Serie: Nominierungen für den Hessischer Film- und Kinopreis 2012. Verleihung am 12. Oktober in der Alten Oper in Frankfurt am Main, Teil 2


Claudia Schulmerich und Hans Weißhaar

 

Frankfurt/Wiesbaden (Weltexpresso) – Die Filme sind das eine, aber was das Publikum immer besonders interessiert sind die Schauspieler, die als Beste und Bester ausgewählt werden – und dies aus dem Bereich der Fernsehfilme - und die natürlich auch am Abend des 12. Oktober in der Alten Oper auftreten. Nicht nur die Gewinner, sondern die je drei Nominierten. Hier erhält man für die Nominierung kein Preisgeld!

 

Die Nominierungen für den Hessischen Fernsehpreis

 

In der Kategorie Hessischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin sind nominiert:

a) Heike Makatsch für „Sechzehneichen“ (Regie: Hendrik Handloegten), Deutschland 2012, 90 Minuten

b) Claudia Michelsen für „Der Turm“ (Regie: Christian Schwochow), Deutschland 2012, 172 Minuten

c) Julia Richter für „Sushi in Suhl“ (Regie: Carsten Fiebeler), Deutschland 2012, 107 Minuten

 

In der Kategorie Hessischer Fernsehpreis – Bester Schauspieler sind nominiert:

d) Stipe Erceg für „Blaubeerblau“ (Regie: Rainer Kaufmann), Deutschland 2011, 90 Minuten

e) Alexander Fehling für „Wir wollten aufs Meer“ (Regie: Toke C. Hebbeln), Deutschland 2012, 117 Minuten

f) Sebastian Urzendowsky für „Der Turm“ (Regie: Christian Schwochow), Deutschland 2012, 172 Minuten.



Aus den Begründungen der Jury:



a) Heike Makatsch spielt eine Ehefrau und Mutter, die sich danach sehnt, einmal 'verantwortungslos und böse' zu sein, anstatt immer nur zu funktionieren. Man meint, diese Sehnsucht in jeder Geste, jeder Bewegung, jeder kleinen Modulation ihrer Stimme zu erkennen...

b) Claudia Michelsens Kunst wird stets und zu Recht als 'aufs Nötigste reduziert' beschrieben. Aber das erklärt nicht, warum man als Zuschauer einfach den Blick nciht abwenden kann, wenn sie spielt. Vielleicht liegt es daran, daß man die das Gefühl hat, sie würde spielen...

c) Eine Figur, die sich dem Traum des Helden in den Weg stellt, hat es für gewöhnlich nicht leicht, die Herzen des Publikums zu erobern. Im Film „Sushi in Suhl“ spielt Julia Richter eine solche Figur und tut dies auf so anrührende und humorvolle Weise, daß...



d) Sterbeszenen sind immer eine heikle Sache, nicht zuletzt deshalb, weil ein Schauspieler dabei so wenig aus der eigenen Erfahrung schöpfen kann. Umso eindrucksvoller ist die Szene, in der Stipe Erceg den sterbenden Hannes im Film „Blaubeerblau“ spielt und dabei die Hand auf dem weichen Maul einer Kuh hat...

 

e) Alexander Fehling schafft es auf wundersame Weise, uns an Gefühlen teilhaben zu lassen, ohne daß es auch nur im Entferntesten nach Handwerk aussieht. Scheinbar mühelos gelingt es ihm, uns tief in das Innerste seiner Figuren schauen zu lassen, uns...



f) Vielleicht ist es der verletzliche und gleichzeitig angriffslustige Blick seiner Augen, der Sebastian Urzendowsky so einzigartig macht. In einem so grandiosen Ensemble wie dem des Films „Der Turm“ nicht nur zu bestehen, sondern so nachdrücklich in Erinnerung zu bleiben, zeugt...



Das ist längst nicht alles



Heute sind auf der großen gemeinsamen Pressekonferenz nur die Nominierungen für Spiel- und Dokumentarfilm und für die personellen Fernsehpreise mitgeteilt worden. Die Preisverleihung am 12. Oktober in der Alten Oper wird viel Publikum auf die große Bühne bringen. Denn es kommen eine Reihe von weiteren Auszeichnungen dazu. Das sind: der Kurzfilm, der Drehbuchpreis und Hochschulfilmpreis, über dessen Wichtigkeit sich Eva Kühne-Hörmann gerne ausließ. Das sind dann aber auch der Hessische Kinokulturpreis gleich zweimal: einmal für die gewerblichen Kinos, ein andermal für kommunale Kinos. Die Trennung ist sinnvoll, weil die Kinos unter je spezifischen Bedingungen Kino machen und Filme zeigen.

Die Preis-Gala wird von Adnan Maral moderiert. Der kommt aus Frankfurt, das auch, ist in der Türkei geboren und Star der ARD-Kultserie TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, der auch zum Film wurde. Wir werden über die Gala mit Fotos berichten, auf der als Besonderheit auch der Preis der Frankfurter Buchmesse an Stephen Daldry überreicht wird, was in der Fortsetzung folgt.

 

Foto: Auf der Pressekonferenz mit Sicht auf Frankfurt von der Helaba aus, Franziska Fink, Hessische Filmförderung