Ausstellung „Geschlossene Gesellschaft“ der Berlinischen Galerie bricht Rekorde

 
Roman Herzig

 

Berlin (Weltexpresso) - Auch im Jahr 2012 konnte die Berlinische Galerie wieder einen deutlich gestiegenen Besucherzuspruch verbuchen: Mit 155.000 Besuchern verzeichnete das Museum einen merklichen Anstieg um fast 20% im Vergleich zum Vorjahr.

Das hatten wir anläßlich der Ausstellung GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT selbst so empfunden, daß das Museum geradezu gestürmt wurde. Nun allerdings hat die Galerie selbst Zahlen zum Besuch bekanntgegeben, die die Besucher aufschlüsseln, was hochinteressant ist. Das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur erfreut sich anhaltend großer Beliebtheit bei Touristen aus Deutschland und dem Ausland, was 59% der Gesamtbesucher ausmacht.Demnach kamen also 41% der Gäste aus Berlin, von diesen wiederum 14% aus dem Stadtteil Kreuzberg, in dem das Museum seit 2004 beheimatet ist.

 

Das Publikum der Berlinischen Galerie bleibt weiterhin außergewöhnlich jung: Im Jahr 2012 waren über 50% der Besucher im Alter zwischen 18 und 40 Jahren. Das hat sicher auch mit häufigen Foto-Ausstellungen zu tun, die beispielsweise auch im Gropiusbau hervorragend besucht werden, in der Regel mit sehr viel mehr Besuchern als andere. Leider gibt die Statistik für Berlin und auch die „Touristen aus Deutschland“ nicht her, aus welchem Teil die Besucher kommen. Wir fragen klar nach dem Anteil von West und Ost. Uns schien nämlich der Anteil der „Ost-Besucher“ sehr viel höher als sonst, was auch durch das Programm erklärlich wäre und uns freut.

Besuchermagnet war die Retrospektive
„Geschlossene Gesellschaft“,  die international erste umfassende Schau zur künstlerischen Fotografie in der DDR. Sie zeigt wichtige Strömungen: Dokumentarismus und Sozialreportage, Montage und Experiment sowie die junge Fotografie der 1980er Jahre. Mehr als 62 000 Besucher sahen bislang die Werkgruppen von 34 Künstlerinnen und Künstlern. Mit durchschnittlich über 800 Besuchern pro Tag ist sie eine der bestbesuchten Ausstellungen des Hauses seit Öffnung am Kreuzberger Standort. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Januar 2013 zu sehen.

Zu den Höhepunkten des Jahres 2012 zählten außerdem die Ausstellungen mit Arbeiten von Boris Mikhailov und Alfredo Jaar. In der ersten Jahreshälfte haben über 30.000 Besucher die Ausstellung
„Boris Mikhailov. Time is out of joint. Fotografien 1966–2011“ (24.02.–28.05.2012) gesehen. Die Werkschau vereinte eine Auswahl von Arbeiten des in der Ukraine geborenen Künstlers, die ebenso die experimentellen Bilder früherer Jahre wie die zuletzt in Berlin entstandenen Werke umfasste. Es war die bisher erste umfassende Ausstellung des Künstlers in Deutschland.

Vom 15.06.–17.09.2012 war in der Berlinischen Galerie
„Alfredo Jaar. The way it is. Eine Ästhetik des Widerstands“ zu sehen. Die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) zeigte in Kooperation mit dem Landesmuseum für Moderne Kunst und der Nationalgalerie die deutschlandweit erste Retrospektive des international renommierten Künstlers Alfredo Jaar (* 1956 / Santiago de Chile), die rund 32.000 Besucher sahen. Der Schwerpunkt in der Berlinischen Galerie umfasste Werke, die in und für Berlin entstanden sind.

 

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