Historisches Zeugnis einer lebendigen europäischen Kulturlandschaft am Beispiel Mecklenburgs, Vor- und Hinterpommerns
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks sind einmalige historische Zeugnisse, die für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommern typisch sind. Sie sind wichtiger Teil der Geschichte dieses Bundeslandes und prägten sie mit. Sie stellen jedoch keineswegs immer nur Relikte aus vergangener Zeit dar. Viele Gutsanlagen sind heute wieder Orte der Begegnung, der Kultur oder der Erholung. Zahlreiche Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass die historischen Gemäuer und Orte auch im 21. Jahrhundert eine zeitgemäße Nutzung erfahren können. Es gibt jedoch ebenso eine große Zahl an Gutsanlagen, die von Verfall gezeichnet sind und in Vergessenheit zu geraten drohen.
Dass dies nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern zutrifft, erkennt man schnell, erweitert man nur die Perspektive. Gutsanlagen sind prägend für die Kulturlandschaften im gesamten Ostseeraum und darüber hinaus. Sie sind Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes, welches heute noch oder wieder an vielen Orten lebendig ist. Eindrucksvolle Beispiele hierfür finden sich überall entlang der südlichen Ostseeküste, von den ehemaligen Provinzen West- und Ostpreußens bis ins Baltikum.
Europäische Akademie
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Eldenholz 23
17192 Waren (Müritz)
Freitag, 27. August bis Sonntag, 29. September 2024
Dieses Seminar möchte eben diesen Ansätzen beiderseits der Grenze auf den Grund gehen und einen Blick auf dieses gemeinsame historische Erbe werfen, das unterschiedliche Regionen, Länder und Menschen im gesamten Ostseeraum miteinander verbindet. Neben Mecklenburg-Vorpommern wird der Fokus dieses Mal vor allem auf West- und Ostpreußen sowie auf dem Baltikum liegen.
Seminarleitung: Arne Franke, Denkmalpfleger, Kunsthistoriker, Autor zahlreicher Sachbücher
PROGRAMM:
Freitag, 27. September 2024:
19:00−20:30 Uhr
Das Herrenhaus als Bautyp, 1650 bis 1790: Entstehungsgeschichte und Besonderheiten
Dr. Sabine Bock
Samstag, 28. September 2024:
09:00−10:30 Uhr
Gutsanlagen in Ostpreußen. Aktuelle Situation der Schlösser in der heutigen Woiwodschaft Warmińsko-Mazurski (Ermland/Masuren)
Dr. Iwona Liżewska, Nationales Institut für Kulturerbe, Allenstein/Olsztyn; Übersetzung durch Joanna Witelus
11:00−12:00 Uhr
Fallbeispiel: Die Revitalisierung des Schlosses Eichmedien/Nakomiady
Online-Beitrag von Piotr Ciszków, Eigentümer Schloss Eichmedien; Übersetzung durch Joanna Witelus
13:00−14:30 Uhr
Vergessene Verwüstung: Ostpreußen und seine Herrenhäuser zu Beginn des Ersten Weltkrieges
Dr. Angelika Halama, Publizistin
15:30−17:00 Uhr
Die Ruhrindustriellen Hans und Fritz Thyssen als Gutsbesitzer in Mecklenburg und ihre Enteignung durch die Nationalsozialisten
Dr. Wolf Karge, Publizist
17:00−18:00 Uhr
Fallbeispiel: Schloss Groß Lüsewitz
Arne Heeck, Geschäftsführer Schloss Groß Lüsewitz
19:00−20:30 Uhr
Fallbeispiel: Gutshaus Eickelberg
Dr. Anja Kannenberg, Eigentümerin Gutshaus Eickelberg
Sonntag, 29. September 2024:
09:00−10:00 Uhr
Vom Ritterhof zum Gut. Die niederadligen Eigenwirtschaften Mecklenburgs im spätmittelalterlichen Wandel
Dr. Tobias Pietsch, Historiker, Soziologe (angefragt)
10:30−11:30 Uhr
Blick über den Tellerrand: Das Baltikum als Gutslandschaft − Beispiele aus Lettland
Aija Kočina, Leiterin des Vereins für die Revitalisierung des Gutshauses Penkule
11:30−12:30 Uhr
Abschluss und Seminarauswertung
Seminarleitung
Programm und Hinweise zur Teilnahme auf der Website der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Foto:
Schlosses Eichmedien/Nakomiady in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren
© Wikimedia Commons
Info:
Eine Veranstaltung der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V. in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa