Die HEIMTEXTIL auf dem Frankfurter Messegelände vom 12. bis 15. Januar 2016, Teil 2

 

Eric Fischling

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Messe-Geschäftsführer Detlef Braun hatte erst mal einige Zahlen genannt, die als Brocken dann in der Luft lagen und hart landeten: die Messe Frankfurt hat im letzten Jahr mit 645 Millionen Umsatz eine Steigerung um 17 Prozent hingelegt, was die höchste Steigerung ist, die je vollbracht wurde – und die Frankfurter Messe gibt es immerhin seit 800 Jahren!

 

Vor der Heimtextil gab Braun einen Überblick über die weltweiten Aktivitäten der Frankfurter Messe im Bereich der Textilien. Bei 45 Veranstaltungen gab es 19 000 Aussteller und 456 000 Besucher aus 140 Nationen. Die Frankfurter Messe ist nicht nur Weltmarktführer von Messen im Textilbereich, sondern hat auch die gesamte Wertschöpfungskette erfaßt. Davon sind die vier wichtigsten Textilmessen in Frankfurt jeweils als Weltleitmesse wie jetzt die HEIMTEXTIL, mit der auch immer der Frankfurter Messereigen beginnt, weshalb ihr eine Vorreiterfunktion als Indikator zukommt. Läuft die HEIMTEXTIL gut, atmet die Messegesellschaft auf, denn dann wird auch das Jahr von den Messen her erfolgreich. So die Erfahrung.

 

Man hatte kaum Luft geholt, ging es mit den Klöpsen weiter. Neben dem Aussteller- und Flächenzuwachs verfügt die HEIMTEXTIL jetzt über 20 Hallenebenen. Das ist eine neue Berechnung, weil man bisher immer entweder Quadratmeter oder Hallen angab. Aber der Begriff der Hallenebenen gleicht die zweigeschossigen an zwei- drei und viergeschossige an. Das Wichtigste jedoch sind jedes Jahr die Aussteller. Und auch dies sind deutlich von 2 723 auf 2 866 gewachsen, wobei der internationale Anteil überproportional wächst, der inzwischen 89 Prozent ausmacht.

 

Natürlich interessiert immer besonders, wo das Wachstum herkommt. Diesmal steht an der Spitze die Türkei mit einem Plus von 52 Ausstellern. Das ist wichtig, denn in der Türkei war der Textilmarkt eingebrochen, d.h. daß auch auf den Frankfurter Messen der letzten Jahre der Anteil der türkischen Aussteller rapide gefallen war, so daß jetzt viel aufzuholen ist, was derzeit gelingt. Aber auch die eh schon starken Italiener, deren Designer weltweit noch immer führend sind, haben mit 21 Ausstellern zugelegt. Aus den Niederlanden kommen 13 Aussteller zusätzlich und aus dem (kleinen) Belgien acht mehr. Dies war Europa. Weltweit kommen die Zuwächse am stärksten aus den USA und Brasilien.

Nun kann man auch fragen, welche der Bereich innerhalb der HEIMTEXTIL besonders wachsen: das sind Bad, Bett, Digitaldruck (z.B. seine Urlaubfotos auf der Bettwäsche oder als Gardine), Polsterungen.

 

Im Weiteren ging Braun auf Einzelheiten ein, wie dem Wachsen der Möbel- und Dekostoffe, die zu einer Erweiterung des Ausstellungsbereichs in Halle 4.0 führen. Wichtig sind immer die Fragen, ob jemand weggeblieben ist und ob Weggebliebene wiederkommen. Diese sogenannten Rückkehrer sind diesmal in Halle vier erstaunlich viele, besonders aus Italien, einem der klassischen Designländer, auch aus der Türkei.

 

Detlef Braun, der vom Bereichsleiter Olaf Schmidt unterstützt wurde, der vierte im Bunde war Thimo Schwenzfeier, der moderierte, stellte besonders die Nachhaltigkeit als inzwischen durchgesetztes Prinzip innerhalb der Textilindustrie vor. Damit meinte er nicht, daß dies inzwischen wirklich in der Produktion so verwirklicht werden, sondern daß Faktoren wie Siegelvergabe „fairtrade“ und andere Zertifizierungen zum absoluten Muß einer entwickelten Textilindustrie werden, weshalb auch dieser Bereich im GREEN VILLAGE in Halle 8.0 die Plattform findet.

 

Über den Themenpark wollen wir noch gesondert berichten. Sonst blieb HEIMTEXTIL GOES CITY immer ein Tag im Tag der Messe. Denn früher fing die Messe am Mittwoch an und war Sonntag zu Ende. Diesmal beginnt sie am Dienstag und endet Freitag. Der Samstag ist also dann tatsächlich die Fortsetzung der Messe in die Frankfurter Geschäfte hinein. Die stellen nämlich nicht nur in der Innenstadt die für sie interessantesten Neuheiten der HEIMTEXTIL gleich vor. Man darf nicht vergessen, daß die Konsumgütermessen, anders als die Buchmesse oder die IAA, reine Fachmessen sind, also für diejenigen, die dort für ihre Geschäfte ordern, was dann der Verbraucher im Einzelhandel oder den Discountern wiederfindet. Fortsetzung folgt.

 

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