MDR-Talk beim Kunstfest Weimar am 20.08. und weitere hochkarätige Programmergänzungen
Redaktion
Weimar (Weltexpresso) - In einer Woche, am Mittwoch 21.08., beginnt das Kunstfest Weimar. Für den Vorabend, den 20.08. kündigt das größte Festival für die zeitgenössischen Künste in Ostdeutschland noch einen neuen Höhepunkt an! Unter dem Titel »HEIMAT EXIL – MIGRATION ALS AUSNAHME- UND NORMALZUSTAND IN EINER FRAGILEN WELT « werden um 20:30 Uhr im Foyer des Deutschen Nationaltheaters Weimar vier hochkarätige Gäste das Kunstfest diskursiv einläuten: Die Schatten politischer, religiöser und kultureller Konflikte liegen über der Exilgesellschaft. Leben im Exil – was bedeutet das eigentlich für den Einzelnen? Für die Kultur derer, die auswandern? Für die Kultur der Aufnahmeländer?
Über diese Themen diskutieren die russische Oppositionelle und Historikerin Irina Scherbakowa (Schirmherrin des Kunstfest Weimar 2024), der israelisch-deutsche Psychologe und Autor Ahmed Mansour, der arabisch-palästinensischer Herkunft ist, der iranische Journalist Omid Rezaee und die chinesisch-deutsche Dichterin und Bloggerin Xu Pei. Die Moderation übernimmt die MDR-Moderatorin Yara Hoffmann. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und am 05.09. im MDR-Fernsehen im Rahmen eines »artour spezial« ausgestrahlt. Der Eintritt ist frei. Vor der Veranstaltung findet um 19 Uhr im Kino mon ami das kostenlose Filmscreening »Irina Scherbakowa: Russlands unbequemes Gewissen« statt. Das ursprünglich allein mit Irina Scherbakowa geplante Film-Nachgespräch wird durch die Gesprächsrunde im DNT Foyer ersetzt.
Die Eröffnung des Kunstfest am 21.08. beginnt um 15 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung »Das andere Russland« im Bauhaus-Museum Weimar unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte der 2022 von Putin verbotenen Organisation MEMORIAL zur Aufarbeitung von Stalinismus und Repression in der Sowjetunion, die noch im gleichen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. An der Eröffnung nimmt - anders als angekündigt und aus aktuellem Anlass - auch Oleg Orlow teil, Menschenrechtler, Mitbegründer von Memorial, der erst im Zuge des kürzlichen Gefangenenaustauschs zwischen Russland und dem Westen freikam. Im Anschluss an die Vernissage spricht Irina Scherbakowa mit der DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe unter Leitung von Professor Volkhard Knigge zu Erfahrungen antidiktatorischer Dissidenz und demokratischem Mut heute im Rahmen der Gesprächsreihe »Wofür wir kämpfen« - zugleich das Motto des Kunstfest Weimar 2024.
Die Kunstfest-Eröffnung setzt sich um 18 Uhr mit dem traditionellen Gedächtnis-Buchenwald-Konzert fort: Oksana Lyniv dirigiert das Kyiv Symphony Orchestra, Solisten und den Opernchor des DNT Weimar mit dem Mozart-Requiem. Die große, kostenlose Publikums-Eröffnung bestreitet um 20.15 Uhr die mixed-able Forward Dance Company aus Leipzig, die unter dem Titel »Opening« auf dem Theaterplatz eine elektronische Überschreibung von Carl Orffs »Carmina Burana« vertanzt. Um 21.30 Uhr folgt in der Redoute die Uraufführung von »S wie Schädel «, einem Theaterprojekt von Autor Navid Kermani, Starschauspielerin Eva Mattes und Theaterlegende Roberto Ciulli.
Foto:
©Stadt Weimar
Info.
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Tel: +49 (0) 3643 755 292