Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung in Düsseldorf ab 19. Mai
Jörg Stratmann
Düsseldorf (Weltexpresso) – Gerne geben wir den folgenden Artikel weiter, der als Aufmacher, als Kommentar der heutigen Schrift des Deutschen Olympischen Komitees vorangestellt ist und Inklusion und Sport in einen Zusammenhang bringt: In Deutschland ist eine Flamme unterwegs. Sie kündigt ein Fest an, das ausdrücklich der Begegnung und Lebensfreude gewidmet ist. Das kann in diesen Tagen wirklich nicht schaden.
Deshalb sei auch an dieser Stelle noch einmal auf diese Veranstaltung hingewiesen, die in der kommen-den Woche zeigt, was Sport auch kann, und die ganz nebenbei auf besondere Weise ein Fremdwort belebt, mit dem wir uns noch schwertun: Inklusion.
Am kommenden Montag werden in Düsseldorf die Nationalen Spiele von Special Olympics eröffnet, die Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung. Dann wird sich nicht nur zeigen, wie viel Selbstvertrauen, Freude und Anerkennung die Athletinnen und Athleten gerade aus dem Sport schöpfen können. Darüber hinaus werden wir erleben, dass Bewegung, Spiel und Sport ganz besonders geeignet sind, das gegenseitige Kennenlernen und Zusammenwirken von Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern, den Gedanken der selbstbestimmten, gleichberechtigten Teilhabe im Bewusstsein zu verankern und Menschen mit Behinderungen in unserer Gesell-schaft zu stärken. Oder, wie die Veranstalter es ankündigen: „Die Special Olympics 2014 werden Düsseldorf auf vielfältige Weise bereichern.“
All das beschreibt den Prozess der Inklusion, der einen entscheidenden Impuls erlangte, als die Vereinten Nationen die UN-Behindertenrechtskonvention verabschiedeten, das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“. Seit 2009 gilt es auch bei uns, diese Vereinbarung umzusetzen. In vielen Sportvereinen und Sportverbänden unter dem Dach des DOSB wird Inklusion längst gelebt, mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Beste Beispiele erleben wir in jedem Jahr bei der Verleihung der Sterne des Sports oder auch jüngst bei einer Besichtigungstour zu Berliner Vereinen, die sich dem Thema verschrieben haben – und dabei auch auf die Schwierigkeiten hinwiesen.
Da sei keine Sache, die von heute auf morgen zu erledigen ist, sagen die Praktiker. Es sei noch ein langer Weg in die Köpfe. Nötig seien aber auch konkrete Schritte, nicht nur aufmunternde Gesten, sondern weitere Hilfen und Veränderungen in der Infrastruktur. Das erleben wir beispielsweise in der täglichen Arbeit in den Schulen, wo derzeit intensiv über die praktische Umsetzung der Inklusion diskutiert wird.
Der Sport hat besondere Möglichkeiten, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu sichern. Aber auch er braucht Hilfe. Das hat er in Positionspapieren festgehalten und in seine Arbeitsprogramme aufgenommen: immer mehr Möglichkeiten für ein gemeinsames Sporttreiben zu schaffen. Oder, wie es in Düsseldorf heißt „Gemeinsam stark“. Ab Montag werden rund 4.800 Athleten mit mehr als 2.000 freiwilligen Helfern dieses Motto in 18 Sportarten mit Leben, mit „Optimismus und Freude“ füllen. So wie es Bundespräsident Joachim Gauck, dessen Lebensgefährtin Schirmherrin ist, auch schon erlebt hat. Ihm ist dabei eingefallen: „Davon könnte das ganze Deutschland etwas gebrauchen.“