Teilweise stammen die Funde aus Israel aus der jüdischen Revolte gegen die Römer
Jacques Ungar
Jerusalem (Weltexpresso) . Es handelt sich um eine der umfangreichsten antiker Funde in der Geschichte des Landes. Im Zuge einer der größten Entdeckungen in der bekannten Geschichte Israels wurden über 1800 Kunstgegenstände zutagegefördert. Zu den Entdeckungen zählen gestohlene Münzen aus der Revolte des Bar Kochba. Das enthüllte die Israelische Antiquitätenbehörde (IAA) letzte Woche.
Während einer Suchaktion in der zentral-israelischen Stadt Modiin legten die Polizei und die IAA-Einheit für die Verhinderung von Diebstählen ihre Hand auf gestohlenes Gut in der Wohnstätte eines illegalen Antiquitätenhändlers. Zu den Objekten zählen Silbermünzen aus der Großen Revolte des 1. Jahrhunderts gegen die Römer. Auf den Münzen wurde die Inschrift «Heiliges Jerusalem» entdeckt.
Andere Münzen trugen den Namen «Shimon», der erste Namen des jüdischen Anführers der Bar-Kochba-Revolte aus dem 2. Jahrhundert. Zu den zutage geförderten Seltenheiten gehörte auch eine bronzene Figurine.
Während der Durchsuchung des Heimes des Händlers fanden die Inspektoren antike Objekte mit frischen Schmutzspuren. Da weist darauf hin, dass die Gegenstände vermutlich erst kürzlich bei illegalen Ausgrabungen an archäologischen Stätten in ganz Israel gefunden worden waren. Die Polizei fand auch Dutzende von Münzen in adressierten Briefumschlägen, die für die Verschickung an Empfänger im Ausland vorbereitet worden sind.
Ilan Hadad, der IAA-Inspektor für den Antiquitätenhandel hat wenig übrig für seine im Dunkeln arbeitenden «Kollegen»: «Es ist herzzerbrechend, über die vielen Antiquitätenstätten mit Erbschaftswert zu sinnieren, die zerstört worden sind, um Geld zu machen von den Händlern. Die Geschichte gehört uns allen, doch sie kann nicht wieder hergestellt werden».
Zu den erbeuteten Objekten gehören ferner Silbermünzen aus der Hellenistischen Periode, andere aus den Persischen und Hasmonäischen Perioden, Bronzemünzen aus der Römischen Ära und verschiedene jüdische Münzen. Hadad glaubt, dass der Verdächtige während langer Zeit ohne die nötige Lizenz mit Antiquitäten gehandelt hatte. Im Zuge dieser Tätigkeit hat er wahrscheinlich tausende von Münzen aus Israel ins Ausland verschickt. Zudem erwarb er Münzen von Dieben und illegalen Händlern in den palästinensischen Gebieten. Diese Objekte brachte der Händler dann illegal nach Israel.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 22. Mai 2022