Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit
Thomas Gehrke
Donauwörth (Weltexpresso) - 1996 – 51 Jahre nach Kriegsende - hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog es erreicht, dass der Jahrestag der Befreiung als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland eingeführt wurde.2005 erklärten die Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Im Informationsportal zur politischen Bildung www.politische-bildung.de wird der 27. Januar als Denktag bezeichnet.
Die amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Ruth Klüger wird am 27. Januar 2016 im Deutschen Bundestag die Hauptrede zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz halten. Im Alter von 11 Jahren wurde sie mit ihrer Mutter in das KZ Theresienstadt deportiert, später Auschwitz-Birkenau und Christianstadt. Sie erinnert entsetzliche Kälte. Sie überlebte, weil sie bei der Selektion die Nazis über ihr wahres Alter täuschen konnte und so zu unmenschlicher Zwangsarbeit eingeteilt wurde.
Kurz vor Kriegsende gelang ihr die Flucht. Darüber wird sie sprechen. Sie wird aber auch über ein anderes, wenig bekanntes, Thema sprechen: nämlich die Zwangsprostitution in Konzentrationslagern. Entscheidung der Bundesregierung damals: Prostituierte in KZ's sind nicht mit Zwangsarbeitern gleichzusetzen, daher keine „Entschädigung“.
2014 wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge in Wuppertal verübt. Im Berufungsprozess wurden zwei der drei Täter zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal dazu: „Das so dringend nötige Signal, dass Judenhass in diesem Land wirklich geächtet ist und sofort hart geahndet wird, blieb aus“.
Deutschland, 71 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Foto: Die KZ Überlebende Ruth Klüger, die heute im Bundestag spricht.