an der Ausbeutung malochender Arbeiter, Profitgier, der Kluft zwischen Arm und Reich und den freien Gesetzen des Marktes erscheint auch nach dem Zusammenbruch der DDR mitnichten überholt. Klug fokussiert Raoul Peck auf die Lebensphase, in der Marx selbst existenzielle Probleme plagen. Seine Veröffentlichungen bringen ihm  nur Brosamen ein, das reicht nicht, um seine Familie zu ernähren.

Sein Mitstreiter Friedrich Engels, Sohn eines Fabrikbesitzers, hilft ihm aus der Patsche. Er entdeckt mehr den Politiker in sich, Marx, ideell stark unterstützt auch von seiner Frau Jenny, sieht seine Mission vordringlich im Schreiben. Gemeinsam wollen die linken Vordenker die Welt verbessern. Ihr leidenschaftlicher Kampf für Gerechtigkeit, der 1848 in dem gemeinsam verfassten Manifest der Kommunistischen Partei gipfelt,  gibt dem Biopic große Kraft.

Foto: (c) Verleih

Info:

Deutschland/Belgien 2016. R: Raoul Peck. D: August Diehl, Stefan Konarske, Vicky Krieps, Olivier Gourmet u.a. 118 Min. Verleih: Neue Visionen Start: 2. März