Zirkus 2086Der Zirkus „Rondel“ besucht die Brüder-Grimm-Schule 

Hanswerner Kruse

Steinau an der Straße (Weltexpresso) - Na, ob die Kinder zwischen sechs und fünfzehn Jahren in der nächsten Woche wieder in ihre Brüder-Grimm-Schule Schule kommen werden? In der Projektwoche haben sie am Trapez geturnt, Tauben statt Löwen dressiert, jongliert, Clowns gespielt, akrobatische Kunststücke vorgeführt, mit Feuer agiert oder sind auf Glasscherben gelaufen.


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Viele Kids konnten dabei tapfer über ihre Grenzen gehen, aber alle bekamen unendlich viel Beifall für ihre Darbietungen. Wer möchte nach diesen Erfahrungen nicht Zirkuskind werden?
Das echte große Zirkuszelt mit 500 Plätzen von „Rondel“ auf der Mauerwiese, war zur Premiere am Donnerstag sehr gut besucht. Doch die Begeisterung der Eltern, Geschwister oder Verwandten galt nicht nur den eigenen Kindern. Es herrschte wirklich eine wunderbare Atmosphäre mit viel Zirkusmusik, Manegengeruch und großer Aufregung.
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Gemeinsam mit den echten Profis konnten die tapsigen mit den athletischen Kindern, die Kleinen mit den Großen, häufig auch die Mädchen mit den Jungen ihre neuen Kunststücke zeigen. Die Zirkusleute gingen respektvoll mit ihnen um, achteten zwar ständig auf Sicherheit, präsentierten aber gemeinsam mit den geschminkten und kostümierten Kids, die in wenigen Tagen gelernten Glanznummern. Es hätte ihr Nachwuchs sein können, mit denen die Profis sehr familiär in der Manege GEtwa alle vier Jahre dürfen die Kinder in der Projektwoche der Schule Zirkusluft schnuppern und selber spannende Attraktionen erarbeiten.

Wegen Corona fiel das letzte Projekt aus, doch nun war es endlich mal wieder soweit: „Manege frei“, hieß es am Donnerstag und Freitag in vier Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern der Klassen 1 - 6. Die etwa 350 Kinder wurden in vier alters- und klassengemischte Gruppen aufgeteilt, die jeweils von den gleichen Zirkusleuten betreut wurden. Jede Aufführung wurde also von den gleichen Profis aber mit unterschiedlichen Kids verwirklicht - und alle waren gut besucht.

Die Zirkusleute boten ihnen nicht nur humorvoll neue Berufsperspektiven, sondern ermöglichten ihnen jede Menge - vielleicht neue - Erfahrungen: Zuallererst Mut und Selbstwertgefühl zu entwickeln, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, gemeinsam etwas zu gestalten und neue kreative Möglichkeiten an sich selbst zu entdecken.

Zwei Aspekte fielen bei diesem Projekt besonders auf: Offensichtlich daddeln die Kinder nicht ununterbrochen mit ihren Handys herum, sondern sind für scheinbar „altmodische“ Attraktionen zu begeistern. Und die Zirkusleute nagen nicht am Hungertuch, sondern leisten bedeutende pädagogische Arbeit und werben darüber hinaus für ihr Metier. DEutlich wird auch, dass die Rondel-Leute nicht mehr mit Tieren - außer Tauben - arbeiten.

Eine hervorragende, bereits zirkusreife Dokumentation mit zahlreichen Videos, Interviews und Statements der Kids auf www.bgs-steinau.de wurde begleitend von den Älteren erstellt. 

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Stimmen der Kids (von der Webseite der Schule)
Nagelbretter, Glasscherben und Fackeln: Die anfängliche Angst verflog nach dem ersten Kontakt. „Ich mag den Umgang mit gefährlichen Sachen“, antwortete Viktoria (Klasse 5b) auf die Frage, weshalb sie sich bei den Feuerteufeln eingewählt hat. Mutig stellen sich die Mädchen auf die scharfen Glasscherben, während die Jungs sich tapfer auf das spitze Nagelbrett legen. „Das Gefühl von Feuer fühlt sich wie Magie an“, meinten Mariam und Eda (Klasse 6a).

Hoch oben unter der Sternenkuppel schwingen die Trapezkünstlerinnen mit Freude durch die Lüfte. „Oben auf dem Trapez fühle ich mich befreit“, berichtet Emmylou (Klasse 5a). „Wir haben uns für das Trapez entschieden, weil wir etwas Außergewöhnliches ausprobieren wollten und man sich wie ein Vogel in der Luft fühlt“, sagen Kara und Veronika (Klasse 4b).




Fotos:
©Hanswerner Kruse