Bildschirmfoto 2025 05 18 um 08.08.27Die Frankfurter Silberinschrift und die religiöse Vielfalt im römischen NIDA

Redaaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 29. Mai 2025 findet eine Führung zum archäologischen Sensationsfund, der Frankfurter Silberinschrift statt. Sie ist ein kleines, gerade einmal 3,5 cm großes Silberamulett, darin eingerollt eine dünne Silberfolie mit einer geheimnisvollen Ritzung. Diese 18 Zeilen, da sind sich Expertinnen und Experten einig, werden die bisherige Forschung über die Ausbreitung des Christentums und die Spätzeit der römischen Herrschaft rechts des Rheins enorm bereichern. Die Inschrift konnte dank modernster Computertomographie-Technik entschlüsselt werden. Sie zeigt: der Text ist vollständig christlich zu deuten, was für diese Zeit absolut außergewöhnlich ist.

Das Besondere ist das Alter des Fundes. Denn das Grab, in dem das Amulett gefunden wurde, wird auf den Zeitraum zwischen 230 und 260 n.Chr. datiert. Einen so frühen, authentischen Nachweis reinen Christentums nördlich der Alpen gab es bisher noch nicht. Alle Funde sind mindestens rund 50 Jahre jünger.

Dr. Jürgen Hodske führt die Besucherinnen und Besucher am 29. Mai 2025 durch die römische Abteilung des Archäologischen Museums mit Jupitersäulen, Mitrhas-Heiligtum und Silberinschrift und zeigt dabei die religiöse Vielfalt im römischen NIDA des 3. Jahrhunderts n. Chr. auf, die belegt, dass dieser Ort ein bedeutendes religiöses Zentrum war.   

Die hauchdünne Silberinschrift wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Ursprünglich in einer silbernen Kapsel aufbewahrt, trägt die hauchdünne Silberfolie eine einzigartige Inschrift: Der in Latein abgefasste, 18-zeilige Text besitzt rein christlichen Charakter. Er gilt als ältester authentischer Beleg für Christen nördlich der Alpen.

Die Frankfurter Silberinschrift aus dem Gräberfeld „Heilmannstraße“ in Frankfurt am Main-Praunheim gibt einen Einblick in die religiöse Vielfalt im römischen NIDA des 3. Jahrhunderts n. Chr. Zahlreiche Jupitersäulen und Altäre, mindestens vier Mithras-Heiligtümer sowie ein ummauerter Kultbezirk im Zentrum der Stadt belegen, dass NIDA zu dieser Zeit ein bedeutendes religiöses Zentrum im Nordosten der Provinz Obergermanien war. Es ist die Blütezeit der Stadt, aber auch eine Epoche des Wandels und der Krisen im Römischen Reich.

Die Führung stellt den herausragenden Fund der Silberinschrift in ihren archäologischen und kulturhistorischen Hintergrund. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den unterschiedlichen Glaubenswelten der Bewohner und den religiösen Strömungen in NIDA in einer Zeit voller Umbrüche. 

Foto: 
Frankfurter Silberinschrift,
©  AMF

Info:
Termin: Donnerstag, 29. Mai 2025, 14:00 Uhr mit Dr. Jürgen Hodske, Dauer: ca. 90 Minuten
Treffpunkt: Foyer des Archäologischen Museums Frankfurt, Karmelitergasse 1
Kosten: Führungsgebühr: EUR 7,00 / ermäßigt EUR 5,00 zzgl. ermäßigter Eintritt EUR 4,00

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Eine Anmeldung ist erforderlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!