LAND & GENUSS. Natur, Garten und Lebensart auf der Frankfurter Messe, 26. 2. - 1.3., Teil 6

 

Rebecca von der Wien

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Daß wir beim Nachhaltigkeitsbericht der DLG so hängen bleiben, hätten wir auch nicht gedacht. Dabei ist das ein Kurzfassung! Aber beschäftigt man sich erst einmal mit den inhaltlichen Aussagen und dem statistischen Material wird einem klar, Essen & Trinken nimmt einen wesentlichen Platz im Leben ein, einen größeren als das Darüberschreiben.

 

 

SOZIALE AKZEPTANZ

 

Damit werden im Bericht ab Seite 13 für uns auch solche Sendungen wie BAUER SUCHT FRAU und anderer Unsinn angesprochen, denn die Landwirtschaft hat ein massives Nachwuchsproblem. Da die meisten Betriebe aus Familienbetrieben hervorgingen, kann man noch einmal die Situation nach 1945 anziehen, die in BRD und DDR völlig unterschiedlich verlief, auch infolge gesellschaftlicher Zusammenschlüsse wie LPGs, dem in der BRD erst einmal ein Erbrecht gegenüberstand, das für den ältesten Sohn votierte, weil zuvor die Höfe durch Erbteilung immer kleiner wurden. Das war übrigens die Zeit, wo von Niedersachsen aus der beinharte Edmund Rehwinkel (Präsident Deutscher Bauernverband) etwas sehr Folgenreiches durchsetzte: die Mittelpunktschulen auf dem Land, damit den zweit- und drittgeborenen Söhnen – um Töchter ging es nicht, die heirateten eh - über Bildung ein neuer Lebens- und Beschäftigungsort vermittelt werde.

 

Das war auf jeden Fall erfolgreich und führte dazu, daß die Parzellierung der Bauernhöfe aufhörte und auch für die Landwirtschaft selbst die Fachausbildung ernst genommen wurde. Im Jahr 2007 erreichte die Zahl der Auszubildenden in der Land- und Forstwirtschaft ihren Höchststand: 42 700 Personen, was auf gut 34 700 zurückgegangen ist. Davon bilden die Gärtner mit 41 Prozent die Spitze, die zum Land- und Tierwirt Ausgebildeten machten 2012 mit 9 500 Personen 27 Prozent aus. Nicht nur die Zahl der Ausgebildeten, auch die Anzahl der Meister geht zurück. Seit dem Jahr 2000 ist diese von rund 1 550 auf rund 1 200 im Jahr 2012 zurückgegangen. Das ist ein Rückgang um die 23 Prozent.

 

Einen Anstieg haben dagegen die Agrarwissenschaften, mit Promotion und Habilitation sogar. Gegenüber dem Jahr 2000 beträgt die Steigerung 125 Prozent, was die einen Verwissenschaftlichung nennen und die anderen Qualifizierung. Es gibt auf jeden Fall beim Faktor Mensch weniger Arbeitsunfälle, auch wenn noch immer die Landwirtschaft der unfallträchtigste Wirtschaftszweig bleibt. Je 1 000 Vollarbeiter betrugen im Jahr 2011 die Arbeitsunfälle in der Landwirtschaft 73 Fälle, im Durchschnitt aller Versicherter nur 26 Arbeitsunfälle.

 

Was die weiteren Faktoren angeht, wollen wir nur als fünften Punkt „Fehlende Nachhaltigkeitsindikatoren aufführen, Stichworte: Phosphat, Bodenerosion und Bodenschadverdichtung, Tiergerechte Haltung, Lebenstagleistung Milchkuh, Lebensleistungen von Zuchtsauen und Kennzahlen der Mast sowie der Antibiotikaeinsatz. Alles das verweist darauf, daß die DLG ein „Klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit“ abgibt und dies mit weiteren Zahlen manifestiert. Interessant auch die Umfrage, die von 622 Landwirten beantwortet wurde und wo mit 87 Prozent als wichtigstes Ziel unter Nachhaltigkeitsaspekten verstanden wurde: Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit.

 

Lesen Sie nach. Wir verweisen wir auf die Broschüre in Papierform oder die Webseite.

 

 

INFO: Die vollständige Broschüre ist zu erhalten bei der DLG oder im Internet unter

www.dlg.org