Die Weltleitmesse für Architektur und Technik vom 30.3. bis 4.4. 2014 auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 3

 

Hubertus von Bramnitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Inzwischen ist die LUMINALE, die als öffentliche Anwendung der auf der Light+Building vorgestellten Lichtkonzepte gelten kann, so etwas wie ein eigenes Produkt geworden, Marke heißt so etwas heutzutage, was wir als Bewohner dieser Region staunend und dankbar zur Kenntnis nehmen.

 

Deshalb wollen wir auch gleich verkünden, daß Wolfgang Marzin, Chef der Frankfurter Messe und auch für diese Messe sowie die Luminale zuständig, in seiner Vorstellung der diesjährigen Planung auch dezidiert auf den ebenfalls öffentlichen Unmut einging, der sich einstellte, weil anders als bei den letzten Malen, nur in Frankfurt und Offenbach Lichtspiele stattfinden werden. Besonders betrübt ist Aschaffenburg und wir alle mit, denn es hieß, daß die Messe dies auf ausdrücklichen Wunsch der Messeaussteller unterbunden habe, die eben wollten, daß hier in der Nähe der Messe die Spiele stattfänden.

 

Den Ausdruck SPIELE müssen wir einfach verwenden, weil das, was die Elektrofuzzis uns an optischen Erlebnissen versprechen, sozusagen die Kür ist zu dem, was auf der Messe an Pflichtveranstaltungen zu erledigen ist, wozu die Messerundgänge auf jeden Fall zählen. Aber, laut Marzin, gelte Aschaffenburgs Ausschluß für dieses Jahr, ein nächstes Mal könne man ja anders entscheiden. Eine sehr pragmatische Ankündigung, die angesichts des 'könne' eigentlich nichts aussagt, aber dennoch den Dampf abläßt. Dieser Ausdruck „Dampf ablassen“ ist übrigens eines der Beispiele, wie die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts die sprachliche Ausdruckskraft der Deutschen vertiefte und verbreiterte, was heute hinsichtlich der digitalen Welt nicht geschehen kann, da alles sofort vom Englischen auf Englisch übernommen wird, egal, ob die Leute sich darunter etwas vorstellen können oder nicht.

 

Leider gilt das auch für viele der gemeinsam mit den Veranstaltern geplanten Lichtauftritte.Dazu noch mehr, aber später, denn noch lauschen wir den Worten des Messechefs, auf Deutsch natürlich. Er gab noch mal den Rückblick, wie das seit 2002 in Gang kam, die LUMINALE, die von den Ausstellern der Light + Building ins Leben gerufen wurde und wie diese alle zwei Jahre veranstaltet wird. Hört man genau hin, dann wurde diese Messe diesmal als „weltgrößte Messe für Licht und intelligente Gebäudetechnik“ bezeichnet. Wir selbst tun uns immer schwer mit den Begriffen, denn die Messe steht für vieles. Aber es ist richtig, daß der Messechef den Zusammenhang der Messe mit der LUMINALE betont.

 

Er konnte auch schon ankündigen, daß das Messegelände komplett ausgebucht ist und die rund 2 300 Aussteller, darunter alle Marktführer, sowie die Besucher sich auf weit über 100 Foren tummeln können. Die Besucher kommen aus Handwerk, Industrie, Handle, Architektur, Design, Wissenschaft und Politik. 60 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland und auch etwa 40 Prozent der Besucher. Den Erfolg dieser Messe teilt Frankfurt mit den beiden Partnern, dem Fachverband Licht und Elektroinstallationssysteme im ZVEI sowie dem Zentralverband der Deutschen Elektro-und Informationstechnischen Handwerke.

 

Soviel Basisinformationen mußte sein, ehe es zur Ankündigung der Lichtereignisse kam, die man alle sehr bald in einer Programmheft nachlesen kann, denn auch dieses wird von der Messe herausgegeben, also bezahlt. Das Gleich gilt für den Shuttle, der die Besucher von einer Lichtquelle zur anderen bringt. „So konnte die Luminale zu dem werden, was sie heute ist: Ein herausragendes Kulturevent in und um Frankfurt herum – mit Ausstrahlung in die Region.“ Das stimmt schon, daß man als Bürger Frankfurts immer wieder positiv vom Messegeschehen Ausläufer in die Stadt verspürt. Aber sicher ist die LUMINALE der gewaltigste Vor- und Verführung für die Frankfurter Stadtgesellschaft, wozu unzählige Besucher hinzuströmen. Denn Frankfurt wird durch die Light+Building inszeniert, wie es sich kein städtischer Tourismusverantwortlicher besser vorstellen könnte, um die Lichtbegeisterten aus der ganzen Welt hierherzuziehen.

 

Für die weiteren LUMINALEN wurde ein Beirat gegründet – ja, ja, die Herren, es sind wirklich nur Männer, sieben an der Zahl, die die Messe und den Luminale Projektleiter Helmut Bien unterstützen sollen. Aber eine Frau darf die Kunst für die Messe machen! Denn diese wird die LUMINALE mit einem eigenen Beitrag bestücken, indem im Kap Europa, dem neuen Kongreßgebäude der Messe Frankfurt die Berliner Künstlerin Barbara Trautmann das Lichtkunstwerk CROSSOVER ZEIGT; DAS DIE Besucherströme im Gebäude symbolisiert. Mehr, wenn wir es gesehen haben. Für die Projekte gilt: Fortsetzung folgt.