T senkenbergnacht18Senckenberg-Night mit Preisvergabe in Frankfurt

Ulla Micheline

Frankfurt/ Main (Weltexpresso) - Gleich zwei Wissenschaftler haben bei der "Senckenberg-Night" im Rampenlicht. Flechtenforscher Thorsten Lumbsch und Polarforscher Arved Fuchs wurden mit dem Senckenberg-Preis ausgezeichnet. Dabei gab es manch überraschendes Bekenntnis.

Es war der Zufall, der Thorsten Lumbsch in die Flechtenforschung trieb. Auf dem Unicampus in Bockenheim kaufte er sich in jungen Jahren ein Buch über Flechten, weil es nur einen Euro kostete. Denn der Name der Autorin war falsch geschrieben. Das erfuhr Lumbsch Jahre später, als er die Schreiberin des Buchs traf.


Preis für Flechtenforscher Thorsten Lumbsch

Den gebürtigen Frankfurter faszinierte das Buch so sehr, dass er sich später in der Flechtenforschung engagierte und dort Karriere machte. Inzwischen ist er Vizepräsident für Wissenschaft und Bildung am Field-Museum in Chicago und gilt als Spezialist für die Erforschung der Flechten, der symbiotischen Lebensgemeinschaften zwischen Pilzen und Algen.

Für Lumbsch sind die Pflanzen eine Art Indikator für den Zustand der Umwelt und die Luftqualität. Seine Erkenntnisse über Flechten überzeugten die Senckenberg-Gesellschaft, die ihm den "Senckenberg-Preis für Naturforschung" verlieh.


Auszeichnung für Polarforscher Arved Fuchs

Die zweite Auszeichnung des Abends ging an Arved Fuchs, der mit seinen Antarktis-Expeditionen ebenfalls den Zustand des Planeten beobachtet. In zahlreichen Artikeln, Büchern und Vorträgen berichtete er über seine Erfahrungen in den vereisten Landschaften und die Veränderungen durch den Klimawandel.

Fuchs durchquerte den antarktischen Kontinent in 92 Tagen und umrundete als Erster den ganzen Nordpol mit seinem Segelschiff "Dagmar Aaen". Heute sensibilisiert er mit dem Ice Climate Education Camp die Jugendlichen für den Schutz der Antarktis. Der 64-jährige Polarforscher erhielt in Frankfurt den "Senckenberg-Preis für Natur-Engagement".

In den Ruhestand möchte sich der gebürtige Norddeutsche (noch) nicht zurückziehen. Er plant im Sommer seine nächste Antarktis-Tour. Und es soll wahrscheinlich nicht die letzte sein, verriet er am Rande der "Senckenberg-Night".


Vegetarisches Dinner vor Dino-Kulisse

Die gut 200 Gäste im Senckenberg-Museum lauschten ergriffen den Worten der beiden Naturforscher. Zwischen T-Rex und anderen Dinosauriern genossen sie ein vegetarisches Dinner mit Spinatknödel und Gemüsetupfer. Richtig satt wurden davon die wenigsten. Unter den Promi-Gästen weilten der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der die Zeiten bedauerte, als jeder hessische Schüler dem Senckenberg-Museum einen Besuch abstatten musste, BMW-Großaktionär Stefan Quandt, Buch-Bestseller-Autorin Nele Neuhaus und Unternehmer Claus Wisser.

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© senckenberg.de

Info:
Senckenberg Night
https://senckenbergnight.com/senckenberg-preis/