Deutschlandstipendium 3 600 Euro pro Jahr: Neben Leistung gilt gesellschaftliches Engagement, Bewerbung bis 21. September

 

Hubertus von Bramnitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Daß man, wenn Gelder und Möglichkeiten da sind, diese auch an die Frau und den Mann bringen soll, das sehen wir genauso. Also gilt, so lange das Deutschlandstipendium angeboten wird, ist es richtig, die Studierenden daraufhin zu orientieren, wie es die Goetheuniversität derzeit tut. Dennoch darf man nicht verschweigen, daß an der Einrichtung dieser Stipendien eine große bundesweite Kritik hängt, die wir schon veröffentlicht hatten und sicher wieder zum Thema machen.

 

 

Erst aber einmal, wie positiv, die Uni Frankfurt das sieht. Die sagt: das Deutschlandstipendium der Goethe Universität ermöglicht Studierenden mehr Freiräume im Studium, und das ohne große Hürden. Denn die Chancen, in den Genuss dieser mit 3.600 Euro pro Jahr dotierten Förderung zu kommen, sind vergleichsweise hoch – auch deshalb, weil die Goethe-Universität so viele Stipendien einwirbt wie kaum eine andere Hochschule in Deutschland. Innerhalb der Universität profitieren Studierende aller Fachbereiche davon. Und wer hier als Student erst einmal den Einstieg in ein Deutschlandstipendium geschafft hat, für den stehen später die Türen auch bei anderen Förderorganisationen weiter offen.

 

Doch das Stipendium bietet weit mehr als reine monetäre Förderung. Viele Studierende engagieren sich in einem ideellen Begleit-Programm mit einer Vielzahl von gemeinnützigen Projekten mit Frankfurt-Bezug: „Das Deutschland-Stipendium ist klasse, weil es besonderes Engagement besonders würdigt“, sagt deshalb Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff. So bietet zum Beispiel eine von Deutschlandstipendiaten gegründete Initiative Campusführungen an, andere engagieren sich für die Unterstützung von Flüchtlingen. Eine weitere Gruppe entwickelt Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersstufen. Das Mentoring der verschiedenen Gruppen übernehmen Frankfurter Bürgerinnen und Bürger. Das Konzept wurde 2013 in einem bundesweiten Wettbewerb ausgezeichnet.

 

Die besondere Mischung aus Individualförderung und Gemeinnützigkeit begeistert auch die Förderer: Bisher hat die Goethe Universität rund 3 Millionen Euro bei Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen einwerben können; insgesamt kamen so bereits 1.660 Studierende in den Genuss des Deutschlandstipendiums, das im Rahmen des nationalen Stipendienprogramms zur Hälfte vom Bund finanziert wird. Zusammen mit dem Bundesanteil konnten bisher insgesamt rund 6 Millionen Euro an Studierende vergeben werden.

 

Studierende der Goethe-Universität Frankfurt können sich noch bis zum 21. September 2015 für ein Deutschlandstipendium bewerben. Gefördert werden Studierende aller Fachrichtungen und aller Nationalitäten, die an der Goethe-Universität eingeschrieben sind und hervorragende Leistungen erwarten lassen bzw. bereits erbracht haben. Bewerben können sich sowohl Studienanfänger, die im Oktober ihr Studium beginnen, als auch bereits immatrikulierte Studierende. Die Bewerbung erfolgt online auf der Homepage der Goethe-Universität. Zu den Auswahlkriterien zählen neben den bisherigen Leistungen in Schule und Studium auch gesellschaftliches Engagement und sozialer Einsatz. Auch die Überwindung besonderer biografischer Hürden wird berücksichtigt, etwa bei Bildungsaufsteigern oder Studierenden mit Migrationshintergrund. Die Förderung beträgt monatlich 300 Euro und wird für zunächst zwei Semester gewährt. Die Höchstdauer der Förderung beträgt zwei Jahre innerhalb der Regelstudienzeit.

 

Inzwischen beteiligen sich mehr als 300 Spender jährlich am Deutschlandstipendium der Goethe-Universität. Das Stipendienprogramm funktioniert als Scharnier zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgern. Unter den Privatpersonen sind auch zahlreiche Ehemalige, die sogenannten Alumni, die mit Beträgen zwischen 50 Euro und mehreren tausend Euro ihre Verbundenheit mit ihrer Alma Mater und der jungen Generation sichtbar machen. Auch viele Hörer der Universität des 3. Lebensalters, der sogenannten U3L, beteiligen sich an der Förderung ihrer jungen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Rotary-Clubs, Zonta-Clubs, Alumni-Vereine ebenso wie etliche Stiftungen sind verlässliche und begeisterte Förderer der Studierenden.

 

Unternehmen beteiligen sich, um frühzeitig mit qualifizierten Nachwuchskräften in Kontakt zu kommen. Gerade Mittelständler wissen, dass sie bei der Nachwuchsrekrutierung selbst aktiv werden müssen. Über das Deutschlandstipendium können sie besonders begabte und engagierte Studierende schon früh an sich binden.

 

Weitere Informationen unter www.deutschland-stipendium.uni-frankfurt.de

 

Foto: (c) Goethe Universität