Vernissage am Sonntag, 5. Juni 2022 auf Schloss Königshain
Katharina Klein
Görlitz (Weltexpresso) - „Mitteleuropa“ ist ein kontrovers definierter geografisch-historischer Begriff, der seit dem Fall der Mauer wieder mehr Beachtung findet. Mitteleuropa habe – so der tschechische Schriftsteller Milan Kundera – die moralischen und kulturellen Traditionen Europas erhalten, die im Osten durch Kommunismus und Kollektivierung, im Westen durch Kommerzialisierung und Individualisierung zerstört worden seien.
Mitteleuropäer sein „ist eine Haltung, eine Weltanschauung, eine ästhetische Sensibilität für das Komplizierte, die Mehrsprachigkeit der Anschauungsweisen“ (György Konrád). Mitteleuropa wird auch als Kulturraum verstanden, als ein „geistig-kulturelles Prinzip“, das nichts mit staatlichen Grenzen zu tun haben will und soll, „weil es ja Grenzüberschreitung sein soll“ (Erhard Busek). „Es wäre sinnlos, diese Grenze exakt ziehen zu wollen. Mitteleuropa ist kein Staat: es ist eine Kultur oder ein Schicksal. Seine Grenzen sind imaginär und müssen in jeder neuen geschichtlichen Situation neu gezogen werden.“ (Milan Kundera)
In der Sammlung des Kunstsammlers Dr. Josef Böhm finden sich zahlreiche Künstler aus den deutschsprachigen Ländern sowie aus Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien, deren künstlerische Arbeiten zur Konkreten Kunst nach 1960 gehören. Unter den Künstlern sind auch Angehörige der deutschen Minderheiten aus dem östlichen Europa wie die im Banat geborenen Künstler Ingo Glass und Diet Sayler sowie der in Siebenbürgen geborene Waldemar Mattis-Teutsch.
Foto:
Collage DKF – Plakat der Ausstellung mit Ingo Glass’ Arbeit Hommage à Vasarely (2000, Aluminium,10 x 60 x 35 cm
© Josef Böhm)
Info:
Sonntag, 5. Juni 2022, 14.00
Schloss Königshain
Dorfstraße 29
02829 Königshain
Die Ausstellung wird vom 5. Juni bis 14. August 2022 auf Schloss Königshain gezeigt.
Öffnungszeiten: Di/Mi/Do 11.00–15.00 Uhr + Sa/So 13.00–17.00 Uhr
Ein Kooperationsprojekt des Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbundes, der Stiftung Kunst und Kultur in der Oberlausitz, der Sammlung Josef Böhm und des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam.
Anmeldung unter:
Romy Pietsch
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14467 Potsdam
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