Die Offenbacher Lederwarenmesse punktet mit Nüchternheit und Funktionalität für das kommende Frühjahr und den Sommer, Teil 2/2Heinz Markert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Hochwertige Koffer (wie auch Rucksäcke) bietet Victorinox (seit 1884 bekannt auch für die ‚Taschenmesser‘ – dem besten an Jugendliche zu machenden Geschenk, welche gerade ins erwachsene Leben eintreten, indem sie zunächst die Welt bereisen).
Die Koffer sind aus Polycarbonat – jungfräulich - wie es heißt; aufwendig gearbeitet, zweifach gepresst. Es gibt Koffer in hart und solche in weich. Hartschale, Rollen und Gestänge sind belastbar, wie das Überfühlen und Drücken mit der Hand erspürt. Die Liter und Gewichte variieren, entsprechend den Anforderungen, die Fluglinien verlangen. Das Preisgefüge bewegt sich zwischen 260 und 800 Euro (Samsonite: ca. 100 -350 Euro)
Rehard ist ein italienisches Modelabel. Es arbeitet optisch mit der gediegenen Abgenutztheit, die aber sogleich auch dementiert wird. Es gilt das bio-Gerbeverfahren in Kalb; kombiniert wird in Nylon, Canvas, Baumwollstoff - und Kalb. Die Ware ist ‚hartlebig‘, der rustikale Eindruck hält sich dezent.
Eine Kofferalternative läge noch in Swiss Luggage bereit: Es sind Schlossätze verfügbar. Es wird in schwarzem Glas gearbeitet und mit Folie überzogen (hochwertig), die Rollen sind federnd, hinzu kommt der Aramid-Schutz
Ein Stand, der unmittelbar anzog, war der von moshi. Die Taschen vermitteln im ersten Hingucken den Eindruck von besonders; sie sind anders, was Einfall und Design angeht. Auch die Funktionsbeschaffenheit ist eine eigene. Das Überfühlen und Testen der Oberfläche und des Materials wie der Verarbeitung gestaltete sich durchweg ansprechend.
Eine Besonderheit war der Stand von Hexagona. Sie sind zum ersten Mal da. Es wird in Leder und Kunstleder gearbeitet. Der Stand ähnelt dem von moshi, er verbreitet den Duft einer jungen Garde, die noch nicht verkrampft ist. Hier findet sich eine ganz eigene Welt. Und der Clou ist geradezu, dass die Preise sehr günstig sind. Bei einem ganz ausnehmenden Tragegerät sind auch mal 55 Euro möglich (sonst 60 bis 100). Die Marke stammt aus Paris. Verarbeitung, Preis, Qualität und Praktikabilität passen zusammen. Es wird in Kunstleder, Nylon, Stoff und Jeans geschaffen. China wird genannt, ‚das eigene Team‘; wie die Produktionsverhältnisse sind, wäre zu überprüfen. In Farbe, Formgebung und Auftritt fand sich hier kostengünstig eine bestrickende Wegweisung für das kommende Jahr.
Thule ist die ganz eigene, fast schon etwas überspannte Marke, aber top und auf pragmatische Art funktionell ist sie auf jeden Fall. Die Kombinierbarkeit, die man sich vorführen lassen muss, steht im Zentrum. Alle, die häufig unterwegs sind, bewältigen sie leicht. Gestänge und Rollen sind hochwertig. Die Mehrfachnutzung ist der Clou. Gepäcknetz, Schuhfach und Kulturbeutel bilden die Basis. Aufwärts geht‘ s mit Rucksack, Tragetasche, Umhängetasche, Aufsetzmöglichkeit auf den Trolly, Laptoptasche (einfacher aber auch in: Koffer, Tragetasche, Umhängetasche). Die Devise lautet: kombiniert! - ‚Der Teufel stecke im Detail‘. - ‚Nur für Trolly‘ - gehe auch. Literunterschiede sind verfügbar. Alle, die viel unterwegs sind und beständig zwischendurch auch Sport treiben, stellen die Zielgruppe.
Die Illustren Stände mit den glamourösen Stücken benötigen besonderes Augenmerk. Sie verstehen sich nicht im Handumdrehen, sie erfordern Muße, das Auge muss ruhen können. Die Üppigen tragen Namen wie: Valentino, Piquadro, Italy; Marino Orlandi, Italia; Alpenleder, Vendula, London; Beverly Hills Polo Club, Giudi, Fritzi aus Preußen, House of Envy, Bulaggi... Seriosität kommt mit Augenthaler & Heberer ins Spiel, mit ‚Handgemacht in Deutschland‘ oder mit Karl Josef Schmied (‚Handmade in Germany‘). Besonders die verspielte Kultur vermittelt den Vorschein vom wenigstens noch denkmöglichen Himmel auf Erden, ‚wo die Welt eine bessere ist‘.
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Info:
Lederwarenmesse ILM, Summer Stiles, 2. – 4. September 2017, Modetrends für das kommende Frühjahr und den Sommer, 63065 Offenbach, Kaiserstr. 108-112
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