Eine Ausstellung im Sigmund Freud Museum in Wien ab 9. Oktober

 

Anna von Stillmark

 

Wien (Weltexpresso) - Vom 9. Oktober 2013 bis 6. Januar 2014 zeigt das Sigmund Freud Museum in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Fotografien von David Dawson aus dem Atelier Lucian Freuds. Die Bilder dokumentieren die Umstände, in denen Lucian Freuds Arbeiten entstanden sind ebenso wie seine Arbeitsmethodik und liefern einen intimen, persönlichen Blick auf einen der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts und Enkel Sigmund Freuds.

 

 

Es ist erstaunlich, daß dieser weltbekannte Maler in deutschsprachigen Ländern wenig ausgestellt wurde und auch nicht so bekannt ist wie anderenorts, obwohl ihm doch hier aufgrund der Verwandtschaft zu Sigmund Freud besondere Popularität zukommen müßte. Lucian Freud, der am 29. Juli 2011 in London starb, zählt heute zu den anerkanntesten Malern des 20. Jahrhunderts, sein Werk wurde weltweit ausgestellt.

 

Nun wird endlich erstmals eine Auswahl aus seinen Hauptwerken im Kunsthistorischen Museum präsentiert und das Sigmund Freud Museum zeigt Fotografien von David Dawson, seinem langjährigen Assistenten, ebenfalls zum ersten Mal in Wien. Die Auswahl im Sigmund Freud Museum korrespondiert zum Teil mit den im KHM gezeigten Werken. Im Zentrum der Präsentation stehen jene Fotografien, die Lucian Freud bei der Arbeit, in privaten Situationen und in Konfrontation mit seinen Bildern im öffentlichen Raum festgehalten haben.

 

Die Fotoausstellung „Lucian Freud: Privat. Fotografien von David Dawson“ thematisiert die Aspekte von Intimität und Innenraum in Arbeitsräumen. Konkret zeigen die Fotos das Atelier und künstlerische Umfeld Lucian Freuds, konzentriert auf den Aspekt der Beziehung von Maler und Modell. Diese Beziehung, die in der Wohnung von Lucian Freuds Großvater Sigmund auf Fotos präsentiert wird, kreist um Ähnlichkeit und Differenz gegenüber der Situation in Freuds Praxis. Von Bedeutung ist hierbei die Unterschiedlichkeit des Narrativs: bildliche Darstellung beim Maler gegen gesprochenes Wort in der Psychoanalyse am Originalschauplatz Berggasse 19.

 

 

Lucian Freud

 

Lucian Michael Freud galt als einer der größten lebenden Vertreter der figurativen Malerei. Er wurde am 8. Dezember 1922 in Berlin als zweites Kind von Lucie und Ernst Freud geboren. Sein Vater, jüngster Sohn und das vierte der sechs Kinder Sigmund Freuds, zog nach Studium und Heirat nach Berlin, wo er in den 1920er Jahren erfolgreich als Architekt tätig war. Vor dem Hintergrund des aufsteigenden Nationalsozialismus flüchtete die Familie 1933 nach London, wo Ernst Freud als Architekt nur schwer Fuß fassen konnte, was die weitere Entwicklung und Ausprägung der schon als Kind wahrgenommenen Begabung Lucians beeinflusste. Sigmund Freud hatte das künstlerische Talent seines Enkels früh gefördert. Die Beziehung des Künstlers zum Großvater wird von den Biografen als eng beschrieben, dazu bestehendes Filmmaterial wird im Sigmund Freud Museum gezeigt.

 

 

David Dawson

 

Der Maler David Dawson (geb. 1960) arbeitete als Assistent für Lucian Freud und wurde in dessen letzten Lebensjahren zu einem engen Freund. Als solcher dokumentierte er die letzten 15 Jahre in Leben und Werk des bedeutenden Malers und Porträtisten mit seiner Kamera. Dawson war nach Bruce Bernard der einzige Künstler, dem es gestattet war, Lucian Freud in seinem Atelier zu fotografieren und saß ihm mehrfach Modell.

Parallel zur Ausstellung im Sigmund Freud Museum zeigt das Kunsthistorische Museum zwischen 8. Oktober 2013 und 6. Januar 2014 ausgewählte Bilder Lucian Freuds.

 

 

Lucian Freud: Privat. Fotografien von David Dawson

Eine Ausstellung im Sigmund Freud Museum, 9. Oktober  2013 – 6.Januar 2014 (täglich 9-18 Uhr)

 


www.freud-museum.at