Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Im Zentrum der neuen Frankfurter Altstadt zieht seit August 2018 ein archäologisches Schaufenster in die Anfänge der Stadt Frankfurt am Main die Besucherinnen und Besucher an: Die neu präsentierte Kaiserpfalz franconofurd(ehemals „Archäologischer Garten“), eine Außenstelle des Archäologischen Museums Frankfurt (AMF), lockte seit ihrer Eröffnung zahlreiche Gäste zu den Ausgrabungen im Stadtzentrum.
Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig betont: „Die Kaiserpfalz franconofurd zeichnet den regionalen und internationalen Besucherinnen und Besucher seit der Eröffnung vor einem Jahr ein äußerst lebendiges Bild verschiedener Zeitphasen des frühesten Frankfurt. Die hohen Besucherzahlen, 750.000 innerhalb eines Jahres, zeigen, welche Faszination von Geschichte und Archäologie ausgeht.“ Dazu ergänzt sie: „Der freie Eintritt motiviert natürlich auch!“. Der leitende Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, Wolfgang David, dessen Haus die Anlage betreut, hebt die Bedeutsamkeit der archäologischen Spuren hervor „Innerhalb der neuen Frankfurter Altstadt, einer Mischung aus Rekonstruktion und Neubauten, sind diese Kellerräume die einzigen erhaltenen baulichen Überreste von Gebäuden im Zentrum der Stadt, die im März 1944 bei Luftangriffen zerstört wurden.“
Das archäologische Denkmal mit Gebäuderesten aus Römerzeit, Mittelalter und früher Neuzeit liegt unmittelbar westlich des Doms St. Bartholomäus. Die Mauern wurden in langwierigen Grabungen freigelegt, teilweise rekonstruiert und wiederaufgebaut. 1976 konservierte man die Mauerzüge und machte sie im „Archäologischen Garten“ der Öffentlichkeit zugänglich. Seit 2017 sind diese ältesten Steinbauten der Frankfurter Altstadt durch das „Stadthaus am Markt“ überbaut und geschützt. In die neue museale Präsentation der Anlage flossen die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen des Denkmalamtes von 2012 bis 2014 sowie aktuelle wissenschaftliche Auswertungen ein. Nach den baulichen Überresten der frühmittelalterlichen Pfalz trägt der Ort jetzt den Namen Kaiserpfalz franconofurd.
Die Kaiserpfalz bietet Einblicke in rund 2000 Jahre Stadtgeschichte: Sichtbar sind die Mauern eines römischen Bades aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, dessen Heizanlage anschaulich rekonstruiert wurde, Fundamente des Königshofes (aula regia) der karolingischen Pfalz und nahezu vollständig erhaltene frühneuzeitliche Keller. Ausgewählte Funde aus den Grabungen auf dem Domhügel werden darüber hinaus in einem neuen Ausstellungsraum in der Bendergasse präsentiert.
Die Präsentation mit hinterleuchteten Displays und „Lebensbildern“, das von Mitgliedern der Historisch-Archäologischen Gesellschaft Frankfurt gestiftete anschauliche Bronzemodell, die hochwertige architektonische Gestaltung sowie der freie Zugang locken Besucher aus aller Welt an. Diese können sich nun im Herzen der Frankfurter Altstadt über die Ursprünge der Stadt und die Geschichte des Domhügels bis in die Neuzeit informieren. Die Kaiserpfalz franconofurd bietet somit eine willkommene Ergänzung zum kulturellen Angebot des nördlichen Museumsufers. Nur wenige Minuten Fußweg von der Pfalz entfernt können sich Interessierte im Archäologischen Museum Frankfurt (AMF) intensiver mit der Geschichte des Rhein-Main-Gebietes von der Steinzeit bis in die Zeit der Kaiserpfalz im 9. Jahrhundert vertraut machen.
Foto:
Die Öffnungszeiten sind von 10 bis 18 Uhr. Öffentliche Führungen gibt es samstags um 15 und 16.30 Uhr; mittwochs 16.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Die Anlage ist barrierefrei, nicht jedoch der Ausstellungsraum Bendergasse.
Keine Führungen gibt es am Museumsuferfest am 24. August. Nach Voranmeldung sind Gruppenführungen möglich.
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Die Öffnungszeiten sind von 10 bis 18 Uhr. Öffentliche Führungen gibt es samstags um 15 und 16.30 Uhr; mittwochs 16.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Die Anlage ist barrierefrei, nicht jedoch der Ausstellungsraum Bendergasse.
Keine Führungen gibt es am Museumsuferfest am 24. August. Nach Voranmeldung sind Gruppenführungen möglich.