„Le Comte Ory“ beim Rossini Festival
Sabine Zoller
Bad Wildbad (Weltexpresso) - Eingängige Melodien, brillante Orchesterritornelle und virtuos gestaltete Arien machten den Opernabend beim Rossini Festival in Bad Wildbad 2024 zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Die 1825 uraufgeführte Oper „Le Comte Ory“ ist ein herausragendes Beispiel für Gioachino Rossinis komödiantisches Talent und seine Fähigkeit, virtuose Gesangspartien mit einer spritzigen und originellen Handlung zu kombinieren. Die Inszenierung von Jochen Schönleber, der die Aufführung auf spielerische Art und Weise umsetzte, wurde von einem begeisterten Publikum mit langanhaltendem Applaus belohnt.
Buffo-Oper
„Le Comte Ory“ ist eine der letzten großen Buffo-Opern von Rossini, die sowohl durch musikalische Raffinesse als auch durch humorvolle Handlung überzeugt. Die Handlung dreht sich um den titelgebenden Grafen Ory, einen berühmten Frauenhelden und Abenteurer. Zu Beginn der Geschichte verkleidet sich der Graf als Mönch, um ein Kloster zu infiltrieren und die schöne Rosina zu verführen. Seine Bemühungen führen zu einer Reihe komischer Verwicklungen.
Pultstar Antonino Fogliani
Auf der Bühne waren der Tenor und Publikumsliebling Patrick Kabongo als Graf Ory, Diana Haller als Page des Grafen (Mezzosopranistin) und Sofia Mchedlishvili als Gräfin (Sopran) zu erleben. Jochen Schönleber betont, dass hier „eine junge Frau einen Mann spielt und ein junger Mann in Frauenkleidern auftritt, um eine Frau zu verführen, die aber keinen Liebhaber will“. Als Pultstar führte Antonino Fogliani das Philharmonische Orchester Krakau und den Chor der Philharmonie Krakau mit Präzision und künstlerischem Handwerk energiegeladen durch den Abend. Mit Bass Nathanaël Tavernier, Bariton Fabio Capitanucci, Mezzosopranistin Camilla Carol Farias und Sopranistin Yo Otahara enthält die Oper viele klassische Rossini-Elemente und prächtige Ensembleszenen, die die Handlung vorantreiben und die komischen Elemente der Geschichte unterstreichen. Die Oper bietet nicht nur große Gesangsvirtuosität, sondern auch eine lebhafte und unterhaltsame Darstellung menschlicher Schwächen und Stärken, die Schönleber geschickt in Szene setzte.
Ein fesselndes Erlebnis
„Ein fesselndes Erlebnis mit einer großartigen Bühnenshow“, so Hans Neuweiler, und auch Hans-Joachim Fuchtel fand lobende Worte für die „sehr beeindruckende Oper“, die „immer wieder Überraschungen bietet“ und final mit langanhaltendem Beifall in der voll besetzten Trinkhalle in Bad Wildbad belohnt wurde.
Mit der französischen Fassung der Aufführung präsentierte das „Rossini Festival“ in diesem Jahr die große Bandbreite des Programms und Werks von Rossini, was für Bürgermeister Marco Gauger „von großer Bedeutung für die Stadt“ ist. Im letzten Jahr wurde mit großem Erfolg der Klassiker „Der Barbier von Sevilla“ aufgeführt, und nun zeigt „Le Comte Ory“, wie sehr sich das Publikum an der komödiantischen Inszenierung und der großartigen Besetzung erfreut.
Foto: Impressionen der Aufführung © Sabine Zoller