Lecture & Film: Die Filme von Ernst Lubitsch. Elisabeth Bronfen über DIE PUPPE (DE 1919). heute, 20. April im Deutschen Filmmuseum

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film von Mittwoch, 19., bis Mittwoch, 26. April mit Vorträgen von Expert/innen und einem thematischen Begleitprogramm Ernst Lubitsch und seinen Filmen. Im April und Mai geht es dabei um ausgewählte Regiearbeiten Lubitschs allesamt Klassiker.

Donnerstag, 20. April, 20:15 Uhr
EIN SPIEL VERZAUBERTER BLICKE. DIE PUPPE VON ERNST LUBITSCH
Lecture von Elisabeth Bronfen (Zürich)

Im gleichen Jahr, in dem Sigmund Freud in dem Essay „Das Unheimliche seine psychoanalytische Lektüre von E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann veröffentlicht, verfilmt Lubitsch ebenfalls dieses Nachtstück. Inwiefern Lubitschs Film von der Literaturvorlage abweicht, erörtert Elisabeth Bronfen in ihrem Vortrag. Im Anschluss wird der Stummfilm mit Klavierbegleitung gezeigt.
Elisabeth Bronfen ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich und seit 2007 zudem Global Distinguished Professor an der New York University.
Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr


DIE PUPPE
Deutschland 1919. R: Ernst Lubitsch
D: Ossi Oswalda, Hermann Thimig, Victor Janson. 66 Min. 35mm. Stumm
 
DIE PUPPE basiert auf phantastischen Motiven von E.T.A. Hoffmann. Regisseur Lubitsch tritt zu Beginn persönlich als Requisiteur auf: Aus einer Spielzeugschachtel zaubert er das Film-Set, das plötzlich zum Leben erwacht. Erzählt wird vom reichen Erben Lancelot, der aus Schüchternheit vor 40 heiratswilligen Jungfrauen ins Kloster flieht. Doch die Mönche raten ihm dazu, eine Puppe zu heiraten natürlich nur, um die Mitgift selbst einzustreichen. „Ich halte diesen Film für einen der einfallsreichsten, die ich je gedreht habe, erklärte Ernst Lubitsch.
Klavierbegleitung: Uwe Oberg


Mittwoch, 19. April, 18 Uhr; Samstag, 22. April, 18 Uhr
THE SHOP AROUND THE CORNER Rendezvous nach Ladenschluss
USA 1940. R: Ernst Lubitsch
D: Margaret Sullavan, James Stewart, F. Morgan. 97 Min. 35mm. OF
 
Alfred Kralik, Lederwarenverkäufer in Budapest, ist verärgert: Kurz vor Weihnachten hat sein Chef eine neue Kollegin eingestellt. Tagsüber bekriegen die beiden sich doch abends pflegen sie eine anonyme Brieffreundschaft. Gefühlvoll tauschen sie sich über Träume und geheime Wünsche aus. Die unvermeidlichen Turbulenzen nehmen ihren Lauf. Ernst Lubitsch betonte: „Mir ist nie ein Film gelungen, in dem Atmosphäre und Charaktere wahrhaftiger waren als in diesem. Auch das 1998 gedrehte Remake YOU'VE GOT MAIL mit Tom Hanks und Meg Ryan in den Hauptrollen wurde zum modernen Klassiker.


Mittwoch, 26. April, 18 Uhr
BLUEBEARD'S EIGHTH WIFE Blaubarts achte Frau
USA 1938. R: Ernst Lubitsch

D: C. Colbert, G. Cooper, D. Niven. 80 Min. 35mm. OF mit frz. UT
Der exzentrische Multimillionär Michael Brandon will in einem Kaufhaus an der Riviera einen Pyjama kaufen jedoch keinesfalls mit der zugehörigen Hose. Als die verarmte französische Adelige Nicole beherzt eingreift und die Hose kauft, lässt sich das Problem lösen. Brandon verliebt sich und überredet sie zur Heirat. Bei der Trauung stellt sie empört fest, dass Brandon sieben Mal verheiratet war. Nicole beschließt, ihrem Gatten eine Lektion in Sachen Treue zu erteilen. Lubitschs Screwball-Komödie überzeugt durch hohes Tempo, eine zauberhafte Geschichte und liebevoll gezeichnete Charaktere.


Foto: : Margaret Sullavan, James Stewart in Rendezvous nach Ladenschluss (c) DIF
Info:

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu