Ungebrochene Immobilien-Nachfrage sorgt für hohe Preise in Frankfurt am Main
Hans Wiedemann und kus
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Gutachterausschuss für Immobilienwerte Frankfurt am Main hat den Immobilienmarktbericht über das 1. Halbjahr 2017 veröffentlicht. Demnach ist die Nachfrage nach Immobilien in Frankfurt ungebrochen. Dies betrifft sowohl den gewerblichen Sektor wie auch die Nachfrage nach Wohnraum.
Rein statistisch sind die Kaufpreise von neuen Eigentumswohnungen in Frankfurt (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) um 25 Prozent gestiegen. Dieser hohe Anstieg wurde von der wachsenden Zahl der Ankäufe neuer Eigentumswohnungen im Europaviertel hervorgerufen, entspricht aber nicht der realen Preissteigerung im Hinblick auf die individuelle Lage.
In den einzelnen Lagen zeigten sich reale Preissteigerungen der neuen Eigentumswohnungen von rund 10 Prozent. Die Wohnhochhäuser werden weiterhin vom Markt gut angenommen und erzielten einen Durchschnittspreis von knapp 8.000 Euro pro Quadratmeter. Außer im Europaviertel weisen auch Wohnungen in anderen innenstadtnahen Lagen Durchschnittpreise von über 6.000 Euro pro Quadratmeter auf.
Vor Jahren wurden hohe Preise als Ausreißer gesehen. Derzeit sind neue Eigentumswohnungen unter 4.000 Euro pro Quadratmeter die Ausnahme. Der Vorsitzende des Gutachterausschusses für Immobilienbewertung, Michael Debus, sieht vor allem in den Innenstadtlagen die Gefahr einer „Überhitzung des Marktes“ und hält eine Investition in den dezentralen Lagen mit höheren Renditen für eine gute Alternative, auch wenn dort mit geringeren Preissteigerungen zu rechnen ist.
Die Umwandlungsquote gemäß Grundbuch sinkt weiter, da bereits beabsichtigte Umwandlungen in den vergangenen Jahren realisiert wurden. Im Eigenheimbereich sind lediglich alte Reihenmittelhäuser mit Baujahr vor 1950 im Schnitt noch für unter 300.000 Euro erhältlich. Der Weiterverkauf von Neubauten mit Baujahr ab 2000 liegt bei durchschnittlich 600.000 Euro und die wenigen Neubauten, die auf dem Markt kamen, werden mit durchschnittlich 950.000 Euro gehandelt.
Die Verkaufszahlen insgesamt sind im 1. Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 8 Prozent gesunken. Dieser Rückgang wurde vor allem von den gesunkenen Verkaufszahlen bei gebrauchtem Wohneigentum hervorgerufen.
Andererseits ist der Geldumsatz um cirka 13 Prozent gestiegen, was vor allem auf vermehrte Großtransaktionen im Gewerbesektor zurückzuführen ist. Falls die Umsätze in diesem Bereich auch im zweiten Halbjahr das Niveau des ersten Halbjahres halten, dürfte das Jahr 2017 mit Ausnahme des Jahres 2007 den höchsten je in Frankfurt getätigten Umsatz erreichen.
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Info:
Den Immobilienmarktbericht über das 1. Halbjahr 2017 kann im Internet unter http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3024&_ffmpar[_id_inhalt]=14934 eingesehen werden.