8. Sitzung des Universitätsrats der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Hanoi
Hubertus von Bramnitz
Wiesbaden/ Hanoi Weltexpresso) - Wissenschaftsminister Boris Rhein hat an der 8. Sitzung des Universitätsrats der Vietnamesisch-Deutschen Universität (VGU) in Hanoi teilgenommen. Der Rat ist das höchste Gremium der Universität, dem der hessische Wissenschaftsminister als stellvertretender Vorsitzender angehört und das gerade wichtige Weichen für die Zukunft der Universität gestellt hat.
Der in Vietnam weilende Hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein führt aus: „Wir haben die weitere Planung der Studienprogramme bis zum Ende des Jahrzehnts beraten, die VGU wird bis dahin zwölf weitere Studiengänge anbieten. Damit unterstützt die Landesregierung auch weiterhin Vietnam dabei, die bildungspolitischen Reformen fortzusetzen und das Hochschulwesen nach hessischem Vorbild auszubauen.“
Die VGU befindet sich weiter in einer erfreulichen Entwicklungsphase: Die Zahl der Studienanfänger und Anzahl der Studienabschlüsse steigt kontinuierlich an. Der Universitätsrat hat in seiner Sitzung mit großer Freude die exzellenten beruflichen Perspektiven der Absolventinnen und Absolventen zur Kenntnis genommen. So waren von den Absolventen der Masterstudiengänge bei einer Befragung nach sechs bzw. 12 Monaten 91% in Beschäftigung, 3% strebten eine Promotion an und nur 6% waren ohne Beschäftigung. Eine ähnlich gute Quote weisen auch die Bachelorstudiengänge auf.
Die Mitglieder des Universitätsrates diskutierten auch die zukünftigen Perspektiven für die VGU, die sich aus der Öffnung des gemeinsamen ASEAN-Marktes ergeben werden. Aufgrund des gerade abgeschlossenen Asien-Pazifik-Freihandelsabkommens mit den USA und des geplanten Freihandelsabkommens der ASEAN-Staaten mit der Europäischen Union hat das Land Vietnam einen großen Standortvorteil.
Die 2008 unter maßgeblicher Beteiligung Hessens gegründete VGU hat eine Vorbildfunktion in Vietnam, die auf das dortige Hochschulwesen ausstrahlen und dem Bildungsbedarf des Landes mit seiner jungen Bevölkerung entsprechen soll. Sie ist in ihrer Struktur dem deutschen Universitätsmodell nachgebildet. Die VGU basiert auf einem Kooperationsabkommen des Ministeriums für Erziehung und Ausbildung der Sozialistischen Republik Vietnam und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die VGU orientiert sich an deutschen Qualitätsstandards und hier insbesondere an den auf weitgehende Autonomie setzenden Hochschulmodellen in Hessen. Die derzeit rund 1.100 Studierenden in zehn Studiengängen erhalten nach erfolgreichen Prüfungen einen deutschen Universitätsabschluss. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die VGU mit insgesamt 1,5 Millionen Euro.
„Ziel ist es, mit der exzellenten Ausbildung der Studierenden an der VGU die Modernisierung Vietnams voranzutreiben und die Forschungskompetenzen junger vietnamesischer Nachwuchswissenschaftler zu stärken“, erklärte Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.
Man kann diese wissenschaftlichen Förderprogramme nur loben und muß auch daran denken, in welchem Ausmaß nach 1945 sowohl die USA für den westlichen Teil Deutschlands, wie auch die UdSSR für den östlichen Teil Wissenschaftsnachwuchs förderten. Im Gegensatz zu dieser Situation angesichts des Kalten Krieges, kann man in der vietnamesischen Förderung eine geradezu selbstlose Initiative des Landes Hessen erkennen. Wir wußten davon nichts, weshalb wir sehr gerne darüber berichten, damit das gute Beispiel Schule macht. Oder auch Universitäten macht.
Weitere Informationen über die VGU finden Sie unter www.wissenschaft.hessen.de/vgu