Schüler können in Frankfurt vom 4. bis 6. August unter professioneller Anleitung kreatives Schreiben trainieren

 

Katharine Klein

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Sie schießen geradezu aus dem Boden: die Schreibschulen, die sich als Vermittler von kreativem Schreiben verstehen und in den USA längst zu Vollstudien an den Universitäten geworden sind. Hier wird erst einmal 'klein' angefangen, nämlich mit den Schülern.

 

Vom 4. bis 6. August werden die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Schülerschreibwettbewerbs der Written Art Foundation zum erstmals stattfindenden „Sommer-Schreib-Camp“ an der Goethe Universität Frankfurt erwartet. Am Wettbewerb teilgenommen hatten über 1.000 14-16jährige Schülerinnen und Schüler aus mehr als 22 Wiesbadener Schulen, darunter nicht nur Gymnasien, sondern auch Haupt- und Realschulen sowie integrierte Gesamtschulen. Die Aufgabe des Wettbewerbs bestand dieses Jahr darin, eine spannende Kriminalgeschichte zu schreiben – und die Ergebnisse können sich sehen lassen.

 

Am Campus Westend können die rund 25 prämierten Schreiber unter professioneller Anleitung ihr Talent weiter ausbauen, neue Schreibstrategien kennen lernen, sich untereinander austauschen und kreatives Schreiben trainieren. Die Leiterin des Schreibzentrums der Frankfurter Goethe-Universität, Dr. Stephanie Dreyfürst, ein halbes Dutzend ausgebildete studentische Schreibtutoren, die Kinderbuchautorin Nadia Doukali, der Wiesbadener Krimiautor Alexander Pfeiffer und der bekannte Schriftkünstler Prof. Werner Schneider stehen den Schülern während des Schreib-Camps zur Seite.

 

Auf dem Programm stehen neben ausgedehnten Schreibspaziergängen über den idyllischen Campus auch ein Besuch im Polizeimuseum und verschiedene Workshops rund um das Thema „Wie entsteht eine spannende Geschichte?“. In den drei Tagen werden die Schüler das Schreiben mit der Hand intensiv erleben können als Möglichkeit, Ideen schnell zu entwickeln und mit anderen zu diskutieren.

 

Zum Hintergrund: Das Schreiben mit der Hand wird mit der zunehmenden Digitalisierung aus dem Alltag junger Menschen verbannt. Auch schulpolitische Tendenzen gehen in die Richtung, die Handschrift zugunsten der Nutzung von Tablets im Unterricht aufzugeben. Den Schülern wird so jedoch eine wichtige Kulturtechnik vorenthalten und darüber hinaus wird ihnen die soziale Integration und der berufliche Erfolg erschwert: Ausbildende in Lehrbetrieben, aber auch Dozenten in Universitäten bemängeln, dass Jugendliche kaum noch längere Zeit am Stück Schreiben können und aufgrund fehlender Gelegenheit im wörtlichen Sinn keine ‚eigene Handschrift‘ mehr entwickeln.

 

Weltweit zeigen wissenschaftliche Studien, dass Inhalte, die mit der Hand geschrieben werden, besser gelernt und behalten werden. Dies bestätigen auch die Schüler in einer Umfrage der Written Art Foundation. Schreiben ist immer auch ein Ausdruck der individuellen Persönlichkeit, es fordert auf, sich zu konzentrieren selbstständig zu denken: „Write & Create“ statt „Copy & Paste“.

 

Kontakt: Dr. Stephanie Dreyfürst, Leitung schreibZENTRUM, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Tel. (069) 798-32845, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!