KfW-Stiftung fördert Erhaltungskulturen im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt
Heinz Haber und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zweifelhafter Grannenhafer, Steifer Lauch, Sand-Zwerggras und Sumpf-Fetthenne sollen nicht aussterben: Die gemeinnützige KfW Stiftung setzt sich mit einer namhaften Zuwendung für den Erhalt seltener Pflanzenarten im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt ein.
Die Mittel unterstützen, verteilt auf fünf Jahre, ein Projekt für Erhaltungskulturen. Ziel ist, mit den Fachleuten des Botanischen Gartens 15 vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten in ihrer Obhut zu vermehren und danach auszuwildern. Hessen trägt für diese Arten eine besondere Verantwortung, weil ihr Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland in diesem Bundesland liegt. Das Projekt wird in Abstimmung und in Zusammenarbeit mit dem behördlichen Naturschutz und der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen (BVNH) durchgeführt.
„Der Erhalt der Artenvielfalt sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit hierfür ist eine der zentralen Zielsetzungen der KfW Stiftung. Der Botanische Garten Frankfurt als eine der renommiertesten Einrichtungen auf diesem Gebiet in Deutschland ist für uns ein geradezu idealer Partner, den wir gerne gemeinsam mit der Stadt Frankfurt unterstützen“, sagt Edeltraud Leibrock, Vorstandsmitglied der KfW Stiftung.
Die Stadt hat im Jahr 2012 die Verantwortung für den Botanischen Garten vom Land Hessen übernommen. Damit konnte nicht nur ein Ort ungewöhnlicher Artenvielfalt in direkter Nachbarschaft des Palmengartens dauerhaft gesichert werden, sondern auch die hohe botanische und gärtnerische Kompetenz des Teams um den Technischen Leiter Manfred Wessel. In seiner 250-jährigen Geschichte hat sich der Botanische Garten in der Tradition seines Begründers Johann Christian Senckenberg stets auf heimische Arten konzentriert. Eine große Anzahl gefährdeter Arten wird hier kultiviert und ist bei einem Rundgang über das etwa sieben Hektar große Gelände durch rote Schildchen zu erkennen.
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig dankt der KfW Stiftung für das beispielhafte Engagement. „Die Zuwendung verkörpert wirklich die besten Aspekte der Nachhaltigkeit. Es kommt nicht oft vor, dass sich jemand für bedrohte Pflanzen einsetzt, das auch noch über viele Jahre und in direkter Nachbarschaft. Wir können uns sehr glücklich schätzen, eine so weitsichtige Stiftung hier in Frankfurt zu haben.“
Die offiziellen Töne klingen immer ein wenig gleich.Deshalb soll von uns noch der Hinweis kommen, daß das kleine Geschwisterkind des großen Bruders Palmengarten, eben der Botanische Garten für richtige Frankfurter immer schon ein Kleinod war und auch deshalb aufgesucht wurde, weil man ganz schön unter sich blieb und sehr viel lernen konnte.
Es gibt noch ein Zweites. Es fällt auf, daß der Raubbau an der Natur nicht mehr so unverfroren vonstattengeht wie früher. Der Mensch, der sich schon lange als Krone der Schöpfung versteht, übernimmt wenigstens inzwischen auch die Aufgaben eines Königs, nämlich für die Untertanen zu sorgen. Er beutet nicht mehr ohne Weiteres Tiere und Pflanzen ohne Rücksicht auf Verluste aus. Dies ist der erste Schritt. Der zweite ist schon lange, Tieren und Pflanzen dasselbe Lebensrecht auf der Erde zuzugestehen. Wir sind auf dem Weg.