Stadt Frankfurt verleiht 13. Integrationspreis

 

Eric Fischling und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Stadt Frankfurt verleiht zum 13. Mal den Integrationspreis in Anerkennung und Würdigung des Engagements von Personen und innovativen Projekten, die sich im alltäglichen Leben um die Integration und Gleichberechtigung aller Frankfurter gleich welcher Herkunft, Sprache oder kulturellen Prägung und Lebensweise verdient gemacht haben und für eine gegenseitige Anerkennung der Kulturen eintreten.

 

Der Integrationspreis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Der Magistrat der Stadt hat am 27. Oktober beschlossen, dem Vorschlag der Jury zu folgen. Der Integrationspreis 2014 wird demnach zu gleichen Teilen mit je 5.000 Euro an drei Preisträger vergeben. Weil wir die Arbeit des Ehepaares Abendroth im besonderen Maße kennen und würdigen, sollen Sie zuerst vorgestellt werden.

 

Lobende Erwähnung und eine Auszeichnung durch eine Ehrenurkunde erhalten also Elisabeth Abendroth und Herbert Kramm-Abendroth, die sich seit gut 30 Jahren gemeinsam der Aufarbeitung der NS-Geschichte in Frankfurt widmen und sich stark machen gegen Antisemitismus und Diskriminierungen jeglicher Art. Sie unterstützten zahlreiche Projekte in der Stadt und treten für ein friedliches Zusammenleben von Menschen in Frankfurt, unabhängig von ihrer kulturellen oder religiösen Herkunft, ein. Dabei vertritt Elisabeth Abendroth auch einen in Frankfurt und Hessen berühmten Namen, der zum einen mit ihrem unvergessenen Vater, dem Politologen und Professor an der Universität Marburg Wolfgang Abendroth, der die Marburger Schule, eine stark marxistisch geprägte Politikwissenschaft, prägte, zu tun hat, in Frankfurt aber auch mit ihrer Mutter Lisa Abendroth, die nicht aufhörte, in der SPD laut und deutlich ihre Stimme zu erheben, wenn es nicht sozialdemokratisch genug, sprich freiheitlich und für die Schwächeren eintretend, zuging. Elisabeth Abendroth selbst hat sich durch ihre literaturpolitische Einflußnahme im Ministerium für Kunst und Wissenschaft sowie eine beispiellose Vernetzungsarbeit für die kulturelle Szene Hessens zusätzlich ausgezeichnet.

 

Ebenfalls auszeichnet wird Kadim Tas, der sich mit der Initiative „Joblinge“ für sozial benachteiligte Jugendliche einsetzt und ihnen hilft, ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Indem er systematisch Klischees und Diskriminierung entgegenarbeitet, fördert er die Integration Jugendlicher in die Frankfurter Stadtgemeinschaft.

„Frauenrecht ist Menschenrecht – FIM. Der Verein berät und unterstützt seit 1980 Migrantinnen und ihre Familien in schwierigen Lebenssituationen. Dabei finden unter anderem Frauen Hilfe, die Gewalt erfahren haben, die einen ungesicherten Aufenthaltsstatus haben oder Opfer von Menschenhandel geworden sind. Das Beratungsteam des Vereins ist interkulturell besetzt und berät viele Ratsuchenden in deren Muttersprachen. FIM überzeugt seit mehr als drei Jahrzehnten mit fundierter Expertise, innovativen Ideen, guter Beratung und mit Unterstützungsdienstleistungen, die das Leben der Ratsuchenden nachhaltig verbessern und zu einer gelingenden Integration beitragen.

Ora da! ist ein Verein mit dem Ziel der Förderung interkultureller Kunst, Kommunikation und Bildung im Gallusviertel. Im Laufe der Jahre hat sich Ora da! stetig zu einer vielfältigen interkulturellen Kunst- und Kulturinstitution in Frankfurt entwickelt. Ursprünglich als Trägerverein von der Kerngruppe des Günestheaters, einer im Jahre 2001 in Deutschland angekommenen Migrantentheatergruppe gegründet, ist Ora da! mittlerweile durch sein hohes Maß an sozialem Engagement, im Rahmen vieler Kunst-, Kultur-, Musik- und sozialer Bildungsprojekte, eine Bereicherung für das Zusammenleben der Bürger der Stadt. Ein Magnet für Menschen jeden Alters, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Ethnizität.

Die Initiative Bildungspaten Fechenheim hat das Ziel, die schulischen und beruflichen Chancen von Schülern mit ausländischen Wurzeln durch Sprachförderung zu verbessern. Diese Aufgabe der ehrenamtlichen Bildungspaten erfolgt außerschulisch, meist in den frühen Nachmittagen. In den zwei Jahren der Tätigkeit der Bildungspaten wurden bisher 30 Kinder und Jugendliche beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt. Zurzeit gibt es 30 Bildungspaten und aktuell 50 Kinder, die gefördert werden. Die Arbeit der Bildungspaten wird als ein gelungener Ansatz der Integrationsarbeit empfunden, da er Menschen verschiedener Hintergründe zueinander bringt.


INFO:

 

Die Überreichung der Preise und Ehrenurkunden findet bei einer Feierstunde am Donnerstag, 11. Dezember um 18 Uhr im Kaisersaal des Römers durch Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg statt. Nähere Informationen über den Integrationspreis findet man auf der Internetseite des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten http://www.amka.de