Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 9. März, Teil 3


Filmheft


Wien (Weltexpresso) -  DIRECTOR ?S NOTE: Meine Ausbildung ist in jeder Hinsicht mangelhaft. Nach INDIEN war ich auf einmal Drehbuchautor und Filmschauspieler, ohne wirklich gelernt zu haben, wie das geht. Zusammen mit Wolfgang Murnberger habe ich von einer Wolf Haas-Verfilmung zur nächsten versucht, dem Drama in der Komödie immer näher zu kommen.

Der Großzügigkeit von Murnberger verdanke ich es, dass ich dabei auch immer stärker in Bereichen der Regiearbeit meine Meinung sagen und mitgestalten durfte. Daraus ist die Idee entstanden, zum ersten Mal ein Drehbuch ganz allein zu schreiben und bis zum letzten Schritt künstlerisch zu verantworten. Meine Herangehensweise ist dabei, sich keine Farbe zu verbieten und auch keine bestimmte Farbe vorherrschen zu lassen, wenn man das Leben abbilden möchte. Genres liefern Welterklärungsmodelle und notfalls auch Schuldige, ich möchte aber lieber erzählen, dass das Hauptproblem ist, das überhaupt nichts zusammenpasst. Das Tragikomische ist für mich dabei die beste Abbildung dessen, was man Leben nennt.

 

Vor der Kamera
Josef Hader (Regie & Drehbuch)
als Georg


Josef Hader, 1962 in Waldhausen (Oberösterreich) geboren, erspielte sich in den letzten Jahrzehnten als Kabarettist ein Publikum im ganzen deutschen Sprachraum und wurde mit allen wichtigen Kleinkunstpreisen ausgezeichnet.


Den Grundstein für seine Filmkarriere legte er 1993 mit INDIEN, für das er mit Regisseur Paul Harather gemeinsam das Drehbuch schrieb. Der Film wurde u.a. mit dem Max Ophüls-Preis ausgezeichnet und gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Filme. Mit DER ÜBERFALL von Florian Flicker gewann Josef Hader 2000 beim Internationalen Filmfestival von Locarno den Darstellerpreis.


Bis heute konzentriert Hader seine Film- und Fernsehauftritte auf wenige Projekte, oft und besonders gern auf solche, bei denen er die Gelegenheit hat, am Drehbuch mitzuarbeiten. So schlüpfte er 2000 bei KOMM, SÜSSER TOD nicht nur erstmals in die Rolle des Wolf Haas-Helden Simon Brenner, mit der er seitdem wachsenden Kultstatus genießt. Er schrieb auch bei allen vier Brenner-Verfilmungen, zu denen noch SILENTIUM (2004), DER KNOCHENMANN (2009) und zuletzt DAS EWIGE LEBEN (2015) gehören, gemeinsam mit Regisseur Wolfgang Murnberger und Autor Wolf Haas die Drehbücher.


Für den Fernsehfilm „Ein halbes Leben“ von Nikolaus Leytner wurde er 2009 mit dem Deutschen Fernsehpreis und 2010 mit dem Adolf Grimme-Preis ausgezeichnet. Zuletzt stand Josef Hader an der Seite von Axel Prahl, Devid Striesow und Robert Stadlober in der Kafka-Verfilmung DER BAU von Oscar- Preisträger Jochen Alexander Freydank vor der Kamera. 2016 glänzte Hader in der Rolle des Stefan Zweig in dem vielbeachteten, bereits mehrfach ausgezeichneten und aktuell von Österreich für die Oscar-Verleihung eingereichten Biopic.


Mit WILDE MAUS schrieb er nicht diesem Film auch sein Regiedebüt.



Filmografie (Auswahl):


2017 DIE WILDE MAUS
2016 VOR DER MORGENRÖTE 2015 DAS EWIGE LEBEN
2014 KAFKAS DER BAU
2010 AUFSCHNEIDER
2009 DER KNOCHENMANN
DIE PERLMUTTERFARBE 2004 SILENTIUM
2002 BLUE MOON
2000 KOMM, SÜSSER TOD
DER ÜBERFALL 1993 INDIEN
VOR DER MORGENRÖTE (Regie: Maria Schrader).

 

TITELLISTE MUSIKEN


Vivaldi: Sonata in D Minor, Op. 1, No. 12, RV. 63, 'La Follia'
Il Giardino Armonico
Georg Friedrich Händel: Wassermusik Suite 2/2 Alla Hornpipe
Aradia Ensemble
Franz Schubert: Quartet D Minor, (D 810), 'Der Tod und das Mädchen'
Quatuor Mosaïques
Ludwig van Beethoven: Symphony No. 3 in E flat major op.55 'Eroica'
Deutsche Kammerphilharmonie, Bremen
Ich tanze nicht
Text & Musik: Markus “Maeckes” Winter
Ludwig van Beethoven: Symphony No. 7 in A major op.92
Deutsche Kammerphilharmonie, Bremen
Bilderbuch: Maschin, Man hat mir weh getan / Kopf ab / Ein Boot für uns
Musik: Maurice Ernst, Michael Krammer, Peter Horazdovsky, Andreas Födinger, Clemens Kranawetter. Text: Maurice Ernst, Michael Krammer, Peter Horazdovsky, Andreas Födinger, Philipp Scheibl
Wolfgang Amadeus Mozart: Eine kleine Nachtmusik
Wolfgang Sobotka, Capella Istropolitana
Robert Schumann: Symphony No. 4 in D minor, op.120 (version 1851)
Deutsche Kammerphilharmonie, Bremen
Wozivob
Giuseppe Leonardi
Igor Stravinsky: Der Feuervogel
Robert Craft, Philharmonia Orchestra
Georg Gabler: Come on, move on
Text & Musik: Georg Gabler
Pratermusik 1-6, komponiert von Georg Gabler

 

Foto: t-online.de