Eva Mittmann
Mit diesen Worten leitet Museumsdirektor Dr. Henning die Jahrespressekonferenz ein und verweist auf die großzügigen Räumlichkeiten von insgesamt 7000m² Fläche. Dankbar sei er trotz der Corona-Einschränkungen für den Zulauf von mehr als 20 000 Besuchern. Dies - so bemerkt er - sei etwa ein Drittel der herkömmlichen Besucherzahlen.
2021 werde man darum die „Herzkammern“ nunmehr des Museums öffnen mit den Sammlungen der Kunst und der Natur. Zudem seien zwei Sonderausstellungen aus Schenkungen und Depot seien vorgesehen, die das 19. Jahrhundert in Kontext stellten: Schwerpunkt soll aber die Entwicklung von der Spätromantik hin zum Jugendstil sein. Unter dem Titel: „Neues aus dem 19.“ wird ein weiteres Highlight geboten. Hier werden Stationen der Malerei aus dem 19. Jahrhundert bis hin zum Jugendstil gezeigt. Dies wurde durch die Schenkung von F.W. Neess ermöglicht und demonstriert einen neuen international ausstrahlenden Schwerpunkt. Darüber hinaus soll zum ersten Mal die bedeutendste Jawlensky-Ausstellung zum hundertsten Jahrestag seines Zuzuges nach Wiesbaden stattfinden. Unter dem Titel „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“ werde diesmal das Museum Wiesbaden erstmals den gesamten eigenen Werkbestand dieses expressionistischen Künstlers ausstellen. Man könne somit wachen Blickes sehen, wo ökologisch-ökonomisch zeitgenössische Kunst entstanden ist, „denn die Exponate und Themen regen auch im kommenden Jahr dazu an, das Staunen zu üben, die Sinne für Neues zu schärfen, die Gedanken in Bewegung zu bringen, oder sich durch Freude bereichern zu lassen.“
Auftakt des Ausstellungsjahres 2021 ist allerdings eine zeitgenössische Künstlerposition - verkörpert durch die Ausstellung „Contemporary Ground“ von Frank Gerritz. Diese widmet sich ganz der „reduzierten Farbgebung“ und beschäftigt sich mit der Darstellung geometrischer Formen und Erkundungen der Farbe Schwarz, die in Schichten auf sich spiegelnde Aluplatten mit Graphit oder Paintstick aufgetragen wird. Somit entsteht eine räumliche Wirkung, an der er das Auge des Betrachters teilhaben lässt. Darüber hinaus werden außerdem seine bildhauerischen Arbeiten gezeigt. Im kommenden Jahr wird deshalb für zwei große Kunstausstellungen das Museums-depot geöffnet und das Museum Wiesbaden präsentiert Werke, die teilweise noch nie zu sehen waren. So erklärt Kustos Jörg Daur und stellt uns unter dem Titel "Präzision und Zufall" gleich noch einen namhaften Künstler vor: den Träger des Otto-Ritschl-Preises Slavomir Elsner. Er zeigt hier in einer ersten umfassenden musealen Einzelausstellung seine großformatigen Aquarelle und Buntstift-zeichnungen: Akribisch gezeichnete und schemenhafte Portraits - verschwommene Kunstwerke, bei deren Betrachtung man an der Sehschärfe seines Augenlichts zu zweifeln beginnt.
Kurator Fritz Geller-Grimm kündigt anschließend ein weiteres Angebot an, dass vorrangig an die jüngeren Besucher gerichtet ist: Die Naturhistorische Sammlung mit Kristallen und Mineralien nämlich bietet Schulklassen und Kindern die Möglichkeit, sich an „Mitmachstationen“ zu erproben, um sich auf spielerische Weise an Geometrie und Mathematik heranführen zu lassen. Dies sei insbesondere für die sogenannten MINT-Fächer entscheidend. Die Ausstellung Kristalle „falle als Schnee vom Himmel“. Gezeigt werden beispielsweise die Gipskristalle der Höhle NAICA (siehe oben); sie wurden erst im Jahre 2000 in 300m Tiefe gefunden und sind heute nicht mehr zugänglich. Insgesamt werden zehn große Kristallmodelle zu sehen sein. Geller-Grimm spricht von einem Experimentierfeld, „um Erfahrungen fühlen zu können“. Dies bedeute gleichermaßen Nachhaltigkeit im Sinne der Selbstverständlichkeit eines Museumsbesuchs als „integralem Bestandteil der Bildung“. Bravo!
Kurator Fritz Geller-Grimm kündigt anschließend ein weiteres Angebot an, dass vorrangig an die jüngeren Besucher gerichtet ist: Die Naturhistorische Sammlung mit Kristallen und Mineralien nämlich bietet Schulklassen und Kindern die Möglichkeit, sich an „Mitmachstationen“ zu erproben, um sich auf spielerische Weise an Geometrie und Mathematik heranführen zu lassen. Dies sei insbesondere für die sogenannten MINT-Fächer entscheidend. Die Ausstellung Kristalle „falle als Schnee vom Himmel“. Gezeigt werden beispielsweise die Gipskristalle der Höhle NAICA (siehe oben); sie wurden erst im Jahre 2000 in 300m Tiefe gefunden und sind heute nicht mehr zugänglich. Insgesamt werden zehn große Kristallmodelle zu sehen sein. Geller-Grimm spricht von einem Experimentierfeld, „um Erfahrungen fühlen zu können“. Dies bedeute gleichermaßen Nachhaltigkeit im Sinne der Selbstverständlichkeit eines Museumsbesuchs als „integralem Bestandteil der Bildung“. Bravo!
Zum guten Schluss wird noch eine Studienausstellung geboten unter dem Titel: "Deutschlands Panda – Der Gartenschläfer". Ein seltenes, mausgroßes Säugetier mit Zorro-Maske, das im Wiesbadener Raum zu Hause ist. Außerdem bietet sich noch die Gelegenheit in der Studienausstellung "Doch die Käfer — Kritze, kratze!" die Welt der Käfer mit Hilfe der Literatur zu entdecken. Insgesamt ein überaus abwechslungsreiches Museumsangebot, das an Vielfalt kaum zu überbieten sein wird.
Fotos © Eva Mittmann, Museum Wiesbaden, www.hospitalhof.de
(Titelfoto: Gipskristalle in den Höhlen von Naica, Alexander van Driessche)
Hinweise zu den bevorstehenden Ausstellungen 2021:
(Titelfoto: Gipskristalle in den Höhlen von Naica, Alexander van Driessche)
Hinweise zu den bevorstehenden Ausstellungen 2021:
Contemporary Ground — Frank Gerritz
März—4. Juli 2021
Kristalle Vom Diamant bis zum Gips
März 2021—30. Januar 2022
Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19.
April—19. September 2021
Deutschlands Panda: Der Gartenschläfer (Studienausstellung)
7. Mai—12. September 2021
7. Mai—12. September 2021
Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden
17. September 2021—27. März 2022
17. September 2021—27. März 2022
Doch die Käfer — Kritze, kratze! (Studienausstellung)
1. Oktober 2021—3. April 2022
1. Oktober 2021—3. April 2022
Slawomir Elsner — Präzision und Zufall
8. Oktober 2021—23. Januar 2022
8. Oktober 2021—23. Januar 2022