Der Publizist Henryk M. Broder am Sonntag in hr1-Talk
Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Manchmal denke ich, ich bin irre. Zwischendurch denke ich, die anderen sind es“, sagt Henryk M. Broder in „hr1-Talk“ am Sonntag, 24. Januar. So habe Kanzlerin Merkel den Deutschen empfohlen, öfter in die Kirche zu gehen, falls sie Angst vor einer Islamisierung hätten.
„Es geht um eine säkulare Gesellschaft, es geht um die Verfassung. Und sie empfiehlt, einen Fundamentalismus mit dem anderen zu bekämpfen“, so Broder. Über den Zustand der Welt wundere er sich nicht, denn Gott „habe die Welt in sechs Tagen erschaffen. So sieht sie auch aus. Ich finde, er hätte sich etwas mehr Zeit nehmen können.“
Hunde fast genauso wichtig wie das Schreiben
Henryk Broders Leidenschaft für Hunde bestimmt auch sein Freizeitleben. „Ich bin ein hauptamtlicher Dogsitter. Wenn ich nicht Bücher schreibe, dann bewache ich Hunde“, gerne auch die von Prominenten: „Ich habe lange Zeit den Hund von Leon de Winter bewacht. Jetzt bin ich Dogsitter für den Hund meines Schwiegersohns.“
Mit Stefan Aust bei einer Erotik-Illustrierten
1970 fing Broder bei den „St. Pauli-Nachrichten“ an, damals eine Mischung aus linkspolitischen Themen und Erotik: „Einige der deutschen Topjournalisten waren bei St. Pauli-Nachrichten, unter anderem Stefan Aust“, erinnert sich der Publizist. „Wir haben uns damals gegenseitig versprochen: Wer zuerst Chefredakteur des Spiegel wird, holt den Anderen nach. Und er hat sich an das Versprechen gehalten.“
Das ganze Gespräch mit Henryk M. Broder und Moderator Uwe Berndt sendet hr1 am Sonntag, 14. Januar 2016, zwischen 10 und 12 Uhr. Der „hr1-Talk“ ist auch als Podcast
abonnierbar: www.hr1.de.
Kommentar:
Das hätten wir uns gleich denken können, daß der Broder Hunde liebt! Und nicht Katzen! Oder zumindest nicht so sehr wie Hunde. Aber sicher sogar überhaupt nicht. Denn Katzen sind sehr selbständige Geschöpfe. Die machen ganz und gar nicht, was Herrchen will. Und darauf führen wir frech die Vorliebe von Broder für Hunde zurück.
Das sagen wir so sicher, weil wir einst auf der Frankfurter Buchmesse Broder in einer der Gänge trafen, ihm von einem politisch-literarischen Skandal berichteten, da ging es um Italien zur schlimmsten Berlusconizeit und ernsthafter und vollständiger Zensur, aber Broder brüllte uns nur an, in Mitteleuropa gebe es sowas nicht. Wir sollten uns um China kümmern. Oder so ähnlich. Der Schock saß tief, wie man merkt.
Foto:
Henryk M. Broder © Foto: hr/Ullstein