,Passion. Die Sammlung Martha und Robert von Hirsch‘ ist noch bis 30. Juli zu sehen
Eric Fischling und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Ausstellung „Passion. Die Sammlung Martha und Robert von Hirsch“ wird verlängert und noch bis Sonntag, 30. Juli, im Museum Judengasse zu sehen sein. Anschließend wird das Museum Judengasse für die Neugestaltung der Dauerausstellung für etwa ein Jahr geschlossen werden.
Robert von Hirsch ist ein Beispiel dafür, wie jüdische Sammler in der Vor- und Zwischenkriegszeit einen wichtigen Anteil an der Gestaltung der Frankfurter Gesellschaft und ihres Kulturlebens hatten. Die Familiengeschichten des Ehepaars Martha Dreyfus-Koch und Robert von Hirsch reichen tief in die Frankfurter Stadtgeschichte innerhalb und außerhalb der Judengasse hinein. Diese Frankfurter Bürgerlichkeit wurde durch die Nationalsozialisten zerstört. Von Hirsch war dabei eine der wenigen Familien, die ihren Besitz, ihre Sammlungen ins Ausland retten konnten. In der Schweiz erweiterte Robert von Hirsch mit seiner Frau Martha die Sammlung, die zu einer der bedeutendsten Privatsammlungen Europas heranwuchs.
Robert von Hirsch bestimmte testamentarisch, die Sammlung nach seinem Tod bei Sotheby’s in London versteigern zu lassen, nachdem es mit dem Kunstmuseum Basel zu keiner Einigung kam. Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet eine Dokumentation der Sammlung auf Glasnegativen, die das Ehepaar von Hirsch wahrscheinlich Mitte der 1950er Jahre anlegte. Auf dieser Grundlage zeigt das Künstlerduo Agnes Stockmann und Jon Pahlow Projektionen der Sammlung und bringt diese damit wieder zusammen. Als schwarz-weiße Umkehrbilder erstehen die Werke von Raphael, Rubens, Degas, Matisse und Rodin in unwirklicher und dennoch eindrucksvoller Form wieder auf. Der Besucher sieht die Meisterwerke aus Öl und Gouache nun im wahrsten Sinne des Wortes als Lichtgestalten.
Ausguste rodin, Liegender Akt, 1 Glasplattennegativ
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