Bildschirmfoto 2024 08 16 um 22.03.26Mit einem vielseitigen Programm mit Höhepunkten von Wagner und Tschaikowski erzielte man eine exzellente Auslastung. Abschied vom Frankfurter Opernintendanten Bernd Loebe

Redaktion 

Erl (Weltexpresso) - Die Dekorationen sind schon abgebaut, die Solist:innen im wohlverdienten Urlaub, das Orchester in seine 19 verschiedenen Heimatländer zurückgekehrt und die Sommergewitter klingen langsam ab, aber: Die Begeisterungsstürme hallen noch in allen Mitwirkenden der Sommerfestspiele nach. Rund 12.000 Zuschauer feierten mit Standing Ovations den „Ring“ von Brigitte Fassbaender, nicht weniger begeistert jubelte das Publikum der Opernrarität „Mazeppa“ zu! Glücklich blicken wir alle auf einen gemeinsam mit Ihnen erlebten, fantastischen Sommer 2024 in Erl zurück! 

Die Tiroler Festspiele Erl beenden die Sommersaison 2024 mit einem zu fast 100% ausgelasteten „Ring des Nibelungen“ und Einnahmen in Höhe von über einer Million Euro. Der Ring lockte gut 12.000 Gäste in das Passionsspielhaus, Tschaikowskis selten gespielte Oper „Mazeppa“ wurde von der Kritik und dem Publikum gefeiert und hatte wesentlichen Anteil an der hohen Gesamtauslastung des Sommers. Auch das ausgefeilte Konzertprogramm fand großen Publikumszuspruch. So waren neben dem Eröffnungskonzert auch das Debüt des Salzburger Ensemble Péridot und das traditionelle Konzert der Musicbanda Franui bis auf den letzten Platz verkauft.

Mit diesem Erfolg verabschiedet sich Intendant Bernd Loebe nach fünf Saisonen von den Tiroler Festspielen. Zum ersten Mal wurden alle Teile von Brigitte Fassbaenders „Ring“- Inszenierung, rechtzeitig zum 85sten Geburtstag der Regisseurin, zu einem Zyklus zusammengefügt. Der scheidende Chefdirigent Erik Nielsen führte das Festspielorchester und das bejubelte Sängerensemble dabei zu einem großen Erfolg. Nicht minder erfolgreich war Matthew Wild, Regisseur der Oper „Mazeppa“ mit dem Dirigenten Karsten Januschke. Beide – und natürlich das gesamte hervorragende Ensemble - wurden für ihre Interpretation dieser Oper minutenlang mit standing ovations gefeiert. Die englische Dirigentin Julia Jones, erstmalig in Erl, beindruckte mit einem spannenden Programm beim Eröffnungskonzert. Dem Schumann Quartett gelang mit seinem bereits fünften Konzert in Erl das Kunststück, die Zuschauerzahl letztlich zu verdreifachen. Claire Huangci, in Erl ebenfalls keine Unbekannte mehr, und das Aris Quartett boten einen Abend der musikalischen Sonderklasse. Nicht zu vergessen Paul Lewis, der als einer der besten Pianisten seiner Generation gelobt wird und mit seinen fünf Schubert-Recitals das Publikum begeisterte. Auch das Chorkonzert des Festspielchors unter der Leitung von Olga Yanum entwickelte sich in wenigen Jahren zum Dauerbrenner und erfreute das Publikum mit wunderbarem Liedgut großer Komponisten. Die Förderung junger Talente in Form einer Akademie mit namhaften Dozenten war dem Verein der Freunde der Tiroler Festspiele Erl von Anfang an ein wichtiges Anliegen. Im April dieses Jahres fand die viertägige Akademie für Blasinstrumente statt. Die Gewinner wussten das Publikum in einem mitreißenden Konzert von ihrer musikalischen Qualität zu überzeugen.

Im Oktober läutet das neue Festival „Ausklang“, kuratiert vom Festspielgründer und Erl-Urgestein Andreas Schett und seiner Musicbanda Franui, die Intendanz von Jonas Kaufmann ein, der sein Programm schon im April vorgestellt hatte. Der Kartenverkauf für die gesamte Saison 2024/25 läuft bereits sehr erfolgreich.

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©Tiroler Festspiele Erl