Auch die IHK hat sich für den öffentlichen Zugang an 20 Stellen beim Netzverfüger Unitymedia stark gemacht
Günther Winckel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir waren bei der Vorstellung des neu zugänglichen WLAN im Haus Margarete in der Braubachstraße nicht dabei, deshalb wissen wir nicht, warum da immer nur von Samrtphones und Tablets geredet wird, aber nicht vom guten alten kleinen Rechner, den man auch unterm Arm mit sich herumtragen und WLAN-gemäß bedienen kann.
Die Stadt Frankfurt, die dafür keinen Pfennig zahlt, nein, einen Cent auch nicht, ist stolz darauf, daß sie die erste Stadt in Deutschland ist, die nun mit dem öffentlichen Zugang zum Internet loslegt. Nicht die erste Stadt, die öffentliches WLAN hat, aber die erste, die dafür keine städtischen Mittel ausgibt.
Mit der Inbetriebnahme von freiem WLAN verspricht die Stadt Frankfurt am Main für Einzelhandelskunden, Touristen und die Öffentlichkeit zunehmend attraktiver zu werden. „Die Entscheidung von Unitymedia, ihr neues kostenfreies WLAN-Angebot in deutschen Städten zuerst in Frankfurt freizuschalten, ist eine gute Nachricht für Gastronomie und Einzelhandel und zugleich eine Bestätigung der klugen marktorientierten Digitalstrategie in der Main-Metropole“, sagte darum Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, am Freitag.
Die Stadt Frankfurt hatte in den vergangenen Monaten mit verschiedenen WLAN-Anbietern über die Möglichkeiten für ein kostenfreies WLAN-Angebot beraten. „Das jetzige Angebot sollte ein erster Schritt sein und könnte dafür sorgen, dass auch andere Anbieter ihre Angebote mehr öffnen. Digitale Vernetzung ist heute der Anspruch von Kunden und Unternehmen an eine lebendige Innenstadt.“
Neben den eigenen WLAN-Sendestellen von Unitymedia im Stadtgebiet können auch Betriebe mit starkem Publikumsverkehr – also Cafés, Museen, Geschäfte - WLAN-Sendestellen mit zeitlich begrenztem kostenfreien WLAN-Zugang von Unitymedia einrichten. Dafür wird allerdings ein Zusatztarif für den Betreiber des Standorts fällig. Und von daher kann man gut darauf schließen, daß Unitymedia schon weiß, was es da macht. Denn als Ziel ist dann, daß flächendeckend WLAN über Unitymedia verfügbar ist, zum größten Teil von denen mit starkem Publikumsverkehr bezahlt. Das ist erlaubt.
Die WLAN-Nutzer müssen sich nur einmal am Tag mit ihrer Mobilfunk-Nummer identifizieren und können dann 100 MB in 24 Stunden kostenfrei nutzen. Die WLAN-Sender in Gastronomie und Handel geben sich den Nutzern automatisch zu erkennen, so dass ein Nutzer ohne zusätzliche neue Anmeldung den WLAN-Zugang an immer mehr Standorten in der Stadt bekommt. Andere Anbieter haben schon ein sehr dichtes Netz an WLAN-Sendepunkte in der Stadt errichtet und bieten ihren Kunden damit ähnlich weiträumige WLAN-Zugänge.
„Frankfurt nutzt die bereits vorhandene gute digitale Infrastruktur der Stadt und setzt diese Standort-Politik mit einem privatwirtschaftlichen, begrenzt kostenfreien WLAN-Angebot im Standort-Wettbewerb fort“, sagte Gräßle. In Frankfurt ist für mehr als 90 Prozent der Haushalte ein Breitband-Festnetz-Zugang von 50 Mbit/sec und mehr verfügbar. Mit der Dichte von Festnetzen, Funknetzen und WLAN-Sendern verschiedener Anbieter in der Stadt werden die Übergänge zwischen den verschiedenen Übertragungstechniken immer mehr flächendeckend.
Überblickt man die 20 Standorte, so befinden sich außer zweien im westlichen Höchst, vier in Sachsenhausen und die anderen gehäuft in der Innenstadt, was vor allem für Touristen interessant ist, dann auch im Ostend und in Bornheim. Unverständlicherweise überhaupt nicht im Westend, wenn wir das richtig sehen, auch nicht im aufstrebenden Europaviertel und dem Gallus bzw. dem Hauptbahnhof und der Messe. Ob das mit den dortigen und kostenpflichtigen Zugängen zu tun hat?
Anmeldung:
nur mit Handy möglich. Denn dann kann man, wird das WLAN mißbraucht (für unerlaubtes Filme herunterladen etc) , auf den Handyinhaber rückgreifen. Wer je, beispielsweise in Rom an den dort ausgewiesenen Plätzen versucht hat, die Zugangsbestimmungen für den freien Gebrauch von WLAN zu erfüllen, der weiß, wie umständlich und nicht nur zeitraubend dies sein kann. "Wir speichern die Verbindungsdaten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben", sagte Jörg Nußbaumer von Unitymedia gegenüber der Hessenschau. Nutzerprofile würden aber nicht angelegt.
Pro Tag und für zwei Jahre
Als erstes muß ein Nutzer dann eine sms an den Anbieter schicken, von dem er dann seinen persönlichen Code erhält. Dieser soll zwei Jahre gültig sein und an allen Unitymedia-Zugangspunkten funktionieren. Auch an den zukünftigen in anderen Städten?
Dann steht pro Tag jedem Nutzer ein Datenvolumen von 100 Megabyte zu, wobei die Geschwindigkeit von vis zu 10 Megabit pro Sekunde reicht. Das ist nicht wenig. Hat man die pro Tag erreicht, würde nicht abgeschaltet, sondern eine sehr viel langsamere Übertragungsgeschwindigkeit eintreten.
Das WLAN-Netz an diesen 20 Stellen in Frankfurt reicht jeweils im Umkreis von rund 100 Metern.
Foto: hr.hessenschau