Nationales Kunstmuseum Vietnam und Goethe-Institut Vietnam, Hanoi, 7. bis 27. April
Robert Matta
Leipzig (Weltexpresso) – Nein, leider kann ich nicht direkt aus Hanoi von den elf KünstlerInnen berichten, die dort aus ihren visuellen Tagebüchern berichten. Wir bleiben in Leipzig, aber es ist doch der Rede wert, was an Leipziger Zeitgenössischem in Vietenam geboten wird.
Seit 2012 vergibt die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen im Rahmen der Künstlerförderung ein Vietnam-Stipendium. Das Gastland zeigt sich wiederum sehr interessiert an der Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland, wobei, bedingt durch die diplomatischen und politischen Verbindungen zwischen der ehemaligen DDR und der Demokratischen Republik Vietnam (Nordvietnam), das Interesse an der Kunstszene in Sachsen sehr ausgeprägt ist.
Auf Initiative der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zeigt das Museum der bildenden Künste Leipzig in Kooperation mit dem Goethe-Institut Vietnam die Ausstellung „Storytel ler“, wo es also um Geschichten und ihr Erzählen und ihre Erzähler geht. Die Ausstellung findet im Nationalen Kunstmuseum Vietnam und im benachbarten Goethe-Institut statt.
Die Kunst der „Leipziger Schule“ steht älteren Generationen in Vietnam, die aus dem Norden kommend in den 1970er Jahren in Leipzig studiert haben, noch anschaulich vor Augen. Doch die Frage, welchen Weg die „Neue Leipziger Schule“ gegangen ist, von deren Mythos man weiß, ist bisher nicht anschaulich beantwortet worden.
Unter dem Titel „Storyteller“ finden künstlerische Positionen in der Ausstellung zusammen, die das Fabulieren betreiben, vereinzelt die klassische Ikonographie wie auch romantische Bildfiguren beerben und, den technischen Bildmedien affin, souverän damit umgehend eine eigene Bilderwelt entfalten. Anstelle der eigenwilligen Interpretation von Geschichten durch die „alte“ Leipziger Schule, treten nun eine Vielzahl von Erzählungen, in denen Privates eine öffentliche Plattform bekommt. Nicht nur die künstlerischen Handschriften sind individuell, auch das jeweilige Themenfeld ist ein Subjektausweis.
Vertreten sind in der Ausstellung: Tilo Baumgärtel, FAMED, Henriette Grahnert, Julius Hofmann, Rosa Loy, Ulf Puder, Neo Rauch, Christoph Ruckhäberle, Annette Schröter, Sebastian Stumpf und Michael Triegel. Es werden 46 Arbeiten auf Papier und 4 Video-Arbeiten gezeigt. Die Werke kommen zum großen Teil aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig.
Die Ausstellung wird eröffnet durch den Geschäftsführer der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Ralph Lindner und die Leiterin des Goethe-Instituts Vietnam, Dr. Almuth Meyer-Zollitsch und wird begleitet durch einen Vortrag, Führungen und einen Journalisten-Talk mit Dr. Hans-Werner Schmidt.
Info:
www.mdbk.de | www.goethe.de/hanoi