in Frankfurt und Offenbach endet erfolgreich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Sonntagabend, den 16. Juli, ging die 16. Ausgabe des bedeutenden internationalen Theaterfestivals „Theater der Welt 2023“ in Frankfurt und Offenbach erfolgreich zu Ende. Mit aufsehenerregenden internationalen Produktionen bot auch das Abschlusswochenende nochmals faszinierende Höhepunkte.
Vom 29. Juni bis 16. Juli präsentierten mehr als 300 Künstler*innen aus 26 Städten aller Kontinente in 10 Spielstätten in Frankfurt und Offenbach insgesamt 36 Gastspiele und Neuproduktionen, darunter 6 Weltpremieren, 8 Europapremieren und 9 Deutschlandpremieren. Hinzu kamen Interventionen im öffentlichen Raum, Konzerte, Partys und ein breites Programm für Austausch und Diskurs.
Das Festival wurde von Frankfurter*innen und Offenbacher*innen ebenso wie Gästen aus der ganzen Welt mit Begeisterung aufgenommen und erfuhr eine hervorragende Medienresonanz. An 18 Tagen konnten Besucher*innen 286 Veranstaltungen erleben. Die Gesamtauslastung des Festivals lag bei 85%.
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig bemerkt zum Abschluss des Festivals: „Theater der Welt 2023 ist mit der Aussicht gestartet, neue Sichtweisen, internationale Gäste und mit Chiaki Soma eine großartige Programmdirektorin in unsere Städte zu holen. Das ist mehr als geglückt. Es ist daraus eine Atmosphäre des Miteinanders und gegenseitigen Interesses entstanden, die über die Festivaltage hinausgeht und uns als Netzwerk noch lange beflügeln wird. Neben vielen neuen Eindrücken und Inspirationen nehmen wir daher vor allem das mit: die nachwirkende Kraft von Kooperationen und kooperativer Zusammenarbeit bei dieser Festivalausgabe. Dafür bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten.“
Anna Wagner, Theater der Welt-Co-Intendantin und Intendantin des Künstler*innenhauses Mousonturm freut sich über den großen Zuspruch, vor allem auch über die beeindruckende regionale Publikumsresonanz: "Es gelang uns, über unsere Erwartungen hinaus, die unterschiedlichsten Menschen aus Offenbach und Frankfurt für internationales Theater zu begeistern. Sie empfingen Künstler*innen und deren unterhaltsamen, herausfordernden und überraschenden Arbeiten mit großer Neugierde und Offenheit und erwiesen sich als wunderbare Gastgeber*innen."
Theater der Welt, ein Festival des Internationalen Theaterinstituts – Zentrum Deutschland, wird alle drei Jahre an eine andere Stadt vergeben. Die Ausgabe 2023 wurde vom Künstler*innenhaus Mousonturm, dem Museum Angewandte Kunst und dem Schauspiel Frankfurt in Kooperation mit dem Amt für Kulturmanagement der Stadt Offenbach realisiert. Programmdirektorin dieser Ausgabe war die japanische Festivalmacherin Chiaki Soma. Im Mittelpunkt des von ihr kuratierten Programms standen unerwartete ästhetische, immersive, akustische und räumliche Erfahrungen sowie eine Vervielfältigung thematischer und künstlerischer Perspektiven. Chiaki Somas Programm machte besonders weibliche Perspektiven auf drängende gesellschaftspolitische Herausforderungen erlebbar und schuf so ein facettenreiches „Theater der Welten“. Ein weiterer programmatischer Ausgangspunkt war der Begriff Inkubationismus: "Inkubationszeiten – Zustände der Ungewissheit und des Aussetzens – können auch als generatives Moment verstanden werden, vielleicht sogar als Quelle der Kreativität“, verdeutlichte Chiaki Soma ihren kuratorischen Impuls.
Anselm Weber, Intendant des Schauspiel Frankfurt und Co-Intendant des Festivals, zieht mit Blick auf das Konzept und Programm eine positive Bilanz: „Das Festival hat meine persönlichen Erwartungen übertroffen. Die Qualität der Arbeiten war herausragend und das Konzept, eine nicht-europäische Kuratorin zu engagieren, hat sich bewährt. Der Stadtraum Frankfurt-Offenbach in seiner ganzen Vielfalt hat sich beispielhaft präsentiert, nicht zuletzt, weil die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und den Städten geprägt war von offenem Dialog und kooperativem Umgang.“ Zustimmend ergänzt Dr. Felix Schwenke, Oberbürgermeister der Stadt Offenbach: „Das Festival hat Offenbach und Frankfurt zum vielleicht ersten Mal bei einem Kulturfestival internationalen Anspruchs auf voller Augenhöhe erlebbar gemacht. Für diese großartige Zusammenarbeit sind wir, bin ich persönlich ausdrücklich sehr dankbar – und wir arbeiten jetzt mit unseren Partnereinrichtungen vertrauensvoll daran, den begonnenen Weg fortzusetzen.“
Auf besonders eindringliche Weise machten sieben Theaterproduktionen das Konzept des Inkubationismus erlebbar, die Virtual Reality Technologien auf neuartige Weise mit dem analogen Theaterraum verbanden. Zentraler Präsentationsort für diese war das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt, das sich unter dem Titel "Incubation Pod. Dreaming Worlds" in einen außergewöhnlichen performativen Erlebnisraum zum Verweilen verwandelte. „Analoge Grenzen im Virtuellen überschreitend, dabei berührend in den Erzählungen und außergewöhnlich physisch", so fasst der Co-Intendant des Festivals und Direktor des Museum Angewandte Kunst, Matthias Wagner K, das Theater der Welt(en) von Chiaki Soma und die Arbeiten der von ihr eingeladenen Künstler*innen zusammen.
Die Programmreihe "Young Worlds", die sich explizit jungen Menschen, deren Perspektiven, Interessen und Fragen widmete, konnte Kinder und Jugendliche auf ganz unterschiedliche, individuelle Weisen ansprechen. Da waren einerseits eine Reihe von außergewöhnlichen Stücken wie „Magnet Theatre’s Scoop: Theater für Babys“, „Abana b’Amazi (Kinder des Wassers)", „A Fun Night Out 8+“ und „Traum eines vergessenen Waldes“, die von internationalen Künstler*innen für spezifische Altersgruppen geschaffen wurden. Außerdem wurden zahlreiche Produktionen und Formate extra für das Festival entwickelt, bei denen lokale Kinder und Jugendliche aktiv an der Gestaltung beteiligt und die durch deren Perspektiven geprägt waren, so zum Beispiel „Nightwalks with Teenagers“ in Offenbach.
Yvonne Büdenhölzer, Präsidentin des ITI resümiert am Ende der 16. Festivalausgabe „Theater der Welt ist und bleibt ein Entdecker-Festival, das sich jedes Mal wieder neu erfinden muss. Das haben Frankfurt und Offenbach mit ihrer Ausgabe eindrucksvoll bewiesen. Das Festival hat herausragende internationale Theaterkunst in einen lokalen Kontext gesetzt und neue Arten der Kollaboration und des Kuratierens erprobt, die weit in die Zukunft reichen.“
Zum Gelingen des bedeutenden Festivals hat eine Allianz von Bürger*innen und Firmen aus Frankfurt und Offenbach mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung beigetragen, die sich zum Verein Theaterfreunde23 zusammengeschlossen haben. Darüber hinaus wurde das Festival ermöglicht durch die substantiellen Zuwendungen zahlreicher öffentlicher Förderer und Stiftungen: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Stadt Frankfurt am Main – Dezernat für Kultur und Wissenschaft und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Stadt Offenbach am Main, die Aventis Foundation, das Goethe-Institut, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main. Die Programmreihe "Young Worlds" wurde gefördert durch die Crespo Foundation.
Einzelne Produktionen und Gastspiele wurden ermöglicht durch die Marschner Stiftung, die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, die Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach am Main, die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die Adolf und Luisa Haeuser Stiftung für Kunst und Kulturpflege, die Hessische Theaterakademie, den Regional Park RheinMain, den Fonds Podium Kunsten sowie die Japan Foundation, die Saison Foundation, das Arts Council Tokyo und die Agency for Cultural Affairs/Government of Japan genauso wie durch Vertreter*innen der japanischen Unternehmensvereinigung und der lokalen Gesellschaft in Frankfurt und Offenbach.
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Info:
www.theaterderwelt.de
Quelle: Theaterderwelt