Klares und verdientes 4:1 für Dortmund gegen Eintracht Frankfurt

 

Jürgen Schneeberger

 

Dortmund (Weltexpresso) – Tatsächlich zeigt sich die Frankfurter Eintracht wieder als Team, was auch die überraschende 0:1 Führung bewirkt. Aber trotz heftiger Gegenwehr kommt die Frankfurter Mannschaft trotzdem in Dortmund unter die Räder, weshalb das Ergebnis 4:1 die Spielsituation klar und gerecht wiedergibt.

 

Frankfurts Trainer Armin Veh musste sich ganz schön was einfallen lassen, um die vier Lücken, drei mal Gelbsperre (Zambrano, Stendera und Russ) und einmal der angeschlagene Reinartz, zu ersetzen. Mit David Kinsombo, Constant Djakpa, Aleksander Ignjovski sowie Alex Meier (fehlte im skandalösen Heimspiel gegen die Darmstädter Lilien vom letzten Sonntag wegen Gelb Sperre) hatte Armin Veh eine Mannschaft ins Spiel geschickt, die zeigten, dass sie doch noch ein Team sind.

 

Trotz einem Dortmunder Offensivfeuerwerk, machte die Eintracht in der 7. Minute den Führungstreffer. Nach einem tollen langen Abschlag von Lukas Hradecky auf Haris Seferović, passt der quer auf Meier, der nimmt Maß und zieht aus 22 Meter ab und genau ins linke untere Ecke. Damit hatte zu diesem Zeitpunkt keiner gerechnet. Der BVB jedoch hat sich keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen und machte weiter großen Druck auf das Frankfurter Tor.

 

Die gut stehenden Frankfurter stehen hinten sehr sicher, immer wieder kämpfen die Dortmunder gegen Windmühlen an. Sie können die Eintracht Offensive einfach nicht knacken.

 

Aber in der 24. Minute ist es dann soweit. Mata Hummels schickt Aubameyang, der passt quer an Hradecky vorbei und Mkhitaryan muss nur noch den Ball über die Linie schieben zum 1:1.

 

In der 28. Minute bekommt der Frankfurter Medojevic die gelbe Karte nach einem Foul an Julian Weigl. Immer und immer wieder muss Hradecky zeigen, dass er ein richtig guter ist. Er hält, was zu halten ist. In der 43. Minute musste der Dortmunder Marco Reus verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Kagawa ins Spiel.

 

Die 45. Spielminute hat es dann für Frankfurt in sich. Medojevic will Castro mit einem leichten Schubser am Torschuss hindern. Schiedsrichter Dingert zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt. Medojevic bekommt dann auch noch die gelb/rote Karte gezeigt, also geht’s in Unterzahl weiter. Aubameyang schießt aber unten rechts am Tor vorbei. So ging es in die Halbzeitpause beim Stand von 1:1.

 

In der 2. Hälfte dauerte es nicht lange, bis die Dortmunder Fans zum 2.Mal jubeln konnten. In der 57. Minute macht Aubameyang, derselbe, der gerade den Elfer verschossen hatte, das 2:1 für Dortmund. In der 61. Minute war es Mats Hummels persönlich, der das 3:1 ins Netz brachte und damit die Niederlage von Eintracht Frankfurt besiegelte.

 

Die 86. Minute gehörte dem Kolumbianer Ramos, der für Mkhitaryan in der 82. Minute eingewechselt wurde. Er vollende den Sieg nach einer Piszczek Flanke mit einem Volleyschuß zum 4:1, was auch zugleich der Endstand war.

 

Mit 81359 Zuschauern was der Signal Iduna Park ausverkauft.

Borussia Dortmund muss am nächsten Samstag in Köln wieder ran und Eintracht Frankfurt bekommt es - ebenfalls am Samstag - mit Werder Bremen vor heimischen Publikum zu tun.

 

 

Stimmen zum Spiel

 

 

Heribert Bruchhagen

 

Wir müssen anerkennen, dass Dortmund stark überlegen war, es war auch nichts anderes zu erwarten. Die Überlegenheit war so groß, dass man auch in das Ergebnis einwilligen muss. Wir hatten mal wieder ein paar Schlüsselsituationen, die sich zu unseren Ungunsten entwickelt haben. Bei Borussia Dortmund mit ihrer Qualität war nicht damit zu rechnen, dass wir hier zum Erfolg kommen. Die Bedeutung auf das Spiel nächste Woche (Werder Bremen) war uns schon vor Dortmund klar. Das ist für uns ein ganz wichtiges Spiel.

 

 

Bruno Hübner

 

Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir haben in der ersten Halbzeit recht ordentlich gespielt mit der Mannschaft, die uns zur Verfügung gestanden hat. Im Moment haben wir einfach kein Spielglück. Es war ein "kann" Elfmeter und dann noch eine gelb/rote Karte! Hier in Dortmund mit 10 Mann und einer stark geschwächten Mannschaft zu bestehen, ist sehr schwer. Durch die Sperre von Medojevic wird es schwer, eine schlagkräftige Mannschaft zusammen zu bringen. Wir müssen nächsten Samstag gucken, dass wir das Spiel gewinnen und dann unsere Kräfte in der Winterpause bündeln. Im Moment läuft es total gegen uns, Meier wird im Strafraum ganz klar runter gezogen und es wird nicht gepfiffen. Ich bin mir sicher, dass, wenn nächste Woche die ganzen gelb Gesperrten zurückkommen, wir eine Mannschaft zusammen bekommen, die gegen Bremen gewinnen wird. Davon bin ich überzeugt.

 

 

Alex Meier

 

Es war klar, dass Dortmund feldüberlegen sein wird. Wir haben's eigentlich ganz gut verteidigt, aber ganz ausschalten kann man Dortmunds Offensive aber nicht. Wir sind mit 0:1 in Führung gegangen, haben uns mit dem 1:1 in die Halbzeit gerettet. Nach dem 2:1 hatten wir noch mal Hoffnung auf einen Konter oder auf einen Standard, den wir für uns entscheiden könnten, aber dann kam das 3:1 und da war es vorbei. Zum Platzverweis kann ich nichts sagen, ich habe schlecht gestanden und konnte es nicht sehen. Die Einstellung war heute wieder da und wenn jeder für jeden kämpft, dann können wir gegen jeden Gegner mithalten. Wenn wir jedes Spiel an unsere Grenzen gehen, kommen wir da unten wieder raus. Dass der Trainer uns die Woche mal einen auf den Sack gegeben hat, gehört dazu. Es war nichts Weltbewegendes, er hatte recht und wir hatten es verdient einen von ihm auf den Deckel zu bekommen. Wenn man gut spielt, gibt es Lob und wenn man schlecht spielt, gibt es Ärger.

 

 

Armin Veh

Insgesamt ein verdienter Sieg der Borussia, jeder hat gesehen, dass sie die bessere Mannschaft war. Wir haben versucht, defensiv gut zu stehen und das ist uns auch eine lange Zeit ganz gut gelungen. Unsere Führung hätten wir länger halten müssen, dann wäre die Borussia vielleicht nervös geworden, dass haben wir allerdings nicht geschafft. Das Entscheidende war natürlich die gelb/rote Karte. Mit 10 Mann gegen die, die so gut Fußball spielen, und wir momentan bei einem negativen Lauf, waren wir dann in der zweiten Halbzeit chancenlos. Wir haken das Spiel jetzt ganz schnell ab, weil wir am Samstag ein ganz wichtiges Spiel gegen Bremen haben und auf das konzentrieren wir uns jetzt. Heute hat die klar bessere Mannschaft gewonnen.

 

 

Thomas Tuchel, Trainer Borussia Dortmund

 

Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit der Leistung, die wir gezeigt haben. Wir waren mit viel Leidenschaft, mit einer guten Frische, Verbissenheit und Siegeswille heute dabei. Wir waren trotz des Rückstandes die dominierende Mannschaft. Wir haben noch einen Elfmeter verschossen und noch direkt vorm Tor, über das Tor geschossen. Bei dieser Situation, fragt man sich als Trainer, "geht heute alles gut", aber die Mannschaft ist dann ganz ruhig geblieben und hat ihr Spiel gespielt. Der Sieg fühlt sich sehr gut und verdient an. Es gibt uns auch Selbstvertrauen für das schwere Pokalspiel und für das letzte Bundesligaspiel der Saison.

 

Foto: Abendspiel in Dortmund (c) Jürgen Schneeberger