Themenführung am Sonntag 11.10.2015, 11 Uhr im Archäologischen Museum Frankfurt

 

Anna von Stillmark

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In der Antikensammlung des Archäologischen Museums werden Vasenmalereien vorgestellt, die die Antikenrezeption im heutigen Modedesign veranschaulichen. Schon das ist spannend, wie wundersam die griechischen Vasen uns heute die Details zeigen können, wo die Malerei verloren ist und der größte Teil der Bronzeskulpturen eingeschmolzen wurde.

 

Außerdem sind Skulpturen zwar eindrucksvoll und zeugen von der Macht durch Körper, aber Geschichten erzählen konnte die Malerei schon immer besser und kein Material und keine Form eignet sich für das Erzählen so wie die griechischen Vasen, bei denen man sogar den Stil der Zeit, der Mode wie auch des Malens so genau bestimmten kann, daß die Datierungen auf 5-10 Jahre genau sind. Das ist doch ein Wunder. Und auch, wieviele dieser leicht zerbrechlichen Gegenstände doch überlebt haben. Ehrlich gesagt, wer sich einmal damit beschäftigt hat, hat sich fürs Leben in solche Vasenmalerei verguckt. Wie wir.

 

Das ist das eine. Nun muß aber rasch die Geschichte her, die angesichts ihres Ursprungs im Trojanischen Krieg ganz kurz erzählt werden muß. Die drei Figuren kann man vorstellen, links Menelaos, rechtmäßiger Gatte der niedergedrückten Dame in der Mitte, die Helena von Sparta ist, der rechts die Göttin Aphrodite zu Hilfe gegen ihren Mann eilt. Tja, Göttinnenhilfe gegen den eigenen Ehemann. Das hat eine Vorgeschichte, die Sie alle kennen. Menelaos und Agamemnon waren Brüder und herrschten über zwei Königreiche auf Sparta. Helena, die Schönste von allen, hatte sich den Menelaos sogar ausgesucht. Doch dann der schöne junge Paris aus Troja daher und um Helene war es geschehen. Sie ließ sich von ihm entführen, was zum 10 Jahre währenden Trojanischen Krieg führte.

 

Sie kennen auch – vor allem von den Gemälden – die Geschichte vom Königssohn Paris und den drei Göttinnen, was zum URTEIL DES PARIS führte. Weil es selbst so schön war, sollte er den Streit zwischen der Göttinnenmutter HERA, der Lieblingstochter von Zeus, ATHENE und APHRODITE schlichten und die Schönste bestimmen. So was geht nie gut aus und so war es ja auch von Eris, das ist die Göttin der Zwietracht, beabsichtigt. Denn die hatten einen goldenen Apfel zu einer Hochzeit ins die Gesellschaft geworfen, auf dem stand FÜR DIE SCHÖNSTE. Deshalb nämlich, weil sie selber nicht eingeladen war.

 

Und nun kam es wie geplant. Eigentlich sollte Göttervater Zeus das Urteil sprechen, wer die Schönste sei, aber der kluge alte Mann bestimmte den jungen Menschensohn Paris. Und der muß sich mit drei Bestechungen herumschlagen: HERA verspricht, ihn zum mächtigsten Mann der Welt zu machen; ATHENE will ihm Weisheit schenken und APRODITE die schönste Frau der Welt. Und wofür entscheidet sich ein junger Mann? Eben für die Schönheit einer Frau.

 

Nein, mehr lassen Sie sich auf der Führung erzählen. Wobei es gar nicht allein um das Wissen der Historie, bzw. der griechischen Mythologie geht. Denn man kann am Sonntag auch erfahren, wie schnell sich Stoffe zu eleganten Roben der Göttinnen und der griechischen Oberschicht zusammenlegen ließen. In der Gesprächsführung mit Dr. Angelika Schmidt-Herwig lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Drapieren von Stoffen zu tragbaren Kleidern. Die Interessierten Besucher treffen sich im Foyer des Archäologischen Museums. Es gilt der reguläre Eintritt. Die Führung ist kostenlos.

 

 

 

Foto:

 

Helena wird nach dem Fall Trojas von ihrem Ehemann Menelaos bedroht und von Aphrodite gerettet; campanische Lekythos, Malerei in rotfiguriger technik,3. Viertel 4. Jh.v.Chr. ©- Archäologisches Museum Frankfurt

 

 

INFOBLOCK zur Führung

 

Titel: Mode in der Antike – Antike in der Mode

 

Tag: 11.10.2015

 

Uhrzeit: 11 Uhr

 

Ort: Archäologisches Museum Frankfurt

 

Eintritt: € 7,00, ermäßigt € 3,50

 

Führung: kostenlos