Roswitha Cousin und Daniel Hofmann
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da waren sie aber beleidigt, als das Gemeinschaftswerk keines wurde, einfach weil der einen schon zuviel eingefallen war, zum Schattenabend in der Alten Oper und sich dann nur mühsam an die Vorgaben der Textbeschränkung halten konnte. Und weil's nach der spontanen Niederschrift noch viel zu sagen gibt, kommt hier der zweite Teil.
Der fängt erst einmal geschichtlich an. Denn zehn Jahre SCHATTENLAND, keine Ahnung, warum das nicht auf Deutsch bezeichnet wird, bedeuten ja nicht, daß die dahintersteckende Truppe auch erst zehn Jahre zusammenarbeitet. Das ist nämlich die Pilobolus Dance Company, die schon 1971 gegründet wurde. Sagten wir es doch, mit den Kostümen aus den 70er Jahren. Aber nein, Schattenland ist wirklich erst vor 10 Jahren entwickelt worden und ist durch die große Publikumsansprache zum Dauerbrenner geworden, der rund um den Globus Wirkung zeigt. Und von all dem Drumherum einmal abgesehen, ist das, was wir sehen, reinste Artistik, die ins Gewand des Tanzes und des tänzerischen Wirkens gekleidet ist, wobei die musikalische Untermalung die musischen, die aktustischen Sinne beschäftigen soll, die ja mit dem Augenspiel auf die Leinwand erst einmal optisch viel zu tun haben.
Wir lesen, daß auch knapp zehn Jahre nach der Uraufführung von „Shadowland“ im Jahr 2009 der Zauber der ineinanderfließenden Schattenbilder, die neun Darsteller mittels Tanz, Akrobatik und einer starken Lichtquelle auf die Leinwand bringen, nichts von seiner Kraft verloren habe. Stimmt. . „Shadowland“ mit seinen betörenden Bildern zu eingängiger Musik ist fast schon ein moderner Klassiker, der mittlerweile mehr als 1,5 Millionen Zuschauer in 34 Ländern auf vier Kontinenten begeistert hat und noch immer begeistert. Im April 2019 kehrt „Shadowland – Das Original“ zurück auf ausgewählte Bühnen in Berlin, München und Frankfurt. Allerhand. Auf dem Bild links kann man auch sehen, daß unsere Vermutung vom gewinkelte Arm der Darstellerin über dem Kopf tatsächlich für die Silhouette des Hundemädchens sorgt. Allerdings ist der Arm nicht frontal gewinkelt, sondern schräg über den Kopf. Probieren Sie das Schattenspielen einfach einmal selber aus! Das wäre die beste Konsequenz aus dem Zuschauen!
In den Presseunterlagen steht: „Können wir“. Das war die kühne Antwort auf die Anfrage eines koreanischen Automobilkonzerns, ob die Pilobolus Dance Company für einen Werbespot ein Auto darstellen könne, ohne dass ein Auto gezeigt werde. Wie Pilobolus diese Herausforderung meistern wollte, wusste zum Zeitpunkt der Zusage zwar niemand, doch das Resultat zahlloser Überlegungen und Versuche sorgte für Begeisterung: Hinter einer beleuchteten Leinwand verschränkten die Tänzer ihre Körper zu einem Gebilde, dessen Schatten aussah wie das neueste Modell des Automobilherstellers. Dieses Schattenspiel begeisterte aber nicht nur den Auftraggeber des Werbespots, sondern auch die Produzenten der Fernsehshow zur jährlichen Verleihung der „Oscars“ in Hollywood. Sie engagierten Pilobolus für die Oscar-Feierlichkeiten 2007, wo die Tanzcompagnie zum Entzücken der Filmstars im Saal und einem Milliardenpublikum an den Fernsehgeräten die nominierten Filme als Schattengebilde darstellten.
Solche Sätze und Anpreisungen überliest man vor der Vorstellung, geht schnell mit den Augen weiter. Aber, nachdem man selber erlebt hat, wie zauberhaft manche Bilder einen anrühren, die hinter der Leinwand durch Verbiegen der Körpe, Ineinanderverschränken und dann wieder Lösen erreicht werden, ist man hin und weg. Und dann schiebt der Veranstalter noch nach: „Können wir“. Das war eigentlich schon bei der Gründung von Pilobolus der Leitgedanke, als sich im Jahr 1971 vier Studenten am edlen Dartmouth College in New Hampshire zu einer Tanzcompagnie zusammenschlossen, obwohl sie außer einem gemeinsam besuchten Universitätskurs in Modernem Tanz keine Erfahrung hatten. Die Körpersprache der Gruppe entwickelte sich daher nicht aus den normierten Bewegungen des klassischen Balletts, sondern in einem kreativen und freien Prozess, der Tanz, Artistik und Sport zu einem neuen Ausdruck verband.
Und man liest weiter: Etwa 120 Choreographien hat die preisgekrönte Gruppe seit 1971 geschaffen, und sie ist in mittlerweile mehr als 65 Ländern dieser Erde aufgetreten. Dem ganz großen Publikum ist die Pilobolus Dance Company allerdings nicht mit ihren Tanzperformances, sondern als Schattentheater bekannt geworden, trat das Ensemble doch nach dem Erfolg bei der „Oscar“-Show in weiteren populären Fernsehsendungen wie der „Oprah Winfrey Show“ in Amerika, bei „The Royal Variety Show“ in Großbritannien oder bei „Wetten, dass...?“ in Deutschland auf und begeisterte dort die Zuschauer.
Und was ist die Kurzkritik von Daniel Hofmann? Hier ist sie:
„Shadowland“ begeistert in der Frankfurter Alten Oper bei ihrer Deutschland Tour 2019
Was ist Shadowland? Eine Show von der Pilobolus Dance Company mit einer durchgängigen Story mit viel Modern Dance, Akrobatik, tolle Musik sowie absolute Körperbeherrschung. Ein Spiel aus Licht und Schatten.
Fantastisch, was diese jungen Menschen für Schattenfiguren auf eine große heruntergelassene Leinwand projeziert haben. Herausragend der Elefant.
Den hatten wir schon im letzten Artikel in scharfem Pink ins Bild gesetzt. Darum hier ebenfalls in Pink eine Tanzszene.
Fotos:
© Ian Douglas
© John-Kane
Info:
Jetzt aber flugs die Termine, denn nach den Vorstellungen in Berlin und München, gibt‘s SHADOWLAND noch bis Sonntag in der Alten Oper und zwar am Samstag und am Sonntag in je 2 Vorstellungen um 14.30 und um 19.30 Uhr.
In den Presseunterlagen steht: „Können wir“. Das war die kühne Antwort auf die Anfrage eines koreanischen Automobilkonzerns, ob die Pilobolus Dance Company für einen Werbespot ein Auto darstellen könne, ohne dass ein Auto gezeigt werde. Wie Pilobolus diese Herausforderung meistern wollte, wusste zum Zeitpunkt der Zusage zwar niemand, doch das Resultat zahlloser Überlegungen und Versuche sorgte für Begeisterung: Hinter einer beleuchteten Leinwand verschränkten die Tänzer ihre Körper zu einem Gebilde, dessen Schatten aussah wie das neueste Modell des Automobilherstellers. Dieses Schattenspiel begeisterte aber nicht nur den Auftraggeber des Werbespots, sondern auch die Produzenten der Fernsehshow zur jährlichen Verleihung der „Oscars“ in Hollywood. Sie engagierten Pilobolus für die Oscar-Feierlichkeiten 2007, wo die Tanzcompagnie zum Entzücken der Filmstars im Saal und einem Milliardenpublikum an den Fernsehgeräten die nominierten Filme als Schattengebilde darstellten.
Solche Sätze und Anpreisungen überliest man vor der Vorstellung, geht schnell mit den Augen weiter. Aber, nachdem man selber erlebt hat, wie zauberhaft manche Bilder einen anrühren, die hinter der Leinwand durch Verbiegen der Körpe, Ineinanderverschränken und dann wieder Lösen erreicht werden, ist man hin und weg. Und dann schiebt der Veranstalter noch nach: „Können wir“. Das war eigentlich schon bei der Gründung von Pilobolus der Leitgedanke, als sich im Jahr 1971 vier Studenten am edlen Dartmouth College in New Hampshire zu einer Tanzcompagnie zusammenschlossen, obwohl sie außer einem gemeinsam besuchten Universitätskurs in Modernem Tanz keine Erfahrung hatten. Die Körpersprache der Gruppe entwickelte sich daher nicht aus den normierten Bewegungen des klassischen Balletts, sondern in einem kreativen und freien Prozess, der Tanz, Artistik und Sport zu einem neuen Ausdruck verband.
Und man liest weiter: Etwa 120 Choreographien hat die preisgekrönte Gruppe seit 1971 geschaffen, und sie ist in mittlerweile mehr als 65 Ländern dieser Erde aufgetreten. Dem ganz großen Publikum ist die Pilobolus Dance Company allerdings nicht mit ihren Tanzperformances, sondern als Schattentheater bekannt geworden, trat das Ensemble doch nach dem Erfolg bei der „Oscar“-Show in weiteren populären Fernsehsendungen wie der „Oprah Winfrey Show“ in Amerika, bei „The Royal Variety Show“ in Großbritannien oder bei „Wetten, dass...?“ in Deutschland auf und begeisterte dort die Zuschauer.
Und was ist die Kurzkritik von Daniel Hofmann? Hier ist sie:
„Shadowland“ begeistert in der Frankfurter Alten Oper bei ihrer Deutschland Tour 2019
Was ist Shadowland? Eine Show von der Pilobolus Dance Company mit einer durchgängigen Story mit viel Modern Dance, Akrobatik, tolle Musik sowie absolute Körperbeherrschung. Ein Spiel aus Licht und Schatten.
Fantastisch, was diese jungen Menschen für Schattenfiguren auf eine große heruntergelassene Leinwand projeziert haben. Herausragend der Elefant.
Den hatten wir schon im letzten Artikel in scharfem Pink ins Bild gesetzt. Darum hier ebenfalls in Pink eine Tanzszene.
Fotos:
© Ian Douglas
© John-Kane
Info:
Jetzt aber flugs die Termine, denn nach den Vorstellungen in Berlin und München, gibt‘s SHADOWLAND noch bis Sonntag in der Alten Oper und zwar am Samstag und am Sonntag in je 2 Vorstellungen um 14.30 und um 19.30 Uhr.