Als Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie – gtö wieder gewählt

 

Eike Holly

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Schon am 9. April war der Frankfurter Zoodirektor in seinem Amt als Präsident der gtö wiedergewählt worden. Seit Juli 2009 steht er der Gesellschaft ehrenamtlich vor, deren Aufgabe es ist, die Erforschung der tropischen Ökologie zu unterstützen, Forschungsergebnisse zu verbreiten und sich für den Schutz tropischer Pflanzen, Tiere und Lebensräume einzusetzen.

 

Die Wiederwahl erfolgte im Rahmen der Konferenz der gtö vom 7. bis 10. April an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und die Meldung erreichte uns erst jetzt, was beim Sachthema nicht wichtig ist, denn es geht um Jahrhundertprojekte.. Schwerpunktthema der Konferenz war in diesem Jahr die Widerstandsfähigkeit tropischer Ökosysteme: zukünftige Herausforderungen und Chancen.

 

Etwa 400 Teilnehmer aus 37 Ländern – jeweils zur Hälfte die führenden Tropenökologen und Studierende – befassten sich intensiv mit dem komplexen Thema. Fast alle Beiträge zeigten, dass die Zerstörung der Tropen massiv fortschreitet. Der Status-quo sei, so sind sich die Experten einig, bedrohlicher als befürchtet. Und das, so Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch, obwohl die natürliche Widerstandsfähigkeit tropischer Ökosysteme eigentlich erstaunlich hoch sei.

 

Allerdings sind die Systeme mittlerweile so massiv geschwächt, dass viele sich nicht mehr erholen können. Die Konsequenzen: Verlust von Nutzungsoptionen für die Menschen vor Ort, Verlust von Pflanzen- und Tierarten und die Verarmung der einheimischen Bevölkerung zugunsten agroindustrieller Großprojekte. „Unsere Bemühungen“, so Niekisch, „müssen sich also dringend darauf richten, noch viel mehr Erkenntnisse über die Funktionsweisen tropischer Ökosysteme zu erlangen. Und wir müssen Wege finden, diese Systeme nachhaltig und schonend zu nutzen, wenn wir sie nicht vollständig und endgültig verlieren wollen.“

 

 

INFO:

Der gtö gehören ca. 500 Tropenökologen – darunter praktisch alle renommierten Forscher auf diesem Gebiet – sowie zahlreiche Studierende an.

 

Weitere Informationen: www.gtoe.de