66. IAA vom 17. bis 27. September auf dem Frankfurter Messegelände, Teil 10

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wer im letzten Jahr schon den Auftritt der Spieler bei ihrem Sponsor Alfa Romeo auf der IAA in Halle 6 erlebt hatte, der war diesmal enttäuscht. Nein, nicht der Spieler wegen, sondern, weil so viele Fans gekommen waren und diesmal die Spieler an einer langen Theke saßen, wo die Fans sich wie im Defilee vorbeischoben und natürlich dann auch fast jeder von jedem eine Autogrammkarte haben wollte.

 

Das heißt unterm Strich: keine Ersparnis der Zeit, kein schnelleres Bedienen durch die brav ihre Karten unterschreibenden Spieler. Dafür nur ganz kurze Gespräche beim sich Weiterschieben der Autogrammjäger vor der Spielertheke, während im letzten Jahr, als die Spieler verteilt an kleineren Tischen zu mehreren saßen, richtige Gespräche möglich waren – sagen die Fans. Denn für die wird das ganze Ereignis genauso gemacht, wie es für Alfa Romeo was bringen soll.

 

Diesmal kamen wir einmal nicht zu spät, sondern zu früh und bekamen mit, wie aufwendig und mit wieviel Sicherheitsbedenken und auch Sicherheitspersonal solch eine Publikums-Eintracht-Show abläuft. Stellen Sie sich also – falls Sie einer der wenigen waren, die nicht anwesend waren, denn die ganze Halle war voll von Fußballanhängern, die Schlangen wurden über eine Stunde nicht weniger und verliefen bis auf die Straße hinaus – also ein Kameraaufgebot vor, wie bei dem Kanzlerinnenbesuch auf der IAA – oder eben wie eines in der Mixed Zone nach einem Fußballspiel der Bundesliga. Daß sich die Kameraleute mit ihren gewaltigen Apparaten nicht gegenseitig erschlagen, ist schon Kunst.

 

Damit dies überschaubar bleibt, hatte Alfa Romeo, die, das muß wirklich gesagt werden, sich vorausschauend und rührend um alles und alle kümmerten – eine Lounge abgetrennt, in der sich die Journalisten und Kameraleute sowie die Eintrachtoberfuzzis tummeln konnten. Wie, Oberfuzzi ist nicht korrekt. Na ja, dann sagen wir halt Eintrachtboß Heribert Bruchhagen (leider nicht im Bild, dafür:), Sportdirektor Bruno Hübner, Trainer Armin Veh – aber das waren längst nicht alle, die Pressehäupter sowieso, aber eigentlich ging und geht es ja um die Spieler.

 

Die riskierten immer wieder einen Blick nach oben. Denn rund über allen Köpfen lief ein endlos Video über alle Wände, auf denen die tollsten Marken dieser Firma in der Wüste, über Eis, durch endlose Weiten und überhaupt so toll flitzten, daß wir uns eigentlich fragten, wann nun die Fahrt übers Wasser käme, was ja ein gewisser Herr schon einmal mit seinen Füßen vorgemacht hatte. Aber in der Tat sind solche Videos, noch dazu bunt und riesengroß über einem ein gewaltiger Eindruck, von dem man als Dank einen steifen Nacken bekommt. Und die Flitzer über den Erdball sind ein Gegensatz zu den hier stehenden Luxusprodukten, wobei manche Autos wie Kunstwerke aussehen, wie Skulpturen.

 

Wir haben uns in der Halle umgeschaut und auch mit zwei Eintrachtspielern darüber gesprochen. Der Rücktritt von Martin Winterkorn, ehemals Volkswagen, war gerade am Tage zuvor passiert und das Thema der Täuschung, des Betrugs und die Befürchtung, daß darunter jetzt alle deutsche Automarken zu leiden hätten, ständiges Thema. Aber, so erklärten uns dann Fans in der Schlange, die wir befragten: „Gut, daß Alfa Romeo der Eintracht ihr Sponsor ist. Sollen die Wolfsburger ruhig ihre VW-Gönner behalten. Die werden sich jetzt umsehen, wenn es den Bach runtergeht.“ Dabei hatte der Konzern schnell verlauten lassen, daß sich sein Engagement beim VfL Wolfsburg nicht ändern werden.

 

Aber schon lustig, daß so mancher (vielleicht auch in den höheren Etagen der Eintracht?) um das Fördern durch die Italiener froh ist. Und daß die erst einmal elf Spieler, Alex Maier kam – mit offenem Haar diesmal – etwas später hinzu für heute ihre roten Trikots angezogen hatten, auf denen das Markenzeichen ALFA ROMEO in Schwarz prangt, war ja selbstverständlich. Daß aber eine der insgesamt 10 Personen, die über Gewinnspiele an dieser Autogrammstunde der Eintrachtler, bei den Großkopferten und dem Journalistenpack dabei sein durften, einen gleichfarbenen Pullover trug, das war schon mehr als die Polizei erlaubt. Wie schade, daß wir sie nicht auf dem Foto verewigt hatten.

 

Wir müssen aber noch nachtragen, was die Fans auch beschäftigte: Andere echauffierten sich nämlich stärker über das Unentschieden vom Vorabend auf Schalke. War das nötig? Und wie toll stünde die Eintracht da, wenn die Punkte gewonnen worden wären. Naja, aber am Sonntag, da wird abgeräumt bei Hertha BSC! Fortsetzung folgt

 

Fotos:  "A2 Bildagentur/PeterHartenfelser"

 

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