Am Beispiel Frankfurts: Flüchtlingsfragen in Stadt und Land, Teil 2

 

Helga Faber und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Hoch erfreut zeigte sich die Sozialdezernentin über die große Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge der Frankfurter Bevölkerung, und wenn sie sich auch nur Fragen ausdrückt, ob und wie die Stadt Frankfurt diese unterbringt und versorgt.“ Darüber hinaus wollen viele aber auch persönlich helfen.

 

Die zuständige Stadträtin Daniela Birkenfeld: „In der Stadtverwaltung stehen die Telefone nicht mehr still, weil viele Bürger selbst ehrenamtlich aktiv werden wollen – das ist einfach überwältigend“, sagt die Sozialdezernentin. Zahlreiche Initiativen leisteten bereits wertvolle Unterstützung, zum Beispiel beim Spracherwerb.

 

Ehrenamtliches Engagement kann die staatlichen Leistungen sinnvoll ergänzen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration“, betont Birkenfeld. Eine Willkommenskultur erleichterte es den Flüchtlingen, „sich angenommen zu fühlen, eine Lebensperspektive zu entwickeln und aktiver Teil der Gesellschaft zu werden“. Gleichzeitig stärke ehrenamtliches Engagement „die Solidarität und die Verbundenheit mit den Flüchtlingen“ in der Bevölkerung.

 

In Kooperation mit neun Frankfurter Stiftungen baut das Sozialdezernat deshalb zurzeit das Projekt „Frankfurt hilft – Engagement für Flüchtlinge“ auf. Voraussichtlich am 22. September wird die Homepage freigeschaltet, die Informationen zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt und Möglichkeiten der Integration bündelt. Bürger können sich über die Webseite http://www.frankfurt-hilft.de und gegebenenfalls auch telefonisch informieren und beraten lassen, wenn sie selbst aktiv werden wollen. Es werden regelmäßig Informationsabende zum Thema veranstaltet. Der erste Termin hierfür ist (erst) am 21. Oktober vorgesehen.

 

Bis zum Start des Projekts bittet die Stadträtin die Bürger um Geduld: „Ehrenamtliches Engagement für Flüchtlinge zu bündeln und weiterzuvermitteln, bedeutet Verantwortung in doppelter Hinsicht: für die Flüchtlinge und für die ehrenamtlich Aktiven.“ Viele der Flüchtlinge, die in Frankfurt ankommen, seinen traumatisiert. Gleichzeitig könne der Umgang mit Flüchtlingen auch die ehrenamtlich Engagierten besonders fordern, weil sie sich mit einem schweren Schicksal konfrontiert sehen oder weil sie selbst in ihren Familien traumatische Fluchterfahrungen haben. „Die Annäherung muss entsprechend behutsam und umsichtig erfolgen“, so Birkenfeld.

 

Zurzeit sind in Frankfurt rund 2.500 Asylbewerber, Kontingentflüchtlinge und unbegleitet minderjährige Flüchtlinge an 125 Standorten untergebracht. Die Flüchtlinge erhalten von der Stadt Frankfurt Leistungen zum Lebensunterhalt sowie eine Kleiderbeihilfe und bekommen eine Unterkunft in Wohnungen, Wohnheimen, Hotels, Containeranlagen und seit kurzem auch in einer Turnhalle zugewiesen. Es gibt einen Sozialen Dienst, der die Menschen bei der Regelungen ihrer Angelegenheiten unterstützt. Unbegleitet minderjährige Flüchtlinge werden vom Jugend- und Sozialamt in Obhut genommen und nach den Maßgaben der Jugendhilfe betreut.

 

 

INFO:

 

Wer sich mit anderen interessierten Bürgern austauschen und am Aufbau von Angeboten mitwirken will, kann sich in Facebook der Gruppe „Refugees welcome – Frankfurt a. M. zeigt Herz für Flüchtlinge“ anschließen. Per E-Mail sind die Initiatoren unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreic