Archäologin Laura Picht berichtet über Essgeschirr und Selbstbildnis in der Antike am Sonntag
Susanne Sonntag
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wer es noch nicht wußte, dem sei gesagt, daß das Frankfurter Archäologische Museum hervorragende Exemplare griechischer Vasen besitzt. Und wer es noch nicht wußte, dem sei gesagt, daß die griechischen Vasen das beste Dokument über den Alltag im alten Griechenland sind - und noch dazu im Abbild, was viel sinnlicher ist, als es Worte können.
Die griechische Vase war sozusagen die Jahreszeitung der Antikengesellschaft. Denn ihr Stil, also die Darstellungsweise auf den Vasen, änderte sich so kontinuierlich, daß die Klassischen Archäologen eine derartige Vase auf ein Datum plus minus 5 Jahre festlegen. Ist das nicht unglaublich? Natürlich ist das Entscheidende etwas anderes, nämlich das, was man auf den Vasen ablesen kann als Beschreibung der Sitten und Gebräuche und der mythologischen Zusammenhänge.
Darum nun geht es am Sonntag: Essen und vor allem auch Trinken spielte im Alltag der antiken Griechen eine wichtige Rolle. Durch das Symposion wurde es zumindest für die Männer in eine ritualisierte Form gebracht, die nicht nur für das Funktionieren der Gesellschaft bedeutend war, sondern zudem auch identitätsstiftend wirkte.
Neben den beim Trinkgelage gültigen Ritualen hatten dabei auch die verwendeten Gefäße eine große Bedeutung. Die griechischen Vasen in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums erlauben es, zusammen mit den überlieferten Bild- und Schriftquellen, ein Stück dieser Identität zu rekonstruieren.
Am Sonntag, 12. Juni, um 11 Uhr berichtet die Archäologin Laura Picht über Essgeschirr und Selbstbildnis in der Antike.
Foto: griechische Trinkschale, um 520 v. Chr, (c) Archäologisches Museum Frankfurt
Info: Treffpunkt ist das Museumfoyer. Es gilt der reguläre Eintrittspreis in Höhe von 7, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos