ADC Festival 2012  als Brücke zwischen Wirtschaft und Kreativen im Mai 2012 in Frankfurt

 

Werner Sombart

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ein schönes Motto, das mit dem Geld und den Ideen, aber es geht noch weiter: „Kreative als Vorboten einer neuen Ökonomie“, setzt sich das Festivalmotto fort, das vom 9. bis 13. Mai  möglichst viele der Kreativbranche nach Frankfurt zum Art Directors Club bringen soll.

 

Der ADC will als Verband führender Kreativer Deutschlands Impulsgeber für die deutschsprachige Kommunikationsbranche und Gradmesser für außergewöhnliche und herausragende Kommunikationslösungen sein. Sinnvoll also, daß der Wettbewerb und die Ausstellung von pfiffigen Ideen, Seminare und Vorträge neben den Publikationen im Mittelpunkt von Veranstaltungen sind, dessen wichtigste dieser Gipfel im Mai in Frankfurt ist.

 

Zielgruppe sind alle in Deutschland ansässigen Grafikdesigner, Fotografen, Werber, Berater, Unternehmensvertreter, Marktforscher, Journalisten, Trendsettern aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, all die also, die für sich in einem kreativen Bereich arbeiten und an einem Austausch und damit Weiterbildung  interessiert sind. Da allerdings sind wir schon an der Begriffsschwelle angelangt, denn ohne Kreativität lassen sich die wenigsten Berufe optimal ausführen, weshalb kreativ zu sein, eine hilfreiche Eigenschaft, angenehm dazu  ist. Sie für eine ganze Branche in Anspruch zu nehmen, zeugt einerseits vom Selbstbewußtsein, andererseits auch davon, daß es um wirtschaftlich Kreative geht, insgesamt also die sogenannte Kreativwirtschaft, womit wir als Begriff leben können.

 

Der Standort Frankfurt hatte sich vor drei Jahren als sinnvolle Lösung eines bundesdeutschen Festivals für den Verband herausgestellt, weil „hier alle an einem Strick“ gezogen hätten, was die Kongresse optimiert habe, so für den ACD Steefan Vogel und Jochen Rädeker. Deshalb waren auch die mit rund 800 000 Euro beteiligten öffentlichen Geldgeber – größter Sponsor ist allerdings die Deutsche Bank, die personell nicht anwesend war - , die Stadt Frankfurt durch Wirtschaftsdezernenten Markus Frank und das Wirtschaftsministerium und Kunst- und Wissenschaftsministerium durch die Herren Müller und Jung vertreten waren,  die ihre Genugtuung über die bisherige gemeinsame Arbeit genauso deutlich zeigten, wie die Erwartung, auf der Basis vernünftiger Gespräche so weiterzumachen.

 

Das allerdings ist Schnee von morgen oder auch ein ungelegtes Ei, denn erst einmal geht es darum, das diesjährige Festival im Mai wieder zu einem Erfolg werden zu lassen, wozu man rund 10 000 Teilnehmer erwartet. In den fünf angesagten Tagen vom 9. bis 13. Mai gibt es überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Ereignis. Es gibt einen Kongreß am 11. und 12. Mai, wo Impulsvorträge dafür sorgen sollen, daß die Ideen nur so sprießen, wobei David Bosshart („Sinn statt Geld“), Hartmut Esslinger (Design der Zukunft) und Michael Braungart ( Dinge im biologischen Kreislauf) als Top-Referenten Namen sind, die auch außerhalb der Branche bekannt sind. Ziel ist es, die Brücke zwischen Kreativen und Wirtschaft stärker zu besiedeln, denn die Ökonomie ist dringend auf kreative Denker und Macher angewiesen.

 

Das ADC Festival setzt auf den Wettbewerb. Auf dem Branchenforum wird der Wettbewerb zum Leitthema die wichtigste Veranstaltung sein. Es geht dabei um herausragende Kommunikationsideen, um deren Tragfähigkeit und wie Kreative mit dem Blick über den Tellerrand verstärkt zur Wertschöpfung in Unternehmen beitragen. Die Fragestellung „Wie kann eine Ökonomie der Zukunft von kreativen Ideen profitieren?“, zieht sich allerdings als roter Faden durch das gesamte Programm des ADC Festivals und des ADC Kongresses.

 

Auftakt des Festivals 2012 bildet der  48. ADC Wettbewerb, wo die „wahrscheinlich größte Live-Jury der Welt – bestehend aus 26 Jurys mit 338 ADC Mitgliedern – über 8 000 Wettbewerbsbeiträge aus allen Sparten der Auftragskommunikation bewertet. Diese eingereichten Arbeiten werden dann vom 11. bis 13. Mai ausgestellt, wozu noch ein Nachwuchswettbewerb gehört, die alle auf über 11 000 Quadratmetern in Halle 5 des Messegeländes Platz finden. Gerade diese weltweit größte Werkschau der Kommunikationsbranche hatte tausende von Besucher angezogen und wird dies wieder tun.  

 

Standort Frankfurt ist einen Tag vor der Pressekonferenz zur Musikmesse 2012 besonders angesagt, denn die nächsten vier Tage werden hier sehr viel Kreative – wenngleich in Musik und weniger in Worten und Bildern – anziehen. Und das ist keine Ausnahme. Das Land Hessen hat genauso wie der Wirtschaftsstandort Frankfurt die Kreativbranche seit jeher unterstützt, nicht in Form von großen Ansiedelungen, sondern durch finanzielle Unterstützung von Ideen, die im Fall der auf visuelle Effekte spezialisierten Pixomondo gerade einen Oscar in Hollywood (Hugo Carpet) gewannen. Auch die MTV Music Europa Awards – wir berichteten – werden im November in Frankfurt verliehen und damit zum zweiten Mal in einer Stadt, die ansonsten jährlich in Europa wechselt. Hier sei das Klima besonders gut, hieß dort die Begründung. Und zentral läge es auch.

 

Förderung von öffentlichen Aktivitäten der Verbände und so etwas wie der Hessische Filmpreis oder eDIT als Beispiele tragen also dazu bei, daß sich entsprechende Unternehmen hier ansiedeln, bzw. Unternehmensgründungen in diesem Bereich stattfinden. Das auf jeden Fall wünscht sich Markus Frank, der die „klügsten kreativen Köpfe“ herbeiwünscht. In Frankfurt wird allerdings nicht nur gearbeitet, sondern auch gefeiert. Auch dabei sind Kreative besonders kreativ. Die Preisverleihung am 12. Mai wird die Gewinner präsentieren, die mit Anhang bis in die Puppen feiern. Zuvor hatten dann schon der Nachwuchs seine eigene Preisverleihung, den ADC Junior Award  mit anschließender Party begangen, denn tatsächlich sollen die Junioren auf diesem ADC Festival 2012 die Hauptrolle spielen.

 

Verfolgen kann man das Festival ebenfalls durch den Nachwuchs, in dem Studierende aus hessischen Hochschulen als „fFMA Netzreporter“ unterwegs sind und vom ADC-Festival berichten in: www.hfmanetzreporter.wordpress.com oder www.adc.de/netzreporter

 

Foto: Iris Schmidt

www.adc.de