Serie: MUSIKMESSE und PROLIGHT+SOUND vom 12. bis 15. März Messe Frankfurt, Teil 11

 

Gerhard Wiedemann und Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Messeverlauf bestätigte die Prognose, die sich die Veranstalter zutrauten: die Hersteller von Musikinstrumenten sehen für 2014 einen Aufwärtstrend der Branche und beide Messen punkten bei der Nachwuchsförderung mit großem Weiterbildungsangebot und Initiativen zur musikalischen Bildung.

 

 

Nach vier Tagen voller Neuheiten, Highlights und Events gingen gestern abend die beiden internationalen Fachmessen Musikmesse und Prolight + Sound zu Ende. „Rund 110.000 Besucher aus 142 Ländern spiegeln das ungebrochen hohe Interesse der Musik- und Veranstaltungsbranche an Innovationen und neuen Entwicklungen“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „Die Musikmesse und Prolight + Sound zeichnen sich 2014 durch eine starke Besucherqualität und gutes Orderverhalten der Fachbesucher aus.“ Dies gleicht die etwas schwächere Besucherfrequenz im Vergleich zum Besucherrekordjahr 2013  aus. Auch die stabil hohe Ausstellerzufriedenheit beider Messen bildet eine positive Messebilanz. 2.242 internationale Aussteller aus 57 Ländern  haben in den letzten Tagen ihre Produkte auf der Musikmesse und Prolight + Sound präsentiert.

 

Nach dem Auf und Ab der Musikinstrumentenbranche in den vergangenen Jahren berichten zahlreiche Aussteller von einer guten Kauflaune der Fachbesucher. Daniel Knöll, Geschäftsführung der Society of Music Merchants e. V. (SOMM) zieht aus Branchensicht ein positives Resümee: „Die Musikmesse war erneut Treffpunkt für nationale und internationale Geschäfte und hat bewiesen, dass sie Marktplatz und Showroom für das Musikinstrumenten-Business und Musikbegeisterte ist. Wir erwarten eine positive Marktentwicklung des ersten Halbjahres und schauen deshalb gut gestimmt auf eine erfolgreiche Messe zurück.“ Positiv bewertet auch Gerhard A. Meinl, Vorsitzender des Bundesverbandes der Musikinstrumentenhersteller (BDMH), den Verlauf der Messe und die künftige Entwicklung der Instrumentenbranche: „Die gute Stimmung auf der Musikmesse insgesamt stützt unsere Prognosen für das Jahr 2014: Der BDMH erwartet ein Gesamtumsatzwachstum von 4 Prozent.“ Generell bewerten die Musikmesseaussteller die aktuelle Branchenkonjunktion besser als noch vor einem Jahr: 73 Prozent finden die wirtschaftliche Lage gut bis befriedigend.

 

Die Innovationskraft der Veranstaltungstechnikbranche und das Investitionspotenzial für immer perfekter inszenierte Events sind auf der Prolight + Sound 2014 deutlich geworden. 897 Aussteller aus 42 Ländern haben sich mit den neuesten Produkten der Audio-, Licht-, Theater- und Bühnentechnik, AV-Medientechnik, Bildkommunikation und Systemintegration innovativ, vielseitig und dynamisch gezeigt. Alle Messeparameter werden von den Ausstellern positiv beurteilt, sodass knapp 80 Prozent zufrieden und sogar außerordentlich zufrieden sind. Diesen generellen Trend kann Peter Klotz, Geschäftsführer, Klotz Audio Interface Systems, bestätigen: „Die Prolight + Sound ist für uns die wichtigste Plattform, wo wir alle nationalen und internationalen Geschäftspartner treffen können. Die Messe war gut besucht, die Besucherqualität national wie international sehr hoch und das ist für uns entscheidend, auch wenn die Frequenz leicht geringer war.“

 

Auch Dierk Elwart, Prokurist von Amptown System Company (ASC) zieht ein äußerst positives Messeresümee: „Auf der Prolight + Sound können wir den maximalen Mix der Branchenteilnehmer an einem Ort gebündelt ansprechen. Seit Jahren stellen wir an unserem Stand eine steigende Besucherzahl fest, wobei wir in diesem Jahr viele Fachbesucher aus dem Theaterbereich begrüßen konnten, was uns sehr freut.“

 

 

Leistungsschau mit Trends und Innovationen

 

Auch in diesem Jahr wurden auf den beiden internationalen Fachmessen Prolight + Sound und Musikmesse zahlreiche Neuheiten präsentiert – von außergewöhnlichen Percussions über elektronisch verstärkte Blockflöten bis hin zum per WLAN kommunizierenden Blasinstrument. Der gesellschaftliche Megatrend Mobilität hält auch in der Musikinstrumenten- und Veranstaltungsbranche immer stärker Einzug. Für höhere Beweglichkeit wurden innovative Produkte vorgestellt, die das Musizieren und die Audio-Produktion von unterwegs erleichtern. Smartphones und Tablets dienen immer häufiger als elektronische Klangerzeuger oder als Steuerungstool für Hardware-Geräte – aber auch Pianisten und ganze Orchester freuen sich über die Möglichkeit, Tablets etwa als Notenblatt zu nutzen. Für immer effektvollere Veranstaltungen sind kreative Wasser- und Feuerelemente weiter auf dem Vormarsch – aber auch der LED-Trend hält ungebrochen an. Die Prolight + Sound hat zudem deutlich gemacht, dass die Vernetzung und Systemintegration in der Veranstaltungstechnik einen immer höheren Stellenwert einnimmt.

 

 

Im Fokus: Nachwuchsförderung und Fachqualifikation

 

Ihren Status als internationale Impulsgeber unterstreichen Musikmesse und Prolight + Sound auch durch das umfangreiche Angebot an Seminaren, Vorträgen und Workshops. Im Areal Musikbiz Lounge & Congress konnten sich Branchenteilnehmer über Musikvermarktung, Urheberrecht und Publishing informieren und Networking betreiben. Die Eventplaza Conference bot zahlreiche Informationsveranstaltungen zu Trends, Strategien und Know-how für die Live-Entertainment- und Theaterbranche, wobei das Thema Veranstaltungssicherheit einen herausragenden Stellenwert einnahm. Zudem gaben Referenten aus dem Bereich Medientechnik im Rahmen der Prolight + Sound Conference ihr Wissen rund um Ton- und Veranstaltungstechnik weiter. Die Relevanz der Musikmesse und Prolight + Sound als Informations- und Weiterbildungsplattform betont Detlef R. Schulz, Bereichsleiter Nationale Politik & Kommunikation beim Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e. V.: „Die Prolight + Sound ist für uns eine ganz wichtige Plattform. Vor allem das Seminarprogramm ist ein relevanter Teil, wo die für unsere Branche so wichtige Qualifizierung des Fachpersonals im Fokus steht. Denn die Anforderungen an Veranstaltungen werden immer größer und damit auch die Anforderungen an die Fachleute.“

 

In Zeiten stetig sinkender Zahlen musizierender Einsteiger hat die musikalische Früherziehung sowie die Förderung junger Talente im Messejahr 2014 einen besonders hohen Stellenwert. Ausgesprochener Beliebtheit erfreute sich die Veranstaltung Music4Kids, bei der Kindergarten- und Schulkinder unter Begleitung von Musikpädagogen erste musikalische Gehversuche machen. Music4Kids war in diesem Jahr so gut besucht wie noch nie und zog noch mehr Kinder deutlich außerhalb Frankfurts an. „Wir haben nicht nur die Begeisterung der Kinder und Betreuer gespürt, sondern auch den Dank der Instrumentenhersteller. Für sie ist jeder junge Musiker ein potenzieller Kunde – und da kommen Veranstaltungen, die bei Kindern die Lust wecken, ein Instrument zu erlernen, natürlich ganz besonders gut an“, sagt Michael Bradke, Initiator der Veranstaltung. Auch älteren Nachwuchs-Musikern hat die Musikmesse interessante Aktionen geboten: So lud der John Lennon Educational Tour Bus Jugendliche ein, in einem mobilen Recordingstudio mit modernsten technischen Mitteln und unter professioneller Betreuung ihre kreativen Musikideen umzusetzen. Der Schülerband-Wettbewerb SchoolJam holte talentierte Künstler auf die große Bühne in der Frankfurter Festhalle, zudem wurde, initiiert von der Society of Music Merchants (SOMM), der Europäische Schulmusikpreis verliehen.

 

Stars und Sternchen, Events und Awards

 

Mit Auftritten, Workshop und Autogrammstunden zahlreicher Szenegrößen überzeugten Musikmesse und Prolight + Sound auch in puncto „Glamour-Faktor“. Stars wie Rod Gonzales (Die Ärzte), Adel Tawil, The BOSSHOSS, Rudolf Schenker (Scorpions), Jeff Beck, Victor Smolski (Rage) und Mille Petrozza (Kreator) gaben sich an vier Messetagen die Klinke in die Hand. Zudem war die Messe Schauplatz feierlicher Preisverleihungen für besondere Verdienste rund um Musik und Entertainment. Saxophon-Legende Ernie Watts nahm den Frankfurter Musikpreis für seine außergewöhnliche Musikerkarriere entgegen. Bühnenbildner Erich Wonder, der lange Zeit am Schauspiel Frankfurt gewirkt hat, bekam den Deutschen Bühnenpreis Opus für sein Lebenswerk verliehen. Schauspieler Heiner Lauterbach darf sich seit vergangenem Mittwoch mit dem Titel „Klavierspieler des Jahres“ schmücken.

 

Und der im Rahmen der Musikmesse verliehene Deutsche Pianistenpreis wird erst am Montag in der Alten Oper beim Vorspielen der letzten sechs Ausgewählten. Natürlich wird Weltexpresso berichten.

 

Info:

 

Die nächste Musikmesse und Prolight + Sound findet vom

15. bis 18. April 2015 in Frankfurt statt.

 

www.musikmesse.com und www.prolight-sound.com.