Deutscher Doppelsieg als Krönung
Notker Blechner
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vier Tage lang standen die Pferde im Rampenlicht in der Frankfurter Festhalle. Beim Internationalen Reitturnier gab's mehrere deutsche Triumphe in den Sprung- und Dressurwettbewerben. Für die größte Überraschung sorgte zum Abschluss ein Exil-Hesse.
Wie der Vater, so der Sohne: 17 Jahre nach dem Sieg seines Vaters Lars gewann sein Sohn, Gerrit Nieberg, den "Großen Preis von Hessen". Er war der einzige, der im Stechen mit seinem Pferd Contagio fehlerlos blieb. Für den Sieg bekam Nieberg junior ein Auto im Wert von 28.000 Euro. "Das ist mein bisher größter Erfolg", strahlte der 24-jährige Springreiter, der auf dem nordhessischen Gestüt Wäldershausen in Homberg-Ohm aufwuchs und erst vor vier Jahren ins Münsterland umzog.
Haßmann verpasst das Triple
Auf Rang zwei landete Felix Haßmann mit Cayenne und sorgte so für einen deutschen Doppelsieg. Mit seiner Stute Balance hatte der Mann aus Lienen bereits das Eröffnungsspringen und einen weiteren Wettbewerb am Samstag gewonnen. Insofern war Haßmann der herausragende Reiter in Frankfurt.
Ein weiterer Überraschungscoup gelang in der Festhalle Michael Jung. Der Olympiasieger in der Vielseitigkeit gewann mit Pferd Chelsea den Champions-Cup und besiegte dabei erfahrene Springreiter. Er könne sich durchaus vorstellen, künftig weiter im Springreiten aktiv zu sein, erklärte er hernach. Der Schwerpunkt werde aber weiter die Vielseitigkeit bleiben.
Leer aus gingen der "Große Preis"-Vorjahressieger Christian Kukuk, der mit Colestus einmal riss. Auch Weltmeister Jeroen Dubbeldam aus den Niederlanden enttäuschte. Er ließ mit seinem Topferd Zenith zwei Mal die Stange fallen.
Von Bredow-Werndl überragt die Dressurwettbewerbe
Im Dressurreiten stahl Jessica von Bredow-Werndl der Olympiasiegerin Isabell Werth die Show. Sie gewann gleich vier Mal in Frankfurt: unter anderem den Grand Prix, den Spécial und den Louis d'Or Preis.
Isabell Werth dagegen siegte mit Flamboyant nur einmal - beim Burg-Pokal im Wettbewerb der sieben- bis neunjährigen Pferde. Und das auch recht glanzlos. Denn viele Fachleute hatten im Finale Hubertus Schmidt auf Escola vor Werth auf Platz eins gesehen.
"Festhalle ist unser Opernhaus"
Insgesamt strömten 47.000 Besucher kurz vor Weihnachten zum Festhallen-Reitturnier. Das waren etwas mehr als im Vorjahr. Die Veranstalter um Ann Kathrin Linsenhoff und Paul Schockemöhle zeigten sich zufrieden. "Die Festhalle ist unser Opernhaus", schwärmte Linsenhoff.
Für ein bisschen Glamour in der "Gudd Stubb" sorgte Jens Hilbert, Sieger der Sat.1-Reality-Show"Promi Big Brother". Der Darmstädter Enthaarungs-Guru hatte sich mit seinem Pferd "Guess" für das Reitturnier qualifiziert
Foto: © festhallenreitturnier-frankfurt.de
Info:
Internationales Festhallen-Reitturnier in Frankfurt
www.festhallenreitturnier-frankfurt.de